Der erste Schritt ist getan!

ThSV Eisenach mit überzeugender Leistung beim 30:22 (15:8) über die Rhein Vikings • Keeper Gorobtschuk pariert 18 Bälle/ Saul markiert 8 Treffer

Laola-Welle Mitte der zweiten Halbzeit, Stani-Stani-Sprechchöre im Spielverlauf, ein tanzendes Eisenacher Team nach dem Abpfiff, eine schon lange vor dem Abpfiff stehend das Rennsteiglied intonierende blau-weiße Kulisse; das hat es lange nicht in der Werner-Aßmann-Halle gegeben. Völlig ungewohnte Gefühlsausbrüche! Der ThSV Eisenach vollzog mit einem überzeugenden 30:22 (15:8)-Erfolg über den HC Rhein Vikings den ersten Schritt in Richtung Klassenerhalt. Die Wartburgstädter rückten damit auf einen Zähler bis zum ersten Nichtabstiegsplatz heran. Der Anfang ist gemacht, weitere Schritte müssen in den folgenden 8 Spielen bis zum Saisonende am 02.06.2018 getan werden.

Jedes positive Erfolgserlebnis gibt uns zusätzliche Motivation und Kraft, um das Ruder noch herumzureißen, hatte Marcel Schliedermann schon im Vorfeld erklärt.

Der Rückraumspieler glänzte auch als emotionaler Anführer, für die Teamkollegen auf den Parkett, für die Fans auf den Rängen.

Der Tag war bestens eingeläutet wurden, die männliche Jugend C des ThSV Eisenach eroberte im kleinen Finale um die Mitteldeutsche Meisterschaft durch ein 25:24 über den BSV Magdeburg Bronze, wurde „vor großem Bahnhof“ geehrt.

Grandiose statistische Werte – grandiose Stimmung
Der zuletzt so stark auftrumpfende Aufsteiger aus dem Raum Düsseldorf hatte im gesamten Spielverlauf eigentlich keine Chance, kam kein einziges Mal zum Ausgleichstreffer. Der ThSV Eisenach präsentierte sich beim Start-Ziel-Sieg wie aus einem Stück, geradezu vom Sieg beseelt, wusste eine lautstarke Kulisse als 8. Mann im Rücken.

Wir haben uns zuhause im Saisonverlauf wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert, doch wie unsere Fans Woche für Woche, auch auswärts, zu uns stehen, das ist grandios, nötigt Respekt ab, genießt unser aller Dank, unterstrich Schlussmann Stanislaw Gorobtschuk. Bei uns hat alles gepasst. In Abwehr und Angriff. Unser Torwart hat super gehalten, strahlte ThSV-Rückraumspieler Alexander Saul.

Mit 8 Treffern (bei 9 Würfen) hatte der Linkshänder beträchtlichen Anteil. Er war zugleich Beleg für geradezu fantastische Angriffswerte. Nahezu 81 Prozent der Eisenacher Würfe zappelten. Marcel Niemeyer (6 Würfe/6 Tore) und Willy Weyhrauch (4 Würfe/ 4 Tore) gehörten zur 100-Prozent-Fraktion. Marcel Niemeyer, obwohl schon nach 18 Minuten die zweite Zeitstrafe kassierend, brillierte in Angriff (am Kreis) und in der Abwehr (im Innenblock, zunächst mit Duje Miljak, dann mit Daniel Luther). Für den trotz Verletzung sich in den Dienst der Mannschaft stellenden Duje Miljak war nach Rot (26.) die Partie schon vor dem Seitenwechsel beendet. Die Eisenacher, durch einen Weyhrauch-Treffer gerade das 13:8 markierend, schüttelten sich kurz, dominierten weiter. Die Abwehr, im Zusammenspiel mit Torhüter Stanislaw Gorobtschuk, gestattete den Gästen im ersten Abschnitt gerade einmal 8 Gegentore. Dem gegenüber standen 15 eigene Treffer! Mit 18 abgewehrten Bällen, darunter 3 Siebenmeter, war Keeper Stanislaw Gorobtschuk der große Rückhalt. Seine beiden Gegenüber kamen auf zusammen gerade einmal 6 parierte Bälle. Wer waren die besten Spieler? ThSV-Coach Arne Kühr benannte zunächst Stanislaw Gorobtschuk, Marcel Niemeyer und Alexander Saul, revidierte sich aber umgehend.

