Als krasser Außenseiter zum ehemaligen Coach

ThSV Eisenach gastiert beim von Runar Sigtrygsson trainierten heißen Aufstiegsanwärter HBW Balingen/Weilstetten

Der ThSV Eisenach steckt im Tief. Der Saisonauftakt ist mit 2:10 Punkten misslungen. Jetzt warten mit HBW Balingen-Weilstetten (am Freitag, 29.09.2017 auswärts) und dem Bergischen HC (am Samstag, 07.10.2017 zuhause) zwei ganz dicke Brocken, die Top-Favoriten für den Aufstieg in die 1. Handballbundesliga.

Der HBW Balingen-Weilstetten, als Erstbundesliga-Absteiger und aufgrund seiner personellen und wirtschaftlichen Ressourcen ein ganz heißer Anwärter auf den Aufstieg, ist natürlich klar favorisiert. Von ihm wird ein Sieg einfach erwartet. Vielleicht liegt uns die Rolle des Außenseiters, erklärt ThSV-Coach Christoph Jauernik mit Blick auf den Freitag.

Der ehemalige Eisenacher Spieler und Trainer Runar Sigtrygsson sitzt auf der Bank der Gastgeber.

Wir wollen unserer Favoritenrolle gerecht werden. Wir wissen aber, der ThSV Eisenach wird heiß auf Punkte sein, um den Tabellenkeller zu verlassen. Keine leichte Aufgabe für uns, erklärt der Isländer.

Er kann personell aus dem Vollenschöpfen, will dem Unternehmen Wiederaufstieg zwei Pluszähler hinzufügen. So ganz makellos verlief der Saisonauftakt nicht. Zuletzt reichte es beim Dessau-Roßlauer HV nur zu einem 28:28-Remis. Mit 9:3 Zählern rangiert der HBW Balingen-Weilstetten derzeit auf dem 6. Tabellenplatz. Vieles dreht sich auf dem Parkett weiterhin um Ex-Nationalspieler Martin Strobel. Geschäftsführer Martin Strobel hatte im Sommer den personellen Umbruch vollzogen. 13 Abgängen, darunter der seine Kariere beendende Pascal Hens, stehen 6 Neuzugänge mit ganz viel Potential gegenüber, die im Vorjahr im Unterhaus für viele positive Schlagzeilen sorgten.  Trainersohn und Spielgestalter Dadi Runarsson kam vom EHV Aue, Linksaußen Oddur Gretarsson vom TV Emsdetten, Rückraumspieler Valentin Spohn von der SG Leutershausen und Rechtsaußen Gregor Thomann von der HSG Konstanz. Sie alle nehmen beim neuformierten HBW Balingen-Weilstetten eine zentrale Rolle ein.

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Führungsetage stärkt dem Trainer den Rücken, nimmt Spieler in die Verantwortung

Wir wollen vor sicherlich voller Halle zu einem spannenden Spiel beitragen, erklärt Eisenachs Trainer Christoph Jauernik, der bis auf seinen langzeitverletzten Kapitän Daniel Luther alles an Deck hat.

Kreisspieler Marcel Niemeyer hat seinen Infekt auskuriert.

Sollte sich eine Außenseiterchance ergeben, werden wir diese ergreifen, fügt der 33-jährige Gymnasiallehrer mit A-Trainer-Lizenz hinzu.

So richtig glauben mag an diese Außenseiterchance indes wohl kaum jemand. Zu dürftig die letzten Eisenacher Auftritte, mit den Niederlagen gegen die Kellerkinder HSG Konstanz und Wilhelmshavener HV. Die Führungsetage der Wartburgstädter stärkt ihrem Trainer indes den Rücken, sieht die Spieler in der Verantwortung, zumal der Verein beste Rahmenbedingungen biete, sich finanziell bis zur Decke strecke. Das Team reist beispielsweise, wie zuletzt auch an den Bodensee, am Vortag an. Das spielende Personal müsse nun langsam liefern.

Wir haben im Sommer im Rahmen unserer Möglichkeiten vier – überwiegend junge– Spieler verpflichtet. Das neue Team braucht noch Zeit, will Manager Karsten Wöhler keine Unruhe aufkommen lassen, vertraut Mannschaft und Trainerteam.

Zu Beginn der Woche gab es Aussprachen in verschiedenen personellen Konstellationen. Auch ohne Trainer, Manager, Vorstand. Das „Nicht auf das Parkett bringen der Qualität“ dürfte eine zentrale Rolle gespielt haben. Gesprochen wurde nun viel. Taten sollen folgen. Kann am Freitagabend das hohe Tempospiel des Top-Aufstiegskandidaten gestoppt werden?

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