Aus für ThSV-B-Jugend im Siebenmeter-Werfen

NSG EHV/Nickelhütte Aue jubelt im MHV-Pokal • Am Sonntag MHV-Bestenermittlung in Eisenach mit Aue und SC Magdeburg

Im Pokal des Mitteldeutschen Handballverbandes der männlichen Jugend B trennten sich der ThSV Eisenach und die NSG EHV/Nickelhütte Aue im Erzgebirge 24:24 und im Rückspiel in der Wartburgstadt ebenfalls 24:24. Die Entscheidung musste laut Reglement im Siebenmeter-Werfen fallen. Nach den ersten drei Werfern hieß es 2:2. Nun ging es im Rhythmus jeweils ein Werfer aus beiden Teams weiter. Markus Becker verwandelt für Aue gegen ThSV-Keeper Aron Büchner. Paul Jegminat scheiterte am Torhüter der Gäste, an Omar Dudin. Die NSG EHV/Nickelhütte Aue zog mit einem 26:25 nach Siebenmeter-Werfer in die nächste Pokalrunde ein. Die Talente aus dem Erzgebirge um ihren überragenden Rückraumspieler Daniel Sova (14 Treffer) tanzten auf dem Parkett der Eisenacher Werner-Aßmann-Halle.

Wir haben in einem tollen B-Jugend-Spiel gegenüber dem Hinspiel weniger Fehler gemacht, besonders im ersten Abschnitt diszipliniert aufgespielt und sind keineswegs unverdient in die nächste Pokal-Runde eingezogen, erklärte Jens Dennecke, der impulsive Coach der B-Jugend der NSG EHV/Nickelhütte Aue.

Fairness stand ganz oben
Im Gegensatz zum „turbulenten“ Hinspiel, inklusive einer roten Karte für den Trainer der NSG Aue, verlief das Rückspiel in ausgesprochen fairen Bahnen. Beide Teams machten den Unparteiischen Dominik Große und Patrick Luhn das Amtieren leicht. Jens Hanse, der als technischer Delegierter vom Mitteldeutschen Handballverband zum Rückspiel nach Eisenach zitiert wurde, musste nicht eingreifen, half bei der Umsetzung der Regularien nach dem erneuten 24:24-Endstand und attestierte einen ordnungsgemäßen Verlauf.

ThSV-Coach Uwe Seidel: In Schlussminute nicht clever genug
Noch lange nach dem Abpfiff kauerten die 14/15-jährigen ThSV-Talente mit versteinerten Mienen auf ihrer Wechselbank. Im Schlussspurt, nach einem 20:21-Rückstand (46.), schienen sie durch Treffer von Ole Gastrock-Mey, Paul Jegminat (2) der nächsten Pokalrunde ganz nahe (23:21, 48.). Daniel Sova markierte per Siebenmeter den Anschlusstreffer. Johann Malta stellte mit seinem Tor wieder das 2-Tore-Plus für den ThSV Eisenach her, der mit einer 24:22-Führung in die letzten 96 Sekunden ging. Finn Espig brachte die Talente aus dem Erzgebirge wieder auf einen Treffer heran. Die ThSV-Talente waren 51 Sekunden vor Ultimo in Ballbesitz, verloren unter dem Druck einer nun offensiven Gästeabwehr das Leder. Zur Besprechung des letzten Angriffszuges trafen sich die Gäste mittels grüner Karte 27 Sekunden vor dem Ende. Praktisch mit der Sirene landete ihr letzter Ball von außen zum 24:24-Ausgleichstreffer im ThSV-Kasten.

Letztendlich waren wir zum Ende der normalen Spielzeit nicht clever genug, konstatierte ThSV-Coach Uwe Seidel, der das Siebenmeter-Werfen in den Rang einer „Momentaufnahme“ einstufte.

Im vierten Vergleich der Saison mit den Altersgefährten aus dem Erzgebirge hätten erneut nur Nuancen den Ausschlag gegeben. Wichtig für Uwe Seidel war, dass auch alle Spieler des jüngeren Jahrgangs zum Einsatz kamen.

Jeder hat seine Rolle erfüllt. Jeder kann Tore werfen. Jeder kann Deckungsaufgaben erfüllen. Für die noch anstehenden Saisonhöhepunkte brauchen wir unseren gesamten Kader, betonte der Ex-Nationalspieler.

Alle Feldspieler hatten ins Netz getroffen.

