Positive Entwicklung am St. Georg Klinikum
Prof. Dr. med. Heiko Wunderlich seit zwei Jahren Chefarzt an der Klinik für Urologie und Kinderurologie
Strukturelle Entwicklung der Urologie in Eisenach
Die Urologie ist ein relativ junges Fachgebiet, das sich Mitte der 60-er Jahre aus der Chirurgie heraus entwickelt hat. Die Urologie dient maßgeblich dem Organ und Funktionserhalt. Sie betrifft ca. 1/3 Frauen, 2/3 Männer und ca. fünf Prozent Kinder. Die Urologie lebt dabei von der Breite des Fachgebietes, das hauptsächlich geprägt ist durch die Uroonkologie. Ca. 60 Prozent der Patienten haben eine Tumorerkrankung. Die Urologie bedient aber auch Teilbereiche wie die Kinderurologie, die Steintherapie, die Urogynäkologie, die Neurourologie, Andrologie, Genitalerkrankungen und auch die Transplantationsmedizin.
Klinik für Urologie und Kinderurologie am St. Georg Klinikum
Die Urologie am St. Georg Klinikum ist das urologische Zentrum in Westthüringen. Weitere Kliniken mit dem Fachbereich Urologie befinden sich in Nordhausen, Gotha, Meiningen und Bad Hersfeld. Die Eisenacher Klinik für Urologie und Kinderurologie beschäftigt sieben Ärzte, Sechs Schwestern und Pfleger in der Ambulanz und 15 Schwestern und Pfleger auf der Station C22. Die Klinik für Urologie und Kinderurologie hat sich rasant seit dem Chefarztwechsel 2012 entwickelt. Dies machen die Zahlen deutlich. Im Krankenhausbettenplan wurde die Klinik von elf genehmigten Betten 2012 auf heute 29 Betten aufgestockt. Die Bettenauslastung sowie die Belegungstage stiegen jeweils um 47 Prozent und die Fallzahl um 58 Prozent. Nicht zuletzt hat sich der CMI – der Index für die Schwere der Fälle -um 13 Prozent erhöht. Die durchschnittliche Verweildauer der Patienten im Krankenhaus liegt bei sechs Tagen.
Interdisziplinarität und Kooperation
«Für uns entscheidend ist die enge und gute Zusammenarbeit mit den anderen Fachabteilungen im Klinikum und insbesondere mit den niedergelassenen Kollegen, um für unsere Patienten eine optimale Versorgung gewährleisten zu können», beschreibt Heiko Wunderlich das Wirken für die Patienten. Gerade für die urologischen Tumorerkrankungen tritt der Erhalt der Lebensqualität zunehmend mit in das Blickfeld der Therapieentscheidungen. Dies ist an der zunehmenden Zahl von kontinenz- und potenzerhaltenden beckenchirurgischen Eingriffen und auch der zunehmenden Zahl von Nierenteilresektionen zu sehen.
Ziele
«Es ist das Ziel unserer Klinik, das gesamte Spektrum der Urologie in Eisenach vorzuhalten», betont Heiko Wunderlich den Anspruch seiner Klinik «sowohl die technischen, als auch logistischen Voraussetzungen dafür sind uns gegeben». Nachdem die Zusammenarbeit mit der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin gut etabliert ist, sollen in Zukunft die Inkontinenz OPs mit der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe-, sowie die Zusammenarbeit mit der Klinik für Neurologie ausgebaut werden. Technisch soll in ein 3D System investiert werden.
«Im Zentrum unserer Bemühungen stehen die Patientenzufriedenheit und die gute medizinische Versorgung. Dies kann nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Schwestern gelingen», beschreibt der Chefarzt die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Arbeit.
Diagnostische und therapeutische Möglichkeiten
Sowohl diagnostisch, als auch therapeutisch stehen neben der Anamnese und klinischen Untersuchung eine breite Palette von technischen Möglichkeiten zur Verfügung. Unter anderem sind das der Ultraschall sowie die nicht-invasive und auch invasive Röntgendiagnostik als auch die Laparoskopie und Endoskopie. Auch therapeutisch zeigt sich eine große Breite durch die verschiedenen offenen, endoskopischen und laparoskopischen Operationsverfahren bis hin zur Mikrochirurgie. Des Weiteren stehen perkutane ultraschallgestützte und röntgengestützte Eingriffe zur Verfügung. Gerade in der Steintherapie spielen auch lasergestützte Verfahren und die extrakorporale Stoßwellenlithotripsie eine große Rolle.
Technische und instrumentelle Voraussetzungen
Die technischen und instrumentellen Voraussetzungen für das Vorhalten einer modernen Urologie müssen immer wieder neu bedient werden. Hier sind als Beispiele zu nennen die lasergestützten Therapieverfahren bei Urolithiasis, die minimalinvasiven perkutanen Steintherapien, 3D-gestützte laparoskopische Verfahren in der Onkologie und Erkrankungen des oberen Harntraktes. Des Weiteren die fluoreszenzgestützten Resektionen bei Harnblasentumoren und als Besonderheiten die der nervhaltenden Operationen bei Tumorerkrankungen der Harnblase und Prostata. Blasenfunktionsstörungen können heute mit modernen urodynamischen Verfahren abgeklärt und durch medikamentöse und minimalinvasive Proceduren therapiert werden (z.B. Botox-Injektion in die Harnblase bei Überaktivität). Aber auch große tumorchirurgische Eingriffe bis hin zu Nephrektomien mit Cavathrombusentfernung können durch die enge Kooperation zu den anderen Fachabteilungen abgedeckt werden.