Stadt würdigt ehrenamtliches Engagement mit Urkunden und Preisen

Mit einer Festveranstaltung in der Musikschule „Johann Sebastian Bach“ würdigte die Stadt Eisenach am Samstag das Engagement und die Einsatzbereitschaft von ehrenamtlich Tätigen.
Aus der Hand des Oberbürgermeisters Matthias Doht und der Bürgermeisterin Ute Lieske erhielten acht Personen die „Urkunde der Stadt Eisenach zur Würdigung ehrenamtlichen Engagements“ und eine Erinnerungsmedaille.
Ausgezeichnet wurden außerdem drei Projekte, die in besonderem Maße ehrenamtliches Engagement dokumentieren, Menschen für das Ehrenamt gewinnen oder motivieren, Menschen bei der Ausübung des Ehrenamtes unterstützen sowie neue Formen des Ehrenamtes entwickeln. Für diese Projekte gab es jeweils 1000 Euro Preisgeld.
Zwei weitere Projekte erhielten den mit je 500 Euro dotierten Sonderpreis der Stadt Eisenach.
Ausgewählt worden waren die geehrten Personen und Projekte aus einer Vielzahl von Vorschlägen, die nach einem öffentlich Aufruf eingegangen waren. Der Ehrenamts-Beirat sichtete diese Vorschläge und gab der Stadtverwaltung eine entsprechende Empfehlung.

Urkunde der Stadt Eisenach zur Würdigung ehrenamtlichen Engagements und Erinnerungsmedaille

Hans-Christoph Wiemann, Wartburgsängerkreis im Thüringer Sängerbund e. V.
Der Chorgesang ist sein Leben: Hans-Christoph Wiemann war 1990 maßgeblich an der Wiedergründung des Eisenacher Sängerkreises beteiligt und ist seitdem als Kreis-Chorleiter in dessen Vorstand aktiv tätig. Außerdem ist er Präsidiumsmitglied des 1991 wieder gegründeten Thüringer Sängerbundes.
Weiterhin leitet er den Eisenbahnchor „Friedrich List“ in Eisenach.
Daneben ist Wiemann für die Aus- und Fortbildung des Chorleiternachwuchses verantwortlich.
Im Moment bereitet er gemeinsam mit der Tourismus GmbH das geplante Wartburgsängerfest des Sängerkreises vor, das im April 2008 stattfinden wird.
Er ist einer, der immer da ist, leise, aber doch nicht zu überhören.

Burkhardt Scholz, Caritasverband für das Bistum Erfurt e. V.
Engagierte Ehrenamtler verbringen freiwillig viele Stunden mit ihren Aufgaben. Aber dass sich jemand 20 Stunden in der Woche engagiert, das ist schon etwas besonderes. Burkhardt Scholz ist seit 1997 ehrenamtlich im Odachlosenprojekt der Caritas in Eisenach tätig. Und eben jene 20 Stunden arbeitet er dort und in der Eisenacher Tafel jede Woche ehrenamtlich.
Zu Beginn seiner Arbeit war Herr Scholz vorrangig in der Lebensmittelsammlung und -ausgabe sowie bei Reinigungsarbeiten eingesetzt.
Weil er so verlässlich ist, übernahm er nach und nach in der Obdachlosenunterkunft auch den Telefondienst und den Bereitschaftsdienst an den Wochenenden. Gleichzeitig gab er Unterstützung bei der Betreuung und Resozialisierung der Bewohner in dieser Einrichtung.
Durch seine langjährige Erfahrung ist er im Tagestreff und in der Obdachlosenunterkunft eine sehr große Hilfe.

Alexander Höhn – Stadtjugendring Eisenach e. V.
Alexander Höhn ist ein sehr engagierter Schüler. Seit mehr als zwei Jahren ist er in der Jugendarbeit ehrenamtlich aktiv.
Er ist eine große Hilfe bei zahlreichen Veranstaltungen. 2007 unterstützte er den Stadtjugendring zum Beispiel beim Thüringentag, zur Kinderkulturnacht, beim Weltkindertag und bei der närrischen Erstürmung des Rathauses am 11.11.
Alexander bringt sich in die Vorbereitungen mit ein. So hilft er z. B. beim Plakatieren. Auch ist er für die technische Durchführung von Veranstaltungen mit verantwortlich.
Bei all dem ist er sehr zuverlässig. Und er schaut nicht auf die Uhr: Alexander bleibt stets, bis alle Arbeiten erledigt sind.
Auch die Verabredung mit der Freundin wird schon mal verschoben, wenn der Stadtjugendring, der Sportverein, die „Alte Posthalterei“ und andere Einrichtungen seine Unterstützung benötigen.

