Derbytime!

ThSV Eisenach empfängt den SC DHfK Leipzig

Wartburgstädter brauchen dringend Punkte / Heimdebüt von Neuzugang Mait Patrail / Tickets sind noch erhältlich / Sachsen kommen mit Ex-Eisenacher Runar Sigtryggsson als Trainer

Nach siebenjähriger Pause steigt am Freitag, 08.12.2023 wieder das Derby zwischen dem ThSV Eisenach und dem SC DHfK Leipzig. In der 62. Auflage seit 1961. Die auf dem 7. Tabellenplatz rangierenden Sachsen befinden sich im Hoch, die Thüringer, auf Tabellenplatz 17, in einem Tal, sehen sich aber auf dem richtigen Weg nach oben.

Eintrittskarten sind noch erhältlich, online unter www.thsv-eisenach.de, in der Geschäftsstelle der ThSV-Marketing GmbH am neuen Standort Am Sportpark 4 (Multifunktionsgebäude) und am Spieltag an der Abendkasse.

© Ch. Heilwagen / ThSV Eisenach
Am Kreis: Kapitän Peter Walz.

Die 7 Pluszähler nach 8 Spieltagen waren eine unglaublich schöne Momentaufnahme. Jeder wusste, das geht nicht so reibungslos weiter. Die Erwartungshaltung im Umfeld und bei uns selbst vermochten wir nicht zu erfüllen. Wir müssen in jedem Spiel unser Maximum erreichen. In den Spielen gegen die Füchse Berlin, SG Flensburg-Handewitt und den SC Magdeburg hatten wir kaum eine Chance. In allen anderen Spielen waren wir mit dabei. Das ist eine wichtige Erkenntnis! Ich will nicht so sehr auf das Tabellenbild sehen. Ich darf erinnern, woher kommen wir? Wir spielen gegen Topteams der stärksten Liga der Welt. Gegen Teams mit reichlich Erstligaerfahrung. Gegen ein alteingesessenes Erstligateam wie den TBV Lemgo Lippe waren wir bis zur letzten Minute ganz dicht an einem Punktgewinn. Wir schaffen es noch nicht, uns zu belohnen, doch wir werden auf die bisher gezeigten Leistungen aufbauen. Der Weg ist richtig, beschreibt Eisenachs Coach Misha Kaufmann die Lage.

Personell hat er für den Freitagabend alles an Deck.

Sein erstes Heimspiel wird Neuzugang Mait Patrail bestreiten.

Er ist ein sehr erfahrener Spieler, der uns mehr Stabilität in der Abwehr gibt. Mit ihm verfügen wir über eine wichtige Alternative. Seine riesige Erfahrung wird uns helfen. Im Training und im Spiel. Er ist ein sehr guter Entscheidungsspieler. Er trifft mit seiner Ruhe und seiner Größe richtige Entscheidungen, auch beim 7 gegen 6., beschreibt Misha Kaufmann den 35-jährigen Neuzugang.

Dass ich jetzt hier nochmal mitspielen darf, freut mich sehr. Auch mit so einer jungen Mannschaft. Ich sehe, dass die in der Liga bleiben wollen. Und ich glaube, das bleiben wir auch, erklärt der Este in einem Interview mit „handballworld“. Das ist eine ganz junge Mannschaft. Natürlich will ich so viel wie möglich helfen. Wenn der Trainer irgendwas braucht, bin ich da, sagt der 2,01-Meter-Recke.

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Seine ersten Eindrücke sind jedenfalls fast durchweg positiv.

Ich sehe die jungen Leute hier im Training. Das ist schon ein anderes Level, die kämpfen wie Verrückte. Klar, ich bin nicht mehr der Jüngste, aber das macht schon Spaß.

© Ch. Heilwagen / ThSV Eisenach
Manuel Zehnder führt die Torjägerliste der Liga an.

SC DHfK Leipzig kommt im Stimmungshoch

In der Saison 2009/2010 spielten die Handball-Männer des SC DHfK Leipzig noch in der Oberliga. Dann begann der rasante Aufstieg. Am Ende der Saison 2014/2015 stand der Aufstieg in die 1. Handballbundesliga. Damit einhergehend der komplette Umzug von der Ernst-Grube-Halle in die Arena Leipzig. Es ging sportlich und wirtschaftlich bergauf. Der SC DHfK Leipzig mit dem überaus engagierten Geschäftsführer Karsten Günther hat sich längst im deutschen Handballoberhaus etabliert. Der Saisonetat von 7,5 Millionen Euro erlaubt ein mit nationalen und internationalen Spitzenhandballern besetztes Team. Zu Beginn der Vorsaison blieb man weit unter den Erwartungen. Die üblichen Mechanismen griffen. Für Andre Haber nahm der Isländer Runar Sigtryggsson auf der Trainerbank Platz. Ja, jener Runar Sigtryggsson, der in der turbulenten Saison 2004/2005 beim ThSV Eisenach zunächst als Spieler aktiv war, dann als Trainer amtierte. Als Coach des EHV Aue und des HBW Balingen-Weilstetten traf er später auf den ThSV Eisenach. Mit seiner ruhigen Art, gekoppelt mit klarer Handschrift, führte Runar Sigtryggsson den SC DHfK Leipzig in ruhiges Fahrwasser. Seine Mannschaft kommt mit einem ausgeglichenen Punktverhältnis als Tabellen-Siebenter in die Werner-Aßmann-Halle. Anfang der Saison wurden knappe Spiele verloren, inzwischen werden knappe Spiele gewonnen. Der THW Kiel wurde 35:34 bezwungen, am vergangenen Spieltag gab es einen 20:19-Erfolg über den HC Erlangen. Das Team ist auf allen Positionen doppelt gut besetzt. In seinen Reihen stehen der von der SG Flensburg-Handewitt zurückgekehrte Franz Semper, die Rückraum-Mitte Asse Simon Ernst, Luca Witzke und Trainersohn Andri Runarsson. Auf Platz 4 der Torjägerliste der Liga rangiert mit 92 Treffern der rechte Rückraumspieler Viggo Kristjansson.

Mit Blick auf den Freitagabend erklärt Runar Sigtryggsson:

Die Werner-Aßmann-Halle ist, ähnlich wie die Erzgebirgshalle, eine der noch wenig existierenden engen Hallen, in denen die Stimmung richtig kocht. Der Trend geht zu den großen Arenen. Wenn ich die Werner-Aßmann-Halle betrete, erwachen die Erinnerungen an meine Zeit hier. Das erging mir schon so, als ich mit dem EHV Aue hier war. Ich kenne viele Gesichter, freue mich, den einen oder anderen Bekannten wieder zu treffen.

Die Leipziger werden vermutlich mit der Formation vom 20:19-Sieg über Erlangen auflaufen. Eventuell ist der zuletzt verletzungsbedingt fehlende Rückraumspieler Simon Ernst wieder dabei. Auf was bereitet Runar Sigtryggsson sein Team vor?

Ich habe meinen Spielern die Eisenacher Heimspiele gezeigt, sie wissen, was auf sie zukommt. Ein Kampfspiel! Sie müssen nicht nur gegen die Eisenacher Mannschaft, sondern auch gegen die Halle spielen. Es wird so laut, dass sie ihr eigenes Wort auf dem Parkett nicht verstehen. Die Kommunikation untereinander wird dadurch nicht so wie gewohnt sein.

Th. Levknecht

© Frank Arnold • sportfotoseisenach / ThSV Eisenach
Auf Linksaußen: Ivan Snajder
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