An neuem Abwehrkonzept wird gearbeitet

Handball-Zweitbundesligist ThSV Eisenach absolvierte ein mehrtägiges Trainingslager in Thüringens Landessportschule Bad Blankenburg. Dazu gehörte am Samstagabend ein Testspiel mit dem ortsansässigen HSV Bad Blankenburg aus der Mitteldeutschen Oberliga (4. Liga). Die Wartburgstädter kamen zu einem leicht und locker erspielten 35:22 (18:12)-Erfolg.

«Schwerpunkt im Trainingslager war die Erarbeitung eines zweiten Abwehrkonzeptes.
Die 6:0-Variante haben wir in der Vorsaison gefestigt. Nun arbeiten wir am 3:2:1-System. Die Partie gegen den HSV Bad Blankenburg war ein erster Test. Dieser hat gezeigt, wir sind ganz gut vorangekommen. Die Zahl technischer Fehler war gering. In der Wurfgenauigkeit müssen wir zulegen. Ein klares Plus in der Saisonvorbereitung und damit ein anderer Stand gegenüber dem Vorjahr, wir verfügen über eine eingespielte Mannschaft, da der Kader nahezu komplett zusammengeblieben ist.
Die Stimmung ist bestens, alle sind mit Begeisterung bei der Trainingsarbeit dabei. Wir haben drei bis vier Trainingseinheiten pro Tag absolviert. Ich bin mit dem Stand sehr zufrieden», berichtet ThSV-Coach Adalsteinn Eyjolfsson.
Verletzungsbedingt standen bei dem Testspiel Alexander Schiffner und Eryk Kaluzinski nicht zur Verfügung. Zu Kurzeinsätzen auf dem Parkett, die Nachwuchsspieler Konstantin König (Rechtsaußen), Eduard Klyuyko (Rückraum) und Tim Nothnagel (Linksaußen). Ebenfalls wieder dabei, der 20-jährige Philipp Lindner, der sich für die Position hinter Kapitän Benjamin Trautvetter an der Kreismitte anbieten will.

Drei Ex-Eisenacher als Neuzugänge beim HSV Bad Blankenburg
Der HSV Bad Blankenburg, weiterhin vom Ex-Eisenacher Frank Ihl betreut, bot mit Kreisspieler Florian Schulze (zuletzt HSG Wolfen) sowie Rechtsaußen Alexander Werner und Rückraumspieler Max-Florian Köthe (Vorjahr ThSV II) drei ehemalige Eisenacher als Neuzugänge auf. Ebenfalls neu im Kader die Rückraumspieler Michal Mrozek vom HCB OKO Karvina und Juraj Petko (Mestky Klub Hlohovec). Rückraumspieler Eric Sindermann hat den HSV Bad Blankenburg in Richtung Katar verlassen. Aus dem Aufgebot für die neue Saison fehlten beim Gastgeber noch der zweitbundesligaerfahrene Routinier Irgor Ardan und Abwehrchef Radoslav Miler.
«Wir haben einen guten Kader, wollen in der kommenden Saison erneut in der Spitzengruppe der Liga mitmischen und uns in der Tabelle noch ein Stück klettern», schildert Frank Ihl die großen Ambitionen. «Das Testspiel gegen Eisenach war eine von vielen Etappen, eine willkommene Trainingseinheit für beide Teams», so Frank Ihl zu den sechzig Minuten.
Einige der Eisenacher hatte er ja einst unter seinen Fittichen. Er erklärte dann auch während des Spiels dem kopfschüttelnden Adrian Wöhler die gegen ihn von den sicher amtierenden Unparteiischen Jakob/Kuß verhängte Zeitstrafe. «Als alter Eisenacher hoffe ich natürlich, dass der ThSV Eisenach in der neuen eingleisigen 2. Handballbundesliga eine gute Rolle spielt. Ich traue der Truppe einen einstelligen Tabellenplatz zu, hoffe, die große Anhängerschar steht weiterhin voll zur Mannschaft, auch bei möglichen Durstrecken», unterstrich Frank Ihl.