Jürgen Lohfink – Stadtjugendring Eisenach e. V.
HipHop heißt eine moderne Musikrichtung die viele Millionen Fans hat. Auch in Eisenach gibt es eine rege HipHop-Szene.
Einer, der in dieser Szene seit Jahren aktiv ist und sie mit geprägt hat, ist Jürgen Lohfink. Das Projekt „HipHop Culture für Toleranz“, das bereits 1996 im Kinder- und Jugendzentrum „Alte Posthalterei“ gegründete wurde, ist seinem Engagement zu verdanken – zu einer Zeit, als HipHop noch nicht zu einer der größten jugendlichen Subkulturen gehörte.
Viele Jahre lang hat Jürgen Lohfink junge Menschen betreut und angeleitet, selbst Musik zu machen oder dazu zu Tanzen – zum HipHop gehört nämlich auch eine ganz bestimmte Art des Tanzens: Der artistische Breakdance.
Jürgen Lohfink wurde für viele Jugendliche nicht nur musikalisch ein Vorbild. Er unterstützte auch Veranstaltungen der Jugendarbeit und ist dadurch in den vergangenen 11 Jahren ein zuverlässiger Partner in der Jugendarbeit der Stadt geworden.

Irmgard Berger – Kreissportbund Eisenach e. V.
Der Sport braucht nicht nur Sportler – ohne die vielen Helferinnen und Helfer im Hintergrund wären Training, Wettbewerbe und sportliche Erfolge nicht möglich. Da gibt es Platzwarte, Vereinsvorstände, Trainer und viele mehr.
Eine, die schon sehr, sehr lange sehr viel für den organisierten Sport tut, ist Irmgard Berger – sie ist seit mehr als 45 Jahren im Sportbereich tätig.
Bis 1989 arbeitete sie als Finanzverantwortliche beim DTSB. Doch auch nach der Wende blieb sie dem Sport treu. Sie half mit, den neuen Kreissportbund aufzubauen. Sie führte ihre Tätigkeit nun jedoch ehrenamtlich weiter.
Der Kreissportbund konnte sich trotz aller Umwälzungen und trotz der völlig neuen Bedingungen erfolgreich etablieren.
Wie treu sie dem Sport ist, zeigt auch die Tatsache, dass sie seit über 45 Jahren ihrem Verein angehört – der SC Turbine Eisenach.

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Helga Scharf, Diabetiker Selbsthilfegruppe Kranke Menschen bedürfen ganz besonders unserer Hilfe. Helga Scharf ist eine Frau, die sogar für viele Kranke da ist. Sie engagiert sich vor allem im Bereich der Selbsthilfe bei Diabetes.
Frau Scharf arbeitete als Fürsorgerin der Diabetikerberatungsstelle Eisenach und später als Sozialarbeiterin im Gesundheitsamt. Als sie in den Ruhestand gegangen war, widmete sie sich weiterhin der fürsorglichen Betreuung von Menschen mit Diabetes, und zwar regional und überregional.
Sie baute die Diabetiker-Selbsthilfegruppe in Eisenach mit auf und übernahm 2003 deren Leitung. Die fachlichen Qualifikation als Leiterin dieser Selbsthilfegruppe im Ehrenamt erwarb sich Frau Scharf in einer Reihe anerkannter Fort- und Weiterbildungskurse.
Die Selbsthilfegruppe wuchs ständig – von gut 20 auf jetzt fast 45 Personen.
Viel Zeit verbringt Frau Scharf auch mit Krankenbesuchen.

Heinz Streckhardt
In Hötzelsroda kennt man ihn gut, weil er seit vielen Jahren an so vielen Stellen aktiv ist. Und dies immer freiwillig und ehrenamtlich: Heinz Streckhardt.
Er ist Vorstandsmitglied im Feuerwehrverein und als Kassierer tätig. Seit vielen Jahren schon kümmert er sich außerdem gemeinsam mit seiner Ehefrau Ingeburg um die Betreuung der Senioren im Ort. Sie organisieren Busfahrten, Kaffeekränzchen und weitere Veranstaltungen und sorgen damit für viel Freude bei den Rentnerinnen und Rentnern in Hötzelsroda.
Als Mitglied des Ortschaftsrates überreicht Herr Streckhardt zusammen mit dem Ortsbürgermeister bei Jubiläen und Geburtstagen Präsente an die Jubilare.
Bei Krankenbesuchen im Ort opfert er sich stark auf.

