Vorsicht vor Zeckenbissen

Zecken sind nur wenige Millimeter groß – dennoch werden sie von den Menschen zurecht gefürchtet, weil sie gefährliche Krankheiten übertragen können. Besonders bekannt ist die durch Viren hervorgerufene FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) und die durch ein Bakterium verursachte Borreliose.

Das Tückische am Zeckenbiss: Er ist meist schmerzlos. Während der Zeckensaison zwischen April und Oktober warten sie im Gras und auf Büschen auf Tiere und Menschen, von denen sie im Vorübergehen abgestreift werden. Auf dem Wirt angekommen sucht sich die Zecke eine geeignete Stelle zum Zustechen. Beim Menschen sind dies meist die Bereiche zwischen den Beinen, in den Kniekehlen, unter den Armen im Nacken und am Haaransatz.

Nicht jeder Zeckenbiss bedeutet eine Infektion. So kommt der FSME-Virus in bestimmten Hochrisikogebieten vor. In Deutschland betrifft das vor allem den Süden und den Osten, im europäischen Ausland Osterreich, die Schweiz, Ungarn, Tschechien, die Slowakei, die Russische Republik, das Baltikum, Skandinavien und Polen.

In Thüringen wurde der Saale-Holzland-Kreis bereits im letzten Jahr zum Risikogebiet erklärt. Nach zwei Erkrankungsfällen im vergangenen Jahr erweitert sich das Risikogebiet um den Saale-Orla-Kreis. 1998 hat eine Expertenrunde die Definition eines FSME-Risikogebietes auf Landkreisebene erarbeitet. Danach handelt es sich um ein Risikogebiet, wenn mindestens zwei sicher diagnostizierte FSME-Erkrankungen innerhalb eines Jahres in einem Landkreis auftreten.

Anzeige

Die FSME beginnt häufig wenige Tage nach dem Zeckenstich, bei der Borreliose hingegen kann es oft Wochen, Monate, manchmal sogar Jahre bis zum Ausbruch der Krankheit dauern. Grippeähnliche Anfangssymptome sind in beiden Fällen typisch.

Kann die Borreliose durch frühzeitiges Entfernen der Zecke evtl. verhindert werden – der Erreger gelangt erst nach etwa 24 Stunden in den menschlichen Körper – so ist es beim FSME-Virus nicht möglich.

Um hier das Infektionsrisiko zu verkleinern, kann eine Schutzimpfung vorgenommen werden, die von den gesetzlichen Krankenkassen für die Bewohner der Risikogebiete bezahlt wird. Die Borreliose wiederum kann mit einem Antibiotikum gut behandelt werden.

Darüber hinaus empfehlen sich einige Verhaltensregeln, um den Biss der Zecke vorzubeugen: Wer sich im Gras und im Unterholz bewegt, sollte möglichst geschlossene Kleidung tragen. Nach dem Aufenthalt in gefährdeten Gebieten sollte der Körper nach Zecken abgesucht werden. Das Berühren wilder Tiere ist zu vermeiden. Gleichzeitig empfiehlt es sich, das eigene Haustier auf Parasiten hin zu untersuchen.

Anzeige