6. Auflage des Ostduells am Freitagabend in der Wartburgstadt

Der ThSV Eisenach lechzt nach dem ersten Punktspielsieg über den HC Elbflorenz

Markus Murfuni, der Coach des ThSV Eisenach, mag es schon nicht mehr hören, dass seine Mannschaft keines der bisherigen fünf Zweitbundesliga-Punktspiele gegen den HC Elbflorenz gewonnen hat. Am 30.12.2020, beim Hinspiel in Dresden, waren seine Schützlinge ganz dicht dran, gaben im Finish eine Führung aus der Hand, sodass die Partie mit einem 26:26 endete. Im 6. Aufeinandertreffen in diesem Ostduell will der ThSV Eisenach den ersten Sieg gegen das Team aus der Elbestadt einfahren.

Ja, wir wollen endlich den Bock umstoßen, erklärten Trainer Markus Murfuni und Manager Rene Witte am Donnerstagvormittag.

Am Freitag, 04.06.2021 stehen sich der ThSV Eisenach und der HC Elbflorenz ab 19.30 Uhr in der Werner-Aßmann-Halle zum 6. Male um Punkte gegenüber. Das zuständige Gesundheitsamt hat am Donnerstagnachmittag grünes Licht für 700 Zuschauer gegeben. Diese haben strenge Hygieneregeln einzuhalten.

Beim ThSV Eisenach fehlen die langzeitverletzten Justin Mürköster, Jonas Ulshöfer und Kristian Volar sowie der sich zu Wochenmitte beim Training eine Bänderverletzung im Fuß zuziehende Armend Alaj. Der HC Elbflorenz hat alle Akteure des aktuellen Kaders an Deck. Auch Linkshänder Ante Tokic ist wieder dabei. Mit Kasten Wöhler (Manager und Sportlicher Leiter), Timo Meinl (Torwarttrainer) und Marius Noack Keeper) stehen drei Personen mit Eisenach-Vergangenheit in den Reihen der Gäste aus Dresden.

Erfolgsformation vom Nordsee-Trip genießt Vertrauen
Mit dem klaren 32:27-Sieg am vergangenen Wochenende beim Wilhelmshavener HV haben die Wartburgstädter ihre Bilanz auf 27 Pluspunkte aufgestockt, sind dem Ligaerhalt ein gewaltiges Stück nähergekommen.

Für uns stehen noch 4 Spiele an, drei davon im Thüringer Handballtempel, da wollen wir rasch unsere noch erforderlichen Hausaufgaben machen, um auch rechnerisch den Ligaverbleib abzusichern, lässt Rene Witte wissen.

Auch wenn es gegen Teams aus der oberen Tabellenhälfte gehe, die maximale Punktezahl stehe auf der Agenda. Im Stimmungshoch vom Nordsee-Trip sollte manches leichter gehen. Dort setzte Markus Murfuni vor allem auf folgende Formation: Ivan Snajder auf Links- und Willy Weyhrauch auf Rechtsaußen, Daniel Hideg im linken und Alexander Saul im rechten Rückraum, Jannis Schneibel auf Rückraum Mitte, Peter Walz am Kreis sowie Blaz Voncina im Tor. Daniel Dicker sorgte mit für Stabilität im Deckungs-Innenblock.

Im bisherigen Saisonverlauf haben wir alle Spieler eingesetzt und werden dies auch in den restlichen Begegnungen so handhaben. Es galt ja auch länger und kürzer anhaltende Verletzungen oder Krankheiten zu meistern. Jeder Spieler ist im Kader wichtig. Jeder Spieler weiß das auch. Gerade in so einer Saison wie der aktuellen ist das Verteilen der Verantwortung auf möglichst viele Schultern das Gebot der Stunde, argumentiert der Eisenacher Coach.

Sachsen vor Übererfüllung der Zielvorgabe
Mit dem HC Elbflorenz kommt der der Tabellen-Vierte (36:26 Punkte).  Die Sachsen liegen damit über den eigenen Erwartungen. Nach drei Zweitliga-Jahren im Abstiegskampf sollte erstmals der Sprung ins Mittelfeld gelingen, von einem einstelligen Tabellenplatz als Ziel wurde vor der Saison gesprochen. Die Mannschaft war zum großen Teil zusammengeblieben, war eingespielt, wurde gezielt verstärkt. „Chef auf dem Parkett“ ist der torgefährliche Spielgestalter Sebastian Gress. Er markierte 150 Treffer aus dem Feld und rangiert in dieser gesonderten Wertung auf Platz 2 der Liga. Bester Werfer der Dresdner ist der Ex-Coburger Lukas Wucherpfennig mit insgesamt 171 eingenetzten Bällen, 73 davon vom Siebenmeter-Strich. Eine besondere Klasse verkörpert das Kreisläuferduo Jonas Thümmler und Routinier Henning Quade. Rückraum-Shooter Michal Kasal hat die Elbestadt vor wenigen Tagen in Richtung Asien verlassen. Ein lukratives Angebot lockte. Sein Vertrag beim HC Elbflorenz wäre ohnehin nicht über den Sommer verlängert worden. Die Auswärtsbilanz mit 19:11 Punkten ist sogar besser als die in der heimischen Arena (17:15). Zuletzt galt es ein Mammutprogramm mit 4 Spielen binnen 8 Tagen zu absolvieren. Gegen den im deutlichen Hoch befindlichen TuS Ferndorf bezog der HC Elbflorenz am Sonntag eine 30:32-Heimniederlage.

Mit der sportlichen Entwicklung, dokumentiert durch Platz 4, bin ich sehr zufrieden. Wir sind alle stolz darauf. Unsere Auswärtsstärke wollen wir auch in Eisenach zeigen, dieses Ostduell als Sieger beenden und beide Punkte mitnehmen, betont Karsten Wöhler. Um unsere Erfolgsserie fortzusetzen, dürfen wir zum einen nicht so viele Gegentore wie zuletzt kassieren; dafür benötigen wir eine normale Abwehrleistung im Zusammenspiel mit dem Torhüter. Nach vorn wollen wir unser Tempospiel aufziehen, von dem wir in der Saison gelebt haben. Wir haben den Anspruch, in Eisenach zu gewinnen, findet Timo Meinl, von 2006 bis 2008 im Tor des ThSV Eisenach und auch die Kapitänsbinde tragend.

Nur gar zu gern, würde sich Marius Noack auf dem Parkett zeigen. Doch der talentierte Ex-Eisenacher ist momentan nur die Nummer 3 im Torhüterteam des HC Elbflorenz.

Marius Noack wird, da bin ich mir sicher, seinen Weg gehen, betont Timo Meinl.

Th. Levknecht

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