Anton Futter, Vorsitzender des Gartenvereins „Goldene Aue 1917“ e.V.
Anton Futter ist seit 1974 Mitglied der „Goldenen Aue“, seit 1978 Vorstandsmitglied und seit 1981 Vorsitzender. Er hat dieses Amt also seit sage und schreibe 26 Jahren inne.
Unermüdlich kümmert er sich um die Belange der Gartenanlage und ihrer Mitglieder. Jahr für Jahr opfert er mindestens 400 Stunden seiner Freizeit für die Gemeinschaft. Motto: „Ohne Toni läuft nichts“.
Er ist im Verein die treibende Kraft und hat gemeinsam mit den Vorstandsmitgliedern für viele positive Veränderungen gesorgt – ob es dabei um die Verschönerung der Anlage, deren Sicherheit oder um ihre Werterhaltung ging, ob Streitigkeiten geschlichtet werden mussten oder ob Wasser, Abwasser und Bebauungspläne auf der Tagesordnung standen.
Herr Futters größtes Projekt war sicher der Bau des Vereinshauses – es konnte dank seines Wirkens in Eigenleistung und ohne Schulden gebaut werden.

„Ehrenamtspreis der Stadt Eisenach 2007“
Regionalgruppe Stolperstein aus Eisenach Menschen mit Behinderung sind gleichberechtigt – ein Satz, der wie eine Selbstverständlichkeit klingt, muss dennoch immer wieder ins Gedächtnis gerufen werden. Damit das Ziel der Gleichberechtigung verwirklicht werden kann, braucht es Menschen, die sich dafür aktiv einsetzen.
Die Regionalgruppe „Stolperstein“, die aus der Diakonie hervorging, gehört zu denen, die sich engagiert für die Interessen von Behinderten einsetzen.
Das besondere daran: Die Gruppe, die 2003 gegründet wurde, besteht aus neun Menschen mit Lernschwierigkeiten bzw. mit Behinderung.
Sie verstehen sich als Interessenvertretung für Behinderte. Die Mitglieder treffen sich in ihrer Freizeit regelmäßig zu Beratungen.
In vielen Gesprächen mit der Behindertenbeauftragten der Stadt Eisenach und auch beim Oberbürgermeister haben sie beharrlich auf die Probleme von behinderten Menschen in Eisenach hingewiesen.
Beispielhaft seien hier einige ihrer Erfolge genannt:
Die Toiletten auf dem Markt wurden behindertengerecht hergerichtet.
Der Zebrastreifen in der Thälmannstraße wurde versetzt.
In Zusammenarbeit mit der Bildungseinrichtung „Die Brücke“ wurde ein Kurs zur Bundestagswahl „Wie wähle ich?“ angeboten.
Dieses Engagement möchten wir mit dieser Auszeichnung würdigen.

Bachchor Eisenach
Der Bachchor Eisenach ist einer der größten Laienchöre in unserer Stadt. Über 80 Sängerinnen und Sänger gehören zu diesem Chor, der sich wöchentlich zu seinen Proben zusammenfindet.
Zur Pflege des Bach’schen Erbes studiert der Bachchor regelmäßig Kantaten ein und führt sie auf. Dazu kommen die großen Werke Johann Sebastian Bachs, wie die Matthäus-Passion, die Johannes-Passion, das Weihnachtsoratorium und die h-Moll-Messe, die alle zum Repertoire des Chors gehören.
2007 wurde die Johannes-Passion aufgeführt, das Weihnachtsoratorium folgt. Aber auch Werke anderer Musiker, wie Mozart und Bruckner gehören zu dem Repertoire des Bachchores.
Im Elisabethjahr 2007 war eine besondere Anstrengung des Bachchores die Aufführung der „Legende von der Heiligen Elisabeth“, ein Oratorium von Franz Liszt. Durch den Einsatz der Sängerinnen und Sänger des Bachchores, die alle ihre Freizeit opfern, wird nicht nur das kulturelle Angebot Eisenachs erheblich bereichert. Zu den Konzerten kommen auch sehr viele Besucherinnen und Besucher aus dem Umfeld Eisenachs.
So strahlt der Einsatz des Bachchores über unsere Stadt hinaus. Das hohe Niveau des Bachchores ist nur durch den großen freiwilligen Einsatz der Sängerinnen und Sänger zu leisten.

