Das wird alles andere als ein Selbstläufer

Doch nur ein Sieg über Hildesheim lässt den ThSV Eisenach hoffen

Der Plan ist klar und einfach. Die Umsetzung indes nicht.

Mit drei Siegen aus den letzten drei Spielen sollten wir den Klassenerhalt schaffen, sind sich Shpetim Alaj, Karsten Wöhler und Arne Kühr, Präsident, Manager und Trainer des abstiegsbedrohten Handball-Zweitbundesligisten einig.

Zwei Heimspiele, Hildesheim und Saarlouis, sowie ein Auswärtsspiel beim AV Hamm-Westfalen hält der Spielplan bereit.

Wir müssen unsere Hausaufgaben machen, betont Shpetim Alaj.

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Die Eisenacher wissen aber auch, sie brauchen Schützenhilfe. Der Rückstand zu den ersten Nicht-Abstiegsplätzen, derzeit vom EHV Aue und vom Wilhelmshavener HV belegt, beträgt zwei Zähler.

Wir müssen zuallererst unsere Aufgaben lösen, erst dann können wir zur Konkurrenz blicken. Dass wir nichts geschenkt bekommen, hat der vergangene Spieltag deutlich gezeigt. Wir müssen unser Schicksal selbst bestimmen, es in unsere Hände nehmen, betont Arne Kühr.

Das heißt zuerst, im Heimspiel am Samstag, 19.05.2018 um 19.30 Uhr gegen Eintracht Hildesheim doppelt punkten.

„Als Team ist die Aufgabe lösbar.“
Der ThSV Eisenach wird vermutlich die Formation vom vergangenen Wochenende, vom Remis in Dessau, aufbieten. Nicolai Hansen hatte sich vor dem Trip ins Sächsische eine Wirbelsäulenverletzung zugezogen, fehlte dort und wird auch gegen Hildesheim – neben dem langzeitverletzten Justin Mürköster – nicht dabei sein. „Im Sportklinikum Erfurt, bei unserem Partner, wird alles genau diagnostiziert und die entsprechenden Maßnahmen werden eingeleitet“, informierte Arne Kühr auf Anfrage. Wie in Dessau wird er im Rückraum rotieren lassen, Daniel Luther, Matthias Gerlich, Marcel Schliedermann, Ibai Meoki, Alexander Saul und Duje Miljak wechselweise zum Einsatz bringen. Auf den Außenpositionen sind Adrian Wöhler (links) und Willy Weyhrauch (rechts) gesetzt. Am Kreis ist Marcel Niemeyer erste Wahl. Er plagte sich während der Woche mit Knieproblemen, musste im Training pausieren. Auch wenn Stanislaw Gorobtschuk durch Achillessehnenprobleme gehandicapt ist, er wird wohl mit Jan-Steffen Redwitz das Torwartgespann bilden.

Ich setzte auf Spieler, die auch Verantwortung übernehmen wollen, erklärte Arne Kühr. Jeder weiß, was die Stunde geschlagen hat. Wir zollen Eintracht Hildesheim Respekt, wissen, dass es kein leichtes Spiel wird. Im Team, mit unseren Fans im Rücken, ist die Aufgabe lösbar, fügte der Eisenacher Trainer hinzu.

Gerald Oberbeck – „Mister Handball“ von Hildesheim
Die Handball-Männer des 8.300 Mitglieder zählenden Mehrspartenvereins Eintracht Hildesheim stehen bereits als Absteiger fest. Die Handballgeschicke bestimmt bei ihnen seit 1981 ein Mann ganz entscheidend: Gerald Oberbeck. Seit 1981 fungiert er als Trainer oder Manager, aber auch als Trainer und Manager in Personalunion. Er ist „Mister Handball“ in Hildesheim. Er kommt heute Samstagabend in Doppelfunktion, Trainer und Manager, informierte zu Wochenmitte auf Nachfrage, dass es Gerald Oberbeck auch in der nächsten Saison als Manager und Trainer bei Eintracht Hildesheim geben wird. „Ja, wir stehen als Absteiger fest, doch wir wollen uns so teuer wie möglich verkaufen. Im vergangenen Heimspiel gegen die HG Saarlouis haben wir einen 4-Tore-Rückstand aufgeholt und die Partie mit einem Remis beendet. Wir werden uns auch in Eisenach so teuer wie möglich verkaufen, ergibt sich die Chance zu gewinnen, werden wir diese natürlich nutzen“, erklärt der 61-jährige Handballenthusiast. Im Team der Hildesheimer, zuletzt arg von Verletzungen gebeutelt und in Eisenach ohne fünf Stammkräfte antretend, läuft der Top-Torjäger der Liga, Savvas Savvas, in der Werner-Aßmann-Halle auf. Der gerade 20-jährige linke Rückraumspieler markierte bisher 266 Treffer! Doch Eintracht Hildesheim ist nicht nur Savvas Savvas. Die Partie in Eisenach werden alle Spieler nutzen, um sich mit guten Leistungen zu empfehlen, für ein weiteres Engagement bei Eintracht Hildesheim oder für andere Vereine.

DHB-Spielordnung: Bei Punktgleichheit entscheidet die bessere Tordifferenz
Es ist durchaus möglich, dass nach dem letzten Spieltag zwei oder gar drei Teams punktgleich liegen. Zur Pressekonferenz informierten die ThSV-Verantwortlichen über die entsprechenden Passagen im DHB-Reglement. Bei Punktgleichheit entscheidet das Gesamt-Torverhältnis. In der der Spielordnung des DHB ist zu lesen:

Nach Abschluss der Meisterschaftsspiele entscheidet über die Meisterschaft, Auf- und Abstieg sowie die Qualifikation für internationale Wettbewerbe maßgeblich der Tabellenplatz, bei Punktgleichheit die bessere Tordifferenz. Bei gleicher Tordifferenz sind Entscheidungsspiele anzusetzen.