1. Ultra Skate Challenge Germany 2013

Am 18.August starteten in Freiburg zwanzig erfahrene Langstreckenskater aus ganz Mitteleuropa zu einer über 1500 Kilometer langen Reise durch Deutschland. In 14 Tagen wird die Republik einmal durchquert, und zwar von Rheinfelden im Süd-Westen bis auf die Insel Usedom an der Grenze zu Polen. Dabei werden auf 13 Etappen täglich im Schnitt 120 Kilometer absolviert.

«Bei so einer Tourenplanung gibt es einiges zu beachten,» so Michael Seitz (Tourveranstalter aus Freiburg). Von der Idee bis zur diesjährigen Umsetzung vergingen mehrere Jahre.

Michael Seitz, selbst Langstreckenspezialist, überließ hierbei nichts dem Zufall und erkundete erst mit Kartenmaterial, dann über Google Maps und zu guter Letzt, höchstpersönlich die Etappenabschnitte, suchte gut ausgebaute Rad- und Wirtschaftswege, informierte sich über Streckenlängen und Unterkünfte, bevor er nach der akribischen Umsetzung nur noch eins brauchte – Sportler.

Diese fand er nicht nur in Deutschland sondern auch in Schweden, Frankreich, Niederlande und der Schweiz. 15 Sportler wollen die gesamten 1560 Kilometer mitskaten und stellen sich dieser Herausforderung.

«Man kennt sich von anderen Touren. Ebenso hat sich natürlich die Skate Challenge rumgesprochen und wurde medienwirksam beworben. Alle haben eins gemeinsam SKATEN und zwar extrem lang Distanzen. Trotzdem variiert die Teilnehmerzahl, da sich zusätzlich Sportler für einzelne Etappen angemeldet haben.
Wir hoffen dass wir auch gemeinsam unser Ziel erreichen und keiner verletzungsbedingt aufgeben muss.» Erzählt er weiter. «Anfang des Jahres erhielten wir eine Email vom Tourveranstalter» erinnert sich Roberto Säckl (Abteilungsleiter des Eisenacher Speedskating Vereins SV Einheit e.V.) und damals war uns schon klar, dass wir diese Veranstaltung in irgendeiner Art unterstützen wollen. Mit den Eisenachern Sportlern wollte man die letzten Kilometer gemeinsam skaten, sowie einen kleinen Empfang vorbereiten.

Die 6. Etappe (23.08.2013) führte die Sportler von Fulda nach Eisenach. Nach einem verregneten Start in Fulda ging es nach Tann und weiter über die Rhön nach Philippsthal und Gerstungen. Mehrmals überquerte man die ehemalige innerdeutsche Grenze. In Hörschel musste das kleine Waldstück bis zur Kläranlage in Stedtfeld zu Fuß absolviert werden.

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Gegen 18.30 Uhr kamen dann die Sportler direkt aus dem Wald und wurden von den Eisenacher Skatern begrüßt.

Gemeinsam rollte man die letzten 10 Kilometer, bevor man dann auf einen kleinen Verpflegungsstand, direkt vor dem Eisenacher Rathaus traf.
Wie an einer Perlenkette aufgeschnürt skatet man hier dicht hintereinander. «Das Windschattenfahren spart viel Kraft, setzt aber auch ein gewisses Vertrauen zum Vordermann/Vorderfrau voraus. In dieser Position sieht man ja nicht so viel, bis auf den Rücken des Vordermanns und das bei ca. 30 km/h auf gerader Strecke. Dementsprechend wird jede Kurve oder Gefahrenstelle (z.B. Gullideckel oder Gegenverkehr) mit Händen angezeigt.

Kommandosprache «links vorbei»- bedeutet das man rechts weiterfahren soll, weil links jemand überholen möchte,» erklärte Gabi, die Schweizerin, den Eisenacher Nachwuchssportlern.

Am Getränkestand sieht man sie dann doch – die Erleichterung, wieder einen Schritt weiter gekommen zu sein.

«Nach diesen schwierigen 120 Kilometern tut eine Erfrischung richtig gut», so die erschöpften Teilnehmer. Endlich konnte man dann die Skates für diesen Tag ausziehen. Zur Unterkunft im Residenzhaus gingen die meisten dann auf Socken oder gar barfuß. Vorher gab es aber noch die Gruppenfotos zur Erinnerung an diesen Tag.

Am darauffolgenden Samstag wurde ein «rollfreier Pausentag» eingelegt.
Dieser sollte genutzt werden um sich von den bisherigen Strapazen zu erholen. «Natürlich wird dies aber in Form einer aktiven Pause geschehen. Wir wollen die Gelegenheit nutzen um die Wartburg zu besichtigen und wenn das Wetter mitspielt gehen wir noch in das Schwimmbad.» erzählt Michael.
«Wir hoffen dass das Wetter uns die kommende Woche weiterhin gut zuspielt und wir planmäßig am 31.August auf Usedom vollzählig ankommen.»
«Wir haben uns gefreut das Eisenach bei dieser Tour mit als Etappenzielort dabei war und wer weiß vielleicht sieht man sich bei einem weiteren Rennen oder ist sogar bei einer weiteren Skate Challenge mit Eisenacher Sportlern vertreten. Jedenfalls wünschen wir den diesjährigen Teilnehmern eine unfallfreie und erlebnisreiche Weiterreise bis Usedom», so Ralf Müller aktiver Speedskater aus Eisenach.