Tomas Sklenak sofort Chef des ThSV-Teams
Die Gastgeber zeigten sich von Beginn respektlos. Die Wartburgstädter übernahmen sofort das Zepter, gefielen trotz schweißtreibender Trainingseinheiten mit viel Kombinationsfluss hatten sichtlich Freude am gemeinsamen Handball. Tomas Sklenak initiierte Angriff auf Angriff, gab im zweiten Abschnitt Kostproben aus seinem Wurfrepertoire, lochte insgesamt acht Bälle ein. Die Abwehr inklusive Torhüter Radek Musil leitete zahlreiche Tempogegenstöße ein. Nick Heinemann vollendete einen auf Vorlage von Benjamin Trautvetter zum 1:4 (5.). Roel Adams löste Girts Lilienfelds für Abwehraufgabe ab. Bei den knallharten Würfen von Daniel Luther ging ein Raunen durch die Zuschauerreihen. Er versenkte mit seinem fünften Treffer zum 7:11 (18.).
Keine Zeitung passte zwischen das Leder und dem Querbalken bei einem Sklenak-Kracher zum 9:14 (21.). Mit seinem ersten Ballkontakt netzte der eingewechselte junge Linkshänder Konstantin König zum 11:16 (28.) ein. Aber auch dem Gastgeber gelang die eine oder andere sehenswerte Aktion, wie ein Treffer von Martin Hanl vom Kreis (27.). Eisenachs Philipp Lindner besorgte den 12:18-Halbzeitstand.

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Roel Adams deutete seine Qualitäten an
Mit Stanislaw Gorobtschuk im Tor und Roel Adams nun auch in der Offensive im Rückraum ging es in die zweite Halbzeit. Der 28-jährige Niederländer deutete auf allen drei Rückraumpositionen seine Qualitäten an. «Volle Kraft voraus» hieß es bei seinem Treffer zum 13:20 (33.). Viele Angriffszüge waren so angelegt, dass der schnelle Girts Lilienfelds zum Torwurf hochsteigen konnte, wie beim 16:22 (37.) und 19:30 (46.). Adrian Wöhler hatte zur erstmaligen 10-Tore-Differenz eingelocht (19:29, 46.). Stanislaw Gorobtschuk lief zu großer Form auf. Die Hausherren brachten gleich drei Strafwürfe nicht am jungen ThSV-Keeper vorbei, scheiterten mehrfach aussichtsreich am 23-jährigen Schlussmann. Eisenachs Angriffsspiel war so richtig auf Touren. Der eingewechselte Till Bitterlich verwertete ein Luther-Zuspiel zum 20:33 (52.). Girts Lilienfelds traf zum 20:35 (55.). Philipp Lindner setzte auf Schnörkel statt Geradlinigkeit, Bad Blankenburgs Torhüter blieb Sieger. Donatas Puikis setzte mit dem 22. HSV-Treffer den Schlusspunkt einer überaus kurzweiligen Partie. Die Zuschauer dankten beiden Mannschaften mit reichlich Beifall nach dem Abpfiff.

Gegen Erstbundesligist HSG Wetzlar am Samstag in Treffurt
In einem weiteren Testspiel trifft der ThSV Eisenach am Samstag, 30.07.2011 um 19.30 Uhr in Treffurt (Wartburgkreis) auf Erstbundesligist HSG Wetzlar. Im Vorspiel stehen sich um 17.30 Uhr die in der Treffurter Normannsteinhalle beheimatete SG Schnellmannshausen und der THSV Eisenach II gegenüber. Eintrittskarten sind ausschließlich an der Tageskasse erhältlich.

Statistik
HSV Bad Blankenburg: Jahn, Herholc; Merkel (5), Puikis (4), Schulze, Weyrauch (6/2), Hanl, Römermann, Petko (2), Mrozek (2), Donatien, Havel (3), Köthe, Werner

ThSV Eisenach: Musil, Gorobtschuk; Wöhler (4), Trautvetter (1), Sklenak (8/1), Lilienfelds (5), Luther (6), Bitterlich (1), Heinemann (3/1), Lindner (3), Adams (3), Klyuyko, König (1), Nothnagel

Siebenmeter: HSV Bad Blankenburg: 5/2 – ThSV Eisenach: 3/2
Zeitstrafen: HSV Bad Blankenburg 2 x 2 Min. – ThSV Eisenach: 3 x 2 Min.
Schiedsrichter: Jakob/Kuß
Zuschauer: 120

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