Die gesamte Mannschaft war überragend, wollte der 40-Jährige notiert wissen.

Rene Witte: Ein völlig verdienter Eisenacher Sieg

Dass wir das drittabwehrstärkstes Team der Liga sind, konnten wir heute wahrlich nicht belegen, resümierte Rene Witte, der aus Eisenach stammende Geschäftsführer des HC Rhein Vikings, in jungen Jahren für Motor und dem ThSV am Ball und noch heute Vereinsmitglied des Traditionsvereines.

Was die Offensive seiner Mannschaft betraf, hatte Ceven Klatt, der Coach der Rhein Vikings, in 24 notierten Fehlwürfen einen klaren Beleg für die schwache Angriffsleistung. „Damit ist kein Zweitbundesligaspiel zu gewinnen“, stellte Rene Witte unmissverständlich fest. Das hatte freilich auch gehörig mit den Eisenachern zu tun! Ceven Klatt versuchte es auch mit Felix Handschke, Sohn des ehemaligen Eisenacher Trainers Maik Handsche, als Spielgestalter. „Er hat unser Spiel ganz gut geführt, seine Zweikampfstärke eingesetzt, doch seine Mitspieler nutzten dies nicht. Er selbst hatte im Abschluss keinen glücklichen Tag“, konstatierte Ceven Klatt. Gerade die international und höherklassig erfahrenen Haudegen Miladin Kozlina. Daniel Pankover und Alexander Oelze enttäuschten in den Reihen des HC Rhein Vikings. Dessen angereiste Fans erlebten seit dem Morgen gemeinsam mit Mitgliedern das ThSV-Fanprojektes einen interessanten Tag in der Stadt Eisenach und am Abend gemütliche Stunden.

Daniel Luther übernimmt Verantwortung

Wir haben von Beginn an unserem System festgehalten. Alle machten einen Super-Job. Wir wurden getragen von einer fantastischen Kulisse. Kompliment an mein Team, Kompliment und Dank an unsere Fans, strahlte Eisenachs Coach Arne Kühr, dem dieser so eminent wichtige Sieg „runter wie Öl ging“.

Nach 10 Minuten schloss Marcel Niemeyer per Gegenstoß zum 5:1 ab. Rhein-Vikings-Routinier Alexander Oelze scheiterte am blendend aufgelegten ThSV-Schlussmann Stanislaw Gorobtschuk. Nach Auszeit mit neuen Instruktionen besserte sich das Spiel der Gäste (5:5, 14.). Doch das war nur Strohfeuer! Die Eisenacher kämpften um jeden Ball. Eroberten sich das Leder im Bodenkampf. Einen Steilpass von Daniel Luther nutzte Adrian Wöhler zum 9:4 (18.). Nach einem ausgelassenen Gerlich-Siebenmeter stotterte kurzzeitig der ThSV-Motor, auch weil Felix Handschke ins Angriffsspiel der Gäste mehr Struktur brachte. Auf Eisenacher Seite wurde mit der Einwechslung von Ibai Meoki das spielerische Element gestärkt. Endstation für die Gäste-Angriffe nach dem 9:7 (21.) spätestens bei Stanislaw Gorobtschuk. Beim zweiten Siebenmeter für den THSV Eisenach übernahm Daniel Luther Verantwortung (12:8, 24.). Eisenachs Angriffsspiel war so richtig auf Touren. Mit ganz viel Willenskraft markierte Marcel Schliedermann das 14:8 (27.). Die Pausensirene glich für die Gäste einer Erlösung

Rhein Vikings vom Eisenacher Tempospiel überfordert
Nach Wiederanpfiff powerten die Wartburgstädter weiter. Eine offensivere Abwehrvariante der Gäste blieb ohne Wirkung.