Vorrunde MHV-Bestenermittlung am Sonntag in Eisenach
Am kommenden Sonntag, 08.03.2020 steht ab 12.00 Uhr eine Vorrunde zur Bestenermittlung des Mitteldeutschen Handballverbandes mit Austragungsort Werner-Aßmann-Halle an. Dabei treffen der SC Magdeburg, die NSG Aue und der ThSV Eisenach aufeinander: 12.00 Uhr ThSV – Aue/ 14.00 Uhr Aue – SCM/ 16.00 Uhr: ThSV – SCM

Zu viele Freiräume für Gäste-Shooter Daniel Sova
Die Eisenacher begannen nicht in ihrer Stammformation, sondern mit neuen Flügelspielern, mit Joel Stegner auf Links- und Miguel Lapacz auf Rechtsaußen. Die Gäste agierten von Beginn mit einer (nicht unerwarteten) offensiven 5:1-Deckungsformation. Eisenachs Defensive vermochte besonders im ersten Abschnitt die Kreise des torgefährlichen Daniel Sova nicht einzuschränken. Der Rückraumspieler traf, weil nicht frühzeitig attackiert, schier nach Belieben, wie beim 3:4 (9.), 6:7 (14.), 7:8 (15.) und 9:10 (19.). Eisenachs Rückraumspieler konnten nicht mit der nötigen Torgefahr aufwarten. Linksaußen Joel Stegner schloss konsequent ab, wie beim 8:8 auf Zuspiel von Tizian Reum (16.) und per Gegenstoß zum 9:8 (17.). Doch dann visierte Ole Gastrock-Mey das Holz an, scheiterte Philipp Bourtal von der Siebenmeterlinie. Mit schnellem Umschaltspiel netzten die Gäste zum 10:12 ein (21.). ThSV-Coach Uwe Seidel beorderte den dynamischen Tom Steiner, beim Hinspiel sehr erfolgreich, in den linken Rückraum. Was blieb, waren die Zweikampfgewinne der Gäste zum 10:13 (22.) und 12:14-Halbzeitstand.

Mit Paul Jegminat kam körperliche Präsenz und Willenskraft pur
Nach Wiederanpfiff behaupteten die Gäste ihre Führung, nutzten Patzer der Eisenacher resolut, wie beim 14:16 (29.). Daniel Sova lochte mit seinem 10. Treffer zum 15:17 ein (31.). Mit der Hereinnahme von Paul Jegminat wurden dessen Kreise allerdings erheblich eingeschränkt. Max Schlotzhauer übernahm die Kreisposition. Die sich durch die offensive Abwehrvariante der Gäste bietenden Räume konnten die Eisenacher nur nutzen, wenn Karl-Marius Schnell selbst das Tor ansteuerte. Zum (aus Eisenacher Sicht) richtigen Zeitpunkt bekam nun auch Keeper Louis Kleinschmidt einige Bälle zu fassen, motivierte seine Vorderleute. Paul Jegminat brachte in Abwehr und Angriff seine körperliche Präsenz mit Willenskraft gebündelt ein. Zunächst bediente er Max Schlotzhauer zum 18:18, traf selbst zum 19:19 (39.). Wenig später nutzte der auf Linksaußen eingewechselte Yannick Seidel eine bestens getimte Steilvorlage von Torhüter Louis Kleinschmidt zum 20:19 (42.). Die Waage schien sich in Richtung ThSV Eisenach zu neigen. Selbst in doppelter Unterzahl wurde kein Gegentreffer zugelassen. Doch Daniel Sova (per Strafwurf) und Gregor Hofmann brachten die Gäste nochmals in Vorhand (20:21, 46.). Dann entzündeten die Seidel-Schützlinge ihre Schlussoffensive, waren aber so feurig, dass ihnen nach der eigenen 24:22-Führung die Besonnenheit für die letzten Sekunden fehlte….

Statistik einschl. Siebenmeter-Werfen
ThSV Eisenach: Trapp, Kleinschmidt, Büchner; Lapacz (1), Schnell (5/1), Bourtal (2/), Seidel (1), Reum (2), Stegner (4), Schlotzhauer (1), Jegminat (5/2), Gastrock-Mey (1), Malta (1), Steiner (3)
NSG EHV/Nickelhütte Aue: Dudin, Ebeling; Becker (3/1), Beck (1), Leuschner, Lange, Backofen (3), Fischer (2/1), Petkov, Kriegel, Sova (14/5), Espig (1), Hofmann (3), Härich
Strafminuten: ThSV Eisenach 4 – NSG Aue 8
Schiedsrichter: Große/Luhn
Zuschauer: 100

Th. Levknecht