„Aufsteiger Bietigheim spielte so frei auf wie wir in der Vorsaison“
ThSV Eisenach will nach der 32:35-Heimniederlage gegen die SG BBM Bietigheim die entsprechenden Lehren ziehen
Peter Walz, der Kapitän des ThSV Eisenach, rang nach der unerwarteten 32:35 (12:20) -Heimniederlage gegen die SG BB Bietigheim um Worte: „Wir boten einen 45-minütigen Totalausfall. Die Gäste waren einen Schritt schneller, mit Feuer, mit Aggressivität am Ball. Der Aufsteiger spielte so frei auf, wie wir im Vorjahr als Aufsteiger. Bei ihm hat alles geklappt. Ihr Torwart parierte etliche freie Bälle, die Würfe der Gäste landeten hingegen in unserem Tor. Das lag nicht nur am Keeper, sondern auch daran, dass unsere Abwehr ihn im Stich ließ. Wir haben viele Zweikämpfe in der Mitte verloren. Kurzum, wir boten Handball zum Vergessen. Jetzt gilt es volle Konzentration auf die nächsten 31 Spieltage, so viele liegen nämlich noch vor uns.“ Auch ThSV-Coach Misha Kaufmann erinnerte daran, dass erst der 3. Spieltag absolviert sei. „Die verlorenen Punkte müssen wir jetzt gegen einen anderen holen“, so der Schweizer. Er hatte Fynn Hangstein wieder dabei, Ivan Snajder fehlte verletzungsbedingt.
„Wir gewinnen zusammen, wir verlieren zusammen. Wir waren gewarnt. Wir werden aus dieser Niederlage lernen. Es besteht keinen Grund, alles in Zweifel zu ziehen“, betonte ThSV-Geschäftsführer Rene Witte. Die blau-weiße Anhängerschaft verabschiedete ihr Team mit langanhaltemden aufmunterndem Beifall. „Mein Dank geht an unsere Fans, die uns bis zur letzten Minute unterstützt haben“, betonte Misha Kaufmann. Bereits am Freitag, 27.09.2024 steht das nächste Heimspiel an. Mit der SG Flensburg-Handewitt kommt um 20.00 Uhr ein Topfavorit auf den Meistertitel in die Werner-Aßmann-Halle.
Sponsorenvertrag mit dem Autohaus Schade verlängert
Unmittelbar vor dem Anpfiff wurde der Sponsorenvertrag zwischen dem THSV Eisenach und dem Autohaus Schade in Eisenach (Kasseler Straße) verlängert. Das Autohaus Schade zeigt die Zukunft der Elektromobilität mit dem Start der Marke XPENG. Holger Schade, Geschäftsführer der SCHADE Autohausgruppe, und Rene Witte, Geschäftsführer des ThSV Eisenach, unterzeichneten unter dem Beifall der nahezu 2.700 Zuschauer die neue Vereinbarung.
ThSV Eisenach kassiert 20 Gegentore bis zur Halbzeitpause
Juan de la Pena dirigierte das Angriffsspiel der Gäste vorzüglich, die Eisenachs Abwehr über die Mitte immer wieder aushebelten. „Juan de la Pena spielte uns wie ein Quarterback aus“, fand ThSV-Rechtsaußen Moritz Ende klare Worte.
„In der ersten Halbzeit ist alles für uns gelaufen. Wir haben das richtige Tempo gefunden, konnten auf eine gute Torwartleistung bauen. Die zweite Halbzeit lief ausgeglichener. Am Ende wurde es noch einmal eng, doch wir blieben fokussiert. Es hat Spaß gemacht, hier zu spielen“, freute sich Iker Romero, der Coach der SG BBM Bietigheim. Sein Team, mit dem von der MT Melsungen gekommenen Rückraum-Shooter Julius Kühn, zog vom 4:4 (7.) über 8:12 (19.) und 12:16 (26.) auf 12:20 zur Pause davon. „Wir haben komplett den Faden verloren. Wir standen uns selbst auf den Füßen, haben uns die Niederlage selbst eingebrockt. Zwischen der 15. und 30. Minuten unterliefen uns ganz viele technische Fehler“, räumte Misha Kaufmann ein. „Wenn taktisch so viel schiefläuft, muss ich das auf meine Kappe nehmen“, fügte der Eisenacher Trainer selbstkritisch hinzu. Personelle Wechsel blieben ohne den gewünschten Erfolg.