Skateboard-Verein „Rollgemeinde Eisenach“
Wenn ältere Menschen über Jugendliche sprechen, gibt es oft negative Urteile – und das schon seit vielen hundert Jahren. Doch bei den Jugendlichen gibt es auch immer wieder viele, die mit gutem Beispiel vorangehen. Zwei solcher positiven Beispiele haben wir ja heute schon erleben dürfen.
Ein weiteres folgt: Eine Gruppe Jugendlicher engagiert sich seit mehreren Jahren für den Erhalt der Skateboard-Anlage an der Katzenaue – im Fachjargon „Ramp“ genannt. Dort führen Sie ihre artistischen Einlagen mit dem Skateboard oder mit dem BMX-Rad vor.
Doch sie benutzen die Anlage nicht nur – sie helfen auch tatkräftig mit, sie zu erhalten. Jedes Jahr in den Sommermonaten beteiligen sich die jungen Leute mit großem Einsatz an der Instandsetzung der Anlage.
Dies Jugendlichen bemühen sich auch, selbst ausgehandelte Regeln auf der Anlage durchzusetzen, auftretende Konflikte zu lösen und auch den Nachwuchs zu betreuen.
Dank ihrer eigenen Initiative konnte für die Skater in Eisenach außerdem vor wenigen Monaten auch der Verein „Rollgemeinde Eisenach“ gegründet werden.
Der im März 2007 gegründete Jugendverein besteht aus mittlerweile 45 Jungen und Mädchen aus Eisenach. Der Verein will den Skaterpark an der Katzenaue erhalten, pflegen und weiter ausbauen. Er will auch Workshops, kulturelle Austauschprogramme, Schauvorführungen und Wettkämpfe anbieten.

Sonderurkunde der Stadt Eisenach 2007
AudiMax, Bildungsakademie für Kinder und Jugendliche e. V.
Bildung für Kinder! Das ist das Motto eines Vereins, der im April 2006 gegründet wurde. Er besteht zur Zeit aus 5 ordentlichen und 6 Fördermitgliedern.
Zweck dieses Vereins ist die Förderung und Pflege der individuellen und sozialen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ab 6 Jahren.
Bereits wenige Monate nach der Vereinsgründung wurde am Karlsplatz 20 eine Bildungsakademie für Kinder und Jugendliche eröffnet.
Auf 180 Quadratmeter Fläche stehen seitdem ein gemeinsamer Raum für Tanz, Theater und Zaubern sowie ein Werkraum, ein Musikzimmer und ein Seminarraum zur Verfügung.
Bis zu 100 Kinder kommen monatlich in die Einrichtung, um die Veranstaltungen zu besuchen. Und es werden immer mehr.
Die außergewöhnliche Zusammenstellung des Audimax-Kursplanes weckt und befriedigt Interessen gleichermaßen. Er bietet vielfältige Möglichkeiten, Freizeit sinnvoll zu gestalten, Spaß zu haben, Ideen zu entwickeln und viele Dinge auszuprobieren.

Verein der Freunde und Förderer des Elisabeth-Gymnasiums
Der „Verein hilft in vielen Bereichen bei der Gestaltung des Schullebens. Einige Beispiele: Der außerunterrichtliche Bereich wird ideell und finanziell unterstützt. Eltern werden gesucht, um Arbeitsgemeinschaften und die Schuljugendarbeit zu gestalten.
Der Vorstand ist Initiator, Gestalter und Finanzierer des Förderpreises für die Abiturienten.
Schulsportliche Traditionen haben sich über die Jahre in Zusammenarbeit mit dem ThSV speziell bei der Sichtung und Förderung junger Handballtalente ausgebildet und werden von den Vereinsmitgliedern unterstützt.
Auch bei Gestaltungs- und Verschönerungsarbeiten in der Schule ist die Unterstützung des Vereins nicht mehr wegzudenken: Er stellt Mittel zur Verfügung und der Vorstand übernimmt gemeinsam mit den Eltern, Schülern und Lehrern die Umsetzung.
Die Pflege freundschaftlicher Kontakte unter ehemaligen Schülern wird ebenso vom Förderverein mit organisiert wie Höhepunkte im jeweils laufenden Schuljahr – vom Frühlingsball und Herbstfest bis hin zur Festveranstaltung im Advent.
Auch an der Entwicklung des Projektes „Hilfe für Kinder in Gusev“ war der Förderverein sehr hilfreich.