Dauerregen am Rennsteig erhöht Spendenaufkommen

«Ohne Regen wäre es nur halb so nass. Ich erhöhe meine Spendenzusage um 10 Cent je Regenkilometer», schreibt Michael Pflügner im Gästebuch von http://www.lauf-sinn.de(www.lauf-sinn.de).
Zu diesem Zeitpunkt ist der Geburtstags- und Spendenlauf, zu dem der Potsdamer Olaf Sakuth anlässlich seines 40. Geburtstages eingeladen hatte, schon wieder Geschichte.
Am 5. Juni, Punkt 14.00 Uhr starteten fünf Ultramarathonläufer (Olaf Sakuth aus Potsdam, Fred Dell, Jens Hartung und Holger Sakuth aus Eisenach, Ulrich Meininger aus Köln) mit drei Fahrradbegleitern (Uwe Mengs, Uwe Lotz aus Eisenach, Michael Pflügner aus Tautenhain) und einem Pkw-Begleiter (Jörge Haidermann aus Berlin) in Blankenstein am östlichen Ende des Rennsteigs bei bestem Laufwetter in westlicher Richtung, um in 24-26 Stunden das andere Ende des Rennsteigs in Hörschel laufenderweise zu erreichen.
Neben der sportlichen Herausforderung war es auch Ziel des Jubilars, möglichst viele Spenden für die Potsdamer und die Eisenacher Tafel einzusammeln. Das Wichtigste vorab: Der aktuelle Spendenstand, der sich aus kilometerabhängigen Spenden und Festbeträgen zusammensetzt, beträgt derzeit 821,15 Euro. Weitere Spenden sind bereits angekündigt. Falls der eine oder andere geneigte Leser von der sportlichen Leistung so sehr beeindruckt ist, ist auch seine Spende herzlich willkommen (Kontakt über 0179/4123390).
Am Großen Dreiherrenstein in der Nähe von Allzunah ist ungefähr Halbzeit bei der Rennsteigquerung. Als die fünf Läufer hier gegen 01.00 Uhr fast exakt nach ihrem «A-Plan» eintrafen, waren noch alle guter Dinge. War doch kurz vorher, gegen Mitternacht, das neue Lebensjahr des Initiators mit dem gemeinsam gesungenen Rennsteiglied eingeleitet worden. Die für die Jahreszeit extrem niedrigen Nachttemperaturen von nur drei Grad sollten jedoch den Läufern, aber auch den Radbegleitern, alles abverlangen. An der Schmücke, nach fast 100 km, hätte Olaf Sakuth, erschöpft und ausgekühlt, dringend eine Pause in einem wärmenden Umfeld benötigt. Aber es gab an der Schmücke keine Wärmequelle. So stieg der Potsdamer Initiator schweren Herzens in das Auto und schickte seine anderen Laufkameraden wieder auf die Strecke, damit diese noch ordentlich Spendenkilometer sammeln. Ab der Neuen Ausspanne, nach einem leckeren Frühstück, das die Familie Mengs aus Eisenach bereitete, stieg der Jubilar wieder ein und erreichte gemeinsam mit seinen Lauffreunden vom M&H Rennsteigteam nach 24 Stunden und 24 Minuten das Ziel in Hörschel.
Leider gab es an der Neuen Ausspanne noch eine erschöpfungsbedingte Aufgabe, so dass am Ende drei Läufer den gesamten Rennsteig überwanden, die Eisenacher Fred Dell und Holger Sakuth sowie der Kölner Ulrich Meininger.
Als ob die Bedingungen mit den niedrigen Temperaturen nicht schwer genug gewesen wären, da öffnete kurz nach Passieren des Großen Inselsberges der Himmel seine Schleusen, so dass die Rennsteigtour auf den letzten vier Stunden noch zur Regenschlacht wurde. Davon ließen sich die Läuferinnen und Läufer, die ab der Hohen Sonne die Rennsteigläufer begleiten wollten, nicht beeindrucken.
Sie verbreiteten trotz des Regens gute Laune am Rennsteig. Insgesamt neun Läuferinnen und Läufer begleiteten die Non-Stop-Läufer auf verschiedenen Strecken zwischen 15 und 48 Kilometern und sorgten so neben der moralischen Unterstützung auch noch fleißig für Spendenkilometer.
Bei solch einem Gruppenlauf geht die die Leistung des Einzelnen ja etwas im Teamergebnis unter, das Leistungsvermögen des Eisenachers Fred Dell, immerhin als 23. bester Thüringer beim Rennsteigsupermarathon 2009, war jedoch nicht zu übersehen. Bis zuletzt lief er im lockeren Stil und lieferte sich den einen oder anderen Bergsprint mit Fahrradbegleiter Uwe Lotz.
Auch wenn für Olaf Sakuth nicht alles nach Plan lief, war er am Ende doch zufrieden: Mit dem Spendenergebnis, mit gelaufenen fast 150km (so weit war er bisher noch nicht gelaufen) und mit dem tollen Mannschaftserlebnis mit vielen Freunden. Und was den Rennsteig im Ganzen betrifft – da hat er jetzt noch eine Rechnung offen, so sagt er. Er wird also wiederkommen …

Übrigens: Am 20. Juni startet der Rennsteig-Staffellauf wieder in Blankenstein und die Truppe ist mit der Startnummer 96 mit dabei!!!!

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