Schluss-Spurt nach 10-Tore-Rückstand
Nach Wiederanpfiff brachten die Eisenacher (Hangstein, Mengon, Kraus) das Leder aus besten Positionen nicht an Gäste-Keeper Fredrik Genz vorbei. Die nach dem 20:30 (49.) gestartete Aufholjagd kam zu spät. Die nahezu 2.700 Fans peitschten ihr Team nach vorn. „Doch in dieser Liga kann man 10 Tore nicht binnen 10 Minuten aufholen“, so ThSV-Rückraumspieler Marko Grgic. Doch das ThSV-Team zündete ein Feuerwerk, holte Treffer um Treffer auf. Der ins Gehäuse zurückgekehrte Silvio Heinevetter parierte drei Bälle. Gonzalo Perez Arce jagte einen Strafwurf am Eisenacher Kasten vorbei. Als Marko Grgic vom Siebenmeter-Strich zum 30:33 verwandelte (57.) und aus dem Rückraum zum 31:34 einnetzte (58.), glaubte mancher an ein Wunder. Juan de la Pena machte mit seinem Treffer zum 31:35 den Deckel für die Gäste drauf. Marko Grgic (14 Tore, Wurfquote knapp 74 %), äußerte sich am DYN-Mikrofon zum Spiel: „Ich bin maßlos enttäuscht, von mir, aber auch von der Mannschaft, so wie wir uns präsentiert haben, gegen einen Aufsteiger, zuhause. Wir wussten, dass es schwer wird, aber das geht nicht. Ich muss mich im Namen der Mannschaft bei den Fans entschuldigen, die hier heute unter der Woche in die Halle gekommen sind.“
Nun kommt ein internationales Topteam
Mit der SG Flensburg-Handewitt erwartet der ThSV Eisenach am Freitag, 27.09.2024 um 20.00 Uhr wein internationales Topteam. Tickets sind online unter www.thsv-eisenach.de und in der Geschäftsstelle der ThSV-Marketing GmbH Am Sportpark 4 (im Multifunktionsgebäude neben dem Kunstrasenplatz) erhältlich.)
Statistik
ThSV Eisenach: Heinevetter, Spikic; Vistorop (2), Reichmuth (4), Capric, Hangstein (1), Attenhofer (1), Walz (1), Mengon (1), Grgic (14/3), Ende (2), Meyer (1), Donker (2), Kraus (2), Kurch (1), Saul
SG BBM Bietigheim: Genz, Rebmann; Vlahovic (5), Kühn (6), Claus (3), Wolf, de la Pena (7), Nicolaus, Wiederstein (1), Perez Arce (1), Barthe, Strosack, Pfeifer, Fischer (3), Hermann (7), Heiny (2)
Siebenmeter:
ThSV Eisenach 3/4 (Grgic verwandelt 2 x gegen Genz u. 1 x gegen Rebmann, Hangstein scheitert beim Stand von 4:6 an Genz, 10. Min.)
SG BBM Bietigheim 0/2 (Wolf scheitert beim Stand von 7:10 an Spikic, 16. Min., Perec Arce wirft beim Stand von 29:33 gegen Heinevetter am Tor vorbei, 57.)
Zeitstrafen:
ThSV Eisenach 3 x 2 Min. (Grgic 7., Ende 47., Meyer (52.)
SG BBM Bietigheim 3 x 2 Min. (Claus 10., Barthe 22., Wolf (54.)
Schiedsrichter: Ramesh Thiyagarajah/ Suresh Thiyagarajah
Zuschauer: 2.670
Spielfilm: 4:4 (7.), 8:13 (20.), 12:16 (26.), 12:20 (30.), 18:24 (41.),23:32 (52.), 30:33 (57.), 31:34 (59.), 32:35 (60.)
Beste Spieler
ThSV Eisenach: Grgic
SG BBM Bietigheim: de la Pena, Genz