Unser Tempospiel nach vorn und eine stabile Abwehr waren bei uns weiter angesagt, befand Stanislaw Gorobtschuk.

Rückraumspieler Alexander Saul, von seinen Teamkollegen in Szene gesetzt, ließ die Gäste immer wieder stehen, wie beim 18:11 (37.). Kurz darauf brachte auch Felix Handschke einen Siebenmeter nicht an Sanislaw Gorobtschuk vorbei (37.). Zwei weitere Gorobtschuk-Glanzparaden wurden mit „Stani-Stani“-Rufen honoriert. Der Entlastung insbesondere für Marcel Schliedermann sorgende Marcel Opa erhöhte auf 21:12 (41.). Oldie Daniel Pankofer (37) übernahm bei den Gästen die Regieposition. Doch deren Schiff war leck geschlagen. Alexander Saul, Marcel Schliedermann und Marcel Niemeyer (mit delikatem Lupfer) erhöhten auf 24:13 (43.) und lösten die Laola-Welle auf den Rängen aus. Die Gäste, schier aussichtslos zurück, von dem einen oder anderen Schlendrian der Eisenacher profitierend, sahen sich, so ihr Coach, beim 25:19 (50.) nochmals im Spiel. Das war freilich eine Täuschung! Daniel Luther verwandelt nach Foulspiel an Willy Wehrauch von der Siebenmeterlinie zum 28:20 (53.), kurz darauf tauchte Stanilslaw Gorobtschuk in die bedrohte Ecke ab (54.). Ibai Meoki legte für Alexander Saul zum 29:22 auf (57.). Da waren die Freudengesänge freilich schon im Gange. Williy Weyhrauch schloss mit seinem 4 Treffer zum 30:22 ab (59.).

Ein Sieg, ganz wichtig für unsere Köpfe, verwies Stanislaw Gorobtschuk auf einen besonderen Aspekt.

Nun steht ein Doppelspielwochenende an: Freitag in Coburg, Sonntag zuhause gegen den HC Elbflorenz. Der nächste Schritt (oder Schritte) zum Klassenerhalt sollen vollzogen werden….

Statistik
ThSV Eisenach: Gorobtschuk (1.-60. / 18 Paraden – 22 Gegentore), Redwitz; Iffert, Trautvetter, Wöhler (2), Meoki (2), Luther (3/2), Gerlich, Miljak (1), Schliedermann (3), Richardt, Popa (1), Niemeyer (6), Weyhrauch (4), Saul (8)
HC Rhein Vikings: Bozic (1.-30./ 4 Paraden – 15 Gegentore), Moldrup (31.-60./ 2 Paraden – 15 Gegentore); Hoße (4/1), Aust (2/1), Klasmann, Kozlina, Heider (2), Weiss (3), Coric, Pankofer (3/1), Handschke, Artmann (3), Bahn (1), Oelze (4)
Zeitstrafen: ThSV Eisenach: 5 x 2 min., Rot für Miljak nach grobem Foulspiel (26.) (Niemeyer u. Luther je 2 x 2 Min., Popa 2 Min.) / HC Rhein Vikings: 6 x 2 Min., Rot für Coric n. 3. ZS, 50. Coric 3 x 2 Min., Thomas 2 x 2 Min., Kozlins 2 Min.
Siebenmeter: ThSV Eisenach: 3/2 (Luther verwandelt 1 x gegen Bozic und 1 x gegen Moldrup, Gerlich scheitert 1 x an Bozic) / HC Rhein Vikings: Hoße, Aust u. Pankofer verwandeln je 1 x gegen Gorobtschuk, Hoße, Handschke u. Oelze scheitern je 1 x an Gorobtschuk)
Schiedsrichter: Hörath/Hofmann
Zuschauer: 1.424
Spielfilm: 5:1 (10.), 9:7 (21.), 15:8 (28.), 19:11 (38.), 23:13 (43.), 25:19 (50.), 28:20 (53.), 30:22 (59.)
Beste Spieler: ThSV Eisenach: Gorobtschuk, Niemeyer, Saul / HC Rhein Vikings: Artmann