Das Wandern ist des Rhönclubs Freude

Auch Eis und Schnee konnten über 50 Mitglieder des Eisenacher Rhönclubs nicht davon abhalten, zur Jahreshauptversammlung in die Gaststätte «Wartburgblick» zu kommen. In bester Stimmung wurde Rückschau gehalten und Künftiges besprochen. Hilda Siebert, die engagierte erste Vorsitzende, blickte in ihrem Rechenschaftsbericht auf ein erfolgreiches Wanderjahr zurück, belegte dies auch mit Zahlen.
Im Jahr 2009 nahmen 924 Teilnehmer an 34 Wanderungen über eine Gesamtlänge von 474 Kilometern teil. Na klar, das Wandern ist auch des Eisenacher Rhönclubs Freude, doch die gemeinsamen Veranstaltungen sind ganz vielschichtig. So nahm das stets lustige Trüppchen auch am Festumzug des Sommergewinns teil, war auf dem Festwagen «Wilde Sau» präsent und stand sogar vor den Kameras des mdr-Fernsehens.
Ein Höhepunkt war die vom eifrigen Wanderführer Diethard Puschner vorbereitete Wanderung nach Bad Langensalza. In lebhafter Erinnerung, der gemeinsame Theaterbesuch «Der lustigen Witwe» im Landestheater Eisenach und der anschließende Pfingstausflug zum «Eisenacher Haus» in der Rhön. «Die Wanderung durch die blühenden Wiesen gefiel mir am besten», erinnerte sich Hilda Siebert. Auch zu Wasser war der Eisenacher Rhönclub unterwegs, während einer Kanufahrt auf der Werra. Die neuen Wanderjacken, die sichtbar ankündigen, «hier kommt der Rhönclub Eisenach», hatten ihre Premiere bei der Gedächtniswanderung anlässlich des 250. Geburtstages von Johann Christoph GutsMuths. Erneut schaltete der mdr seine Kameras für das Wandervölkchen aus Eisenach ein.
Die Wanderfahrt nach Willingen unter der Leitung von Gerda Jäger erhielt das Prädikat «überwältigend». Emotional sehr bewegend für alle Teilnehmer war eine Gedächtniswanderung entlang des ehemaligen Grenzstreifens anlässlich der Wiedervereinigung Deutschlands vor zwanzig Jahren.

Gerda Siebert ernannte mit bewegten Worten Gerda Quentel zum Ehrenmitglied des Zweigvereins Eisenach des Rhönclubs. «Ein harter Verlust hat Dich getroffen. Du bist stark geblieben. Du hast dem Rhönclub die Treue gehalten. Es war Deine große Liebe zur Rhön, die Dich stark machte», führte Hilda Siebert aus. Gerda Quentel begleitete den Rhönclub seit Jahrzehnten mit ihren wunderschönen Gedichten, die auch im Rhönkalender veröffentlicht werden. Dieses Wirken wurde nun mit der selten Auszeichnung, der Ehrenmitgliedschaft, gewürdigt. Natürlich gab es an diesem Tag auch mit viel Beifall bedachte Kostproben des künstlerischen Schaffens von Gerda Quentel.

Mit dem Ablauf des Jahres 2009 beendete der Rhönclub Zweigverein Eisenach seine Mitgliedschaft im Kreissportbund Eisenach und im Thüringer Gebirgs- und Wanderverein. Damit unterliegen die Eisenacher nur noch dem Statut des Gesamt-Rhönclubs. Aufgrund dieser Veränderungen verkündete Kassenwart Wolfgang Coufal eine Beitragssenkung! (Eine absolute Rarität in der aktuellen Zeit.)
«Sparsamster Umgang mit finanziellen Mitteln» heißt die Devise auch im Jahr 2010, indem es dann – nach dem Ausscheiden aus dem KSB und dem TGV – keine Förderung mehr für geführte Wanderungen gibt.
Letztmalig in diesen Genuss kamen Diethard Puschner und andere Wanderleiter.
Auch das Jahr 2010 hält ein buntes Programm bereit. Der Besuch einer «Schlagerparade» im Eisenacher Landestheater mit anschließender Fahrt ins «Eisenacher Haus» am 30.Mai gehört dazu. «Wir schauen erwartungsfroh auf das neue Wanderjahr. Jeder kann zum Gelingen beitragen. Der Vorstand allein kann es nicht schaffen. Bei einer schönen Wanderung in der Natur öffnet sich unsere Seele», beendete Hilda Siebert ihre Ausführungen.

Gerda Quentel verfasste mit Blick auf das neue Jahr folgendes Gedicht:

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Begonnen hat ein neues Wanderjahr.
Noch liegt die Welt in Eise und Schnee.
So schön, wie es im Sommer war,
ist’s auch im Winter auf der Höh`.

Die Sonne scheint vom blauen Zelt
Und tausend Schneekristalle blitzen.
Wie herrlich ist die Winterwelt!
Wer bliebe da zuhause sitzen?

Beim Stapfen durch den tiefen Schnee
Geht Einer in den Tritt des Andern.
Bezwungen wird so manche Höh`,
wenn wir gemeinsam fröhlich wandern.

Zur Einkehr dann die Hütte ruft.
Wir sitzen im vertrauten Kreise,
nun schmeckt es nach der Winterluft,
Ein Jeder hälts auf seine Weise.

Und kommt man abends müd nach Haus
Und doch so froh von dem Erleben,
dann packt man seinen Rucksack aus.
Viel Freud hat der Tag gegeben.

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