Stille Party zum Zehnjährigen

Familienunterstützenden Dienst Gotha zieht Bilanz

10 Jahre Familienunterstützender Dienst vom Bodelschwingh-Hof Mechterstädt: Susan Bischoff sitzt am Telefon und ruft die Runde durch:

Herzlichen Glückwunsch und danke für die gute Zusammenarbeit.

Das war anders geplant. Heute sollte eine große Party steigen, aber die Umstände sind eben anders. Dennoch ist auch ein stiller Rückblick aller Grund zur Freude.

Es wurde so viel geschaffen, sagt Susan Bischoff.

Sie ist seit der ersten Stunde dabei und hat den Dienst, zusammen mit  Anne-Juliane Pogander  aufgebaut.

Am Anfang stand ich quasi 24 Stunden rund um die Uhr zur Verfügung. Meine Arbeitszeit war wirklich sehr flexibel, sagt sie.

Sie hat sich ganz auf die Bedürfnisse der Klienten eingestellt und das hat sich bis heute nicht geändert. Der Familienunterstützende Dienst betreut Menschen mit Behinderung in ihrer Freizeit – der Jüngste ist derzeit 9 Monate, die Älteste etwa 90 Jahre alt. Mehrmals in der Woche werden ganz unterschiedliche Angebote für die Freizeit angeboten wie Schwimmen, Spielen oder Sport oder Kochen. Vor zehn Jahren gab es etwa drei Gruppenangebote im Monat. Inzwischen sind es durchschnittlich zwölf. Dazu kommen noch fünf Wochen Ferienbetreuung und sechs einwöchige Reisen.

Die Ferienspiele sind im Sommer 2010 zum ersten Mal für Kinder und Jugendliche angeboten worden. Damals kamen zwei Kinder. Heute werden bis zu 25 Kindern in insgesamt fünf Ferienwochen über das Jahr verteilt betreut. Auch Mitarbeitende der Diakonie für den Landkreis nutzen die Gelegenheit ihre Kinder in den Ferien vom Familienunterstützenden Dienst betreuen zu lassen.  Das betrifft auch die Reisen, die es vor vier Jahren zum ersten Mal gab. Insgesamt kann Susan Bischoff auf über 30 einwöchige Reisen zurückschauen. Auch in diesem Jahr sind sechs geplant.

Im Herbst vor zehn Jahren kamen die ersten ehrenamtlichen Helfer dazu. Inzwischen kommen regulär bis zu 30 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Sie begleiten die Menschen einzeln und in Gruppen, sind bei Reisen und Tagesfahrten mit dabei. Der älteste Ehrenamtliche ist übrigens gerade 80 Jahre alt geworden.

Ich habe den schönsten Arbeitsplatz der Welt, sagt Susan Bischoff. Ich mache Freizeit in meiner Arbeitszeit und arbeite mit wunderbaren engagierten Menschen zusammen.

Das zeigt sich auch daran, dass inzwischen 20 der ehemaligen Ehrenamtlichen in ganz verschiedenen Bereichen der Diakonie festangestellt sind. Der Umgang am Arbeitsplatz, die Atmosphäre hat den zumeist sehr jungen Menschen so gut gefallen, dass sie unbedingt zu diesem Arbeitgeber Diakonie wollten.

Und auch wenn es heute zum Zehnjährigen still ist in den Räumen des Familienunterstützenden Dienstes sagt Susan Bischoff:

Ich bin so dankbar, dass diese ehrenamtlich tätigen Menschen ihre freie Zeit mit Menschen mit Behinderung verbringen. Wer hat schon fast 30 Arbeitskollegen, mit denen er gerne zusammen arbeitet.