Derbytime: ThSV Eisenach empfängt den Dessau-Roßlauer HV

In der 65. Auflage eines Handball-Klassikers stehen sich am heutigen Dienstag, 10.05.2022 um 19.30 Uhr in der Eisenacher Werner-Aßmann-Halle der auf Tabellenplatz 4 vorgepirschte ThSV Eisenach und der Tabellen-Fünfzehnte Dessau-Roßlauer HV gegenüber. Ein stets packendes Derby in Mitteldeutschland.

Eintrittskarten sind vorab online unter www.thsv-eisenach.de sowie auch ab 18.15 Uhr an der Tageskasse erhältlich.

Wir sprachen vorab mit Misha Kaufmann, dem Coach der Wartburgstädter
Ihr Team vermeldete zuletzt einen 27:26-Sieg bei den Eulen Ludwigshafen. Ein 11-Tore-Auswärtssieg bei einem Erstbundesliga-Absteiger, hat Sie das überrascht?
In dieser Höhe schon. Die Eulen befinden sich in einer schwierigen Phase. Die letzten Resultate mit deutlichen Siegen zeigen unsere Tendenz. Wir brauchen aber noch mehr Konstanz, um es nicht unnötig spannend zu machen. Unsere Mannschaft besitzt die Fähigkeit, auch gegen gute Gegner zu dominieren. Das ist das Ergebnis der Entwicklung über Monate hinweg. Wir gehen auf diesem Weg weiter, um das Optimum zu erreichen. Ich bin erst einmal zufrieden.

Jonas Ulshöfer und Martin Potisk kommen vermehrt zu Einsatzzeiten im Rückraum. Nach welchen Kriterien wechseln Sie die Spieler ein?
Wenn ich das Gefühl habe, auf Rückraum links oder rechts reagieren zu müssen, bringe ich die angesprochenen Spieler, um neue Akzente zu setzen. Von Anfang an habe ich der Mannschaft und dem Umfeld erklärt, meinen Betrachtungsstand erläutert, dass ich zunächst auf die Stammkräfte setze, um diese zu guten Leistungen zu entwickeln, zu wichtigen Automatismen zu führen, nicht so viel rotiere. Unser Stammpersonal sollte sich erst einmal einspielen. Unsere Mannschaft ist inzwischen gefestigt, weiß, wie es erfolgreich geht. Dadurch ist es leichter, neue Kräfte zu bringen. Die Belastung über die Saison in unserer körperkontaktintensiven Sportart ist sehr hoch. Ich neige nun auch deshalb dazu, zu rotieren. Unsere Spieler nutzen das auch, wodurch das für mich einfacher wird. Als neuer Trainer, der ich ja bin, muss ich auch erst Vertrauen in unsere Spieler finden. Auch das braucht seine Zeit.

Werfen wir einen Blick auf die Tabelle. Schauen wir auf die Spitze, wo sich Ihre Mannschaft bis auf Platz 4 vorgepirscht hat. Das Rennen um Platz 2 – hinter dem VfL Gummersbach – ist nach den Resultaten vom Freitag, der 30:31-Heimniederlage von Nordhorn gegen Hagen und dem Punktverlust von Hamm beim 32:32 gegen Lübeck-Schwartau, wieder völlig offen?
Für Nordhorn und Hamm wird der Druck immer größer. Sie müssen liefern. Sie zeigen Nerven. Gegen beide Teams spielen wir noch! Zuerst gilt für es für uns, die Aufgabe gegen den Dessau-Roßlauer HV zu lösen. Wenige Tage später wartet dann auf uns und unsere Fans ein richtig „geiles Spiel“ gegen die HSG Nordhorn-Lingen. Ich möchte aber erneut betonen, mein Focus richtet sich auf die Entwicklung der Mannschaft. Unsere Mentalität ist die Basis für unsere Erfolge. Ist diese nicht zu 100 Prozent da, setzt es Niederlagen wie gegen Großwallstadt und Dormagen. Es geht darum, wieviel bin ich bereit, zu investieren. Erfolg zahlt Miete. Die müssen wir jeden Tag zahlen. Wir haben noch 6 Punktspiele, 4 davon in heimischer Halle. Wir wollen zeigen, dass wir aus unseren Fehlern gelernt haben. Wir sind noch lange nicht am Optimum.

Sie erwarten mit dem Dessau-Roßlauer HV ein Team, das nach dem Sieg in Essen ziemlich befreit aufspielen kann…?
Wir wollen zeigen, dass wir zuhause reifer geworden sind. Ich erwarte ein schweres Spiel. Dessau kommt viel über die erste Welle, profitiert von einem starken Mittelmann, setzt auf eine aggressive Verteidigung. Die Gäste aus Sachsen-Anhalt werden uns alles abverlangen. Wir müssen viel investieren, wollen unseren Fans was bieten und als Sieger das Parkett verlassen.

Th. Levknecht

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