10. Wartburg-Open beginnen heute mit Endrunde

Vier Gewinner und ein «glücklicher Verlierer» hatten am zweiten Turniertag gestern Grund zum Jubeln. Das Quintett zog ins Hauptfeld des ATP-Challenger-Turniers ein.
Unter den besten Qualifikanten sind zwei Deutsche. Der für Waldau Stuttgart spielende Michael Berrer gab in seinen drei Matches keinen Satz ab und behielt auch im entscheidenden Duell gegen Dominik Meffert die Oberhand. 6:4, 6:4 lautete das Ergebnis für den 21-jährigen Linkshänder, der seit dem Abitur (1999) sein Glück auf der ATP-Tour sucht. «Es geht immer besser», freut er sich über einen steten Aufwärtstrend, der ihn bis dato auf die Weltranglistenposition 358 geführt hat. Gegen Meffert konnte der Blondschopf zum ersten Mal überhaupt gewinnen und kann schon allein deshalb seiner Premiere in Eisenach einen positiven Aspekt abringen. «Mir gefällt es aber nicht nur deshalb hier. Es ist alles schön – Anlage, Plätze, Hotel», zollt Berrer den Organisatoren des TC Blau-Weiß ein Extralob.

Nichts Neues stellt das Turnier indes für Daniel Elsner dar. Der Mannheimer – vor fünf Jahren bereits die Nummer eins der Junioren- Weltrangliste und Junioren-Sieger der French Open – präsentierte sich in guter Form und ließ seinen drei Gegnern keine Chance. Im dritten Match gegen den Niederländer Melvyn op der Heijde spielte er im ersten Durchgang beinahe fehlerlos (6:0) und gewann trotz einiger Probleme auch den zweiten Satz (6:4). Doch sein laufstarker Kontrahent musste sich nur kurz ärgern. Da der an Nummer eins gesetzte Luis Horna seine Teilnahme wegen einer Verletzung absagte, rutschte Op der Heijde als «Lucky Looser» ins Hauptfeld. Ebenfalls unter den besten 32 steht Julio Peralta. Der Chilene gab auf seinem Weg ebenfalls keinen Satz ab und bestach mit genauem Grundlinienspiel. Stets auf des Messers Schneide standen die Matches von Vitali Chvets, der auch gegen den Deutschen Simon Greul in den Tiebreak musste und sich am Ende mit 7:6, 6:3 durchsetzte.

Dreekmann schied verletzt aus
Das Jubiläumsturnier begann Samstag mit einer faustdicken Überraschung. Mit Daniel Heijzlar von Blau-Weiß Sondershausen erreichte ein in Thüringer spielender Aktiver die zweite Runde der Qualifikation. Der in den Oberliga-Punktspielen in dieser Saison ungeschlagene Tscheche profitierte allerdings von der Aufgabe des favorisierten Hendrik Dreekmann. Der erst kürzlich auf dem heimatlichen Rasen in Halle/Westfalen gegen Roger Federer sein Comeback feiernde Dreekmann musste beim Stand von 6:3, 2:4 auf Grund einer Oberschenkelzerrung zurückziehen. «Ich hatte mir viel in Eisenach vorgenommen und mich auch gut in Form gefühlt. Doch leider spielte das Bein nicht mit», meinte er enttäuscht.

Eisenacher Hellmann stahlte
Erwartungsgemäß ohne Siegchance waren die drei restlichen Thüringer Teilnehmer. Sie scheiterten bereits in der ersten Runde. Lokalmatador Thomas Hellmann verkaufte sich gegen Harmid Mirzadeh (USA) aber sehr teuer. Beim 2:6, 6:7 konnte der Eisenacher das Match vor allem im zweiten Durchgang ausgeglichen gestalten.
Andreas Wender vom Erfurter TC Rot-Weiß unterlag dem Chilenen Adrian Garcia mit 2:6, 1:6. Sein Vereinskamerad Martin Spelda verlor gegen den Argentinier Federico Browne mit 3:6, 2:6.
Trotz seiner Niederlage strahlte Hellmann, der vom Publikum immer wieder nach vorn getrieben wurde. «Ich wollte, nachdem ich zwei Mal zu Null verloren hatte, unbedingt ein Spiel gewinnen», sagte er. Letztlich wurden es acht – sogar ein Satzgewinn war möglich.

Nummer Eins war Vorjahresfinalist
Die Setzliste des 50000 Dollar dotierten Turniers führt nach Hornas Absage nunmehr der vorjährige Finalist Martin Verkerk (Niederlande), gegenwärtig die Nummer 101 der Weltrangliste, an. Ihm folgen in der Rangfolge der gesetzten Spieler der Kroate Zeljko Krajan (117), Oleg Ogorodow (Usbekistan/120), Martin Vasallo Arguello (Argentinien/123), Titelverteidiger Oliver Gross (124) und Björn Phau (beide Essen/125).