Auszeit mit Willy Weyhrauch vom ThSV Eisenach

„Mit unserer Quote von der Siebenmeterlinie sind wir nicht zufrieden.“

Der ThSV Eisenach startet in die Vorbereitung mit Blick auf die Fortsetzung der Punktspiele Anfang Februar in der 2. Handballbundesliga der Männer.Linkshänder Willy Weyhrauch zählt mit seinen 26 Lenzen zu den erfahrenen Spielern. Der Rechtsaußen kam 2016 von den Füchsen Berlin, mit denen er nationale und internationale Erfolge feierte. In der laufenden Saison ist er mit 65 eingenetzten Bällen bester Werfer seines Teams. Er schritt 24 Mal zur Siebenmeterlinie, brachte aber nur 15 Strafwürfe unter (Quote 63 %).

Wir sprachen mit dem Publikumsliebling in der Werner-Aßmann-Halle:

Mit 13:17 Punkten überquerte der ThSV Eisenach die Schwelle zum neuen Kalenderjahr. Wie beurteilen Sie die Bilanz nach 15 absolvierten Spielen?

Wir sollten mit den erkämpften Punkten zufrieden sein. Unter den Bedingungen in diesem Jahr wusste keine Mannschaft, in welche Richtung sich die Saison entwickeln wird. Mittlerweile haben wir uns eingespielt, aber auch nach wie vor etliche Baustellen, an denen gearbeitet werden muss. Verletzungen erschweren unsere Situation zusätzlich. Es gab Spiele, bei denen eins, zwei Impulse das Ergebnis noch gedreht hätten. Das sollte in der zweiten Hälfte unser Ziel sein.

Sie rangieren auf Platz 13 der Torjägerliste. Wie sehen Sie Ihre eigene Leistung?

Als Außen kann ich nur Tore werfen, wenn mich die Mitspieler in Szene setzen. Platz 13 ist somit eher eine Mannschafts- als eine Einzelleistung. Am Ende ist auch egal wer die Tore wirft, solange wir die Punkte nach Hause holen.

Sie gehören zu den Siebenmeter-Werfern Ihres Teams, doch gerade bei Strafwürfen schwächelte der ThSV Eisenach zuletzt?

Mit unserer Quote können wir als Schützen nicht zufrieden sein. Das müssen wir in den kommenden Spielen mit der nötigen Ruhe und Disziplin besser machen.

Wo muss die Mannschaft aus Ihrer Sicht noch zulegen, wo hat sie Reserven?

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Die Zusammenarbeit in der Abwehr muss noch kompakter werden, dann wird es auch leichter für die Torhüter. Eine starke Defensive ermöglicht Tempogegenstöße und damit leichte Tore. „Offense wins games, defense winsChampionships“ hat mein alter Trainer immer gesagt.

Wo kommt der ThSV Eisenach zum Saisonende ein?

Ich bin kein Freund von wilden Prognosen. Wir kämpfen von Spiel zu Spiel, am Ende werden wir sehen, wo wir landen.

Es ist zu vermuten, auch die nächsten Spiele finden ohne Zuschauer statt. Wie beeinflusst das Sie als aktiver Spieler?

Ein Handballspiel ohne Zuschauer ist schrecklich. Als Spieler fehlt mir die Stimmung und die Atmosphäre in der Halle. Trotzdem darf das keine Ausrede sein. Wir freuen uns alle auf den Tag, an dem die Halle wieder voll ist.

Als Profi-Handballer sind Sie in Zeiten der Corona-Pandemie privilegiert…?  

Wir sind dankbar dafür, dass wir noch spielen dürfen. Wir hoffen auch, die Menschen zu Hause vor dem Bildschirm ein wenig vom Lockdown-Alltag ablenken zu können. Trotzdem sollte das kein Dauerzustand werden.

Die Handball-WM in Ägypten steht an. Was trauen Sie der deutschen Mannschaft zu?

Trotz der Absagen ist die deutsche Mannschaft super aufgestellt. Mein ehemaliger Trainer sagte immer: „Alles ist möglich.“

 

Th. Levknecht

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