Deutsch-dänischer Rallye-Gipfel bei der Wikinger-Rallye

Die zweite Runde der Top-Liga im deutschen Rallyesport führt die Teilnehmer in den hohen Norden. Nahe der dänischen Grenze geht es am kommenden Wochenende bei der ADAC Wikinger Rallye (27. – 29. März 2014) um Punkte für die DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) und das ADAC Rallye Masters. Rund um das schleswig-holsteinische Süderbrarup sind 14 Wertungsprüfungen mit einer Länge 154,12 Kilometern abgesteckt. In der hügeligen Landschaft von Angeln wartet damit eine der längsten und anspruchsvollsten Veranstaltungen im Kalender auf die Teams. Als Tabellenführer reisen Mark Wallenwein und Stefan Kopczyk (Stuttgart / Heilbronn) an. Sie müssen sich mit ihrem Skoda Fabia S2000 diesmal nicht nur gegen die Top-Piloten aus der deutschen Szene behaupten, sondern auch gegen die dänische Rallye-Elite, die bei den „Wikingern“ ihren Meisterschaftsauftakt feiert. Höhepunkte für die Fans sind dabei die beiden Durchgänge des Stadtrundkurses mitten durch Süderbrarup am Samstag¬nachmittag. Alle wichtigen Informationen gibt es im Internet unter www.adac.de/rallye-masters und www.adac.de/drm. Dort sind auch das Live-Timing und die aktuellen Punktestände zu finden. Das aktuelle Geschehen ist auch unter www.facebook.com/ADACRallye zu verfolgen.

Im vergangenen Jahr versank die ADAC Wikinger-Rallye förmlich im Schnee – nur mit Räum-fahrzeugen konnten die Prüfungen befahrbar gemacht werden. Das soll sich dieses Jahr ändern: T-Shirt-Wetter wünschen sich die Veranstalter, damit Teams und Fans in der reizvollen Landschaft rund um Süderbrarup die sportliche Herausforderung genießen können. Mehr als 150 km über Kurven und Kuppen, eine erneut völlig neu ausgearbeitete Streckenführung, zwei Durchgänge auf dem spektakulären Stadtrundkurs in Süderbrarup – der zweite Lauf von ADAC Rallye Masters und DRM hat es in sich. „Die Wertungsprüfungen der ADAC Wikinger-Rallye gehören jedes Jahr zu den schönsten Strecken Deutschlands“, erklärt Tabellenführer Mark Wallenwein. „Entsprechend groß ist bei uns auch die Vorfreude. Natürlich ist es ein gutes Gefühl, mit einem Sieg im Gepäck in den Norden zu reisen. Der Erfolg beim Meisterschaftsauftakt in St. Wendel hat uns motiviert, und wir sind wieder gut vorbereitet.“ Die Deutschen Rallye-Meister von 2012 konnten sowohl in der DRM als auch im ADAC Rallye Masters die Führung übernehmen und wollen diese auch gegen die starken Konkurrenten verteidigen. „Wie schon im Saarland schätze ich Hermann Gassner jr. (Mitsubishi Lancer R4) als den stärksten Konkurrenten ein“, analysiert Wallenwein. „Sicher gehören aber auch Olaf Dobberkau im Porsche 911 GT3 und Ib Kragh, ein dänischer Starter mit einem Peugeot 207 S2000, zum Favoritenkreis.“

Mitfavoriten geben sich zurückhaltend

Wallenwein-Verfolger Hermann Gaßner junior (Surheim) kennt die Wertungsprüfungen in Angeln bislang noch nicht. Selbst 2009, als er sich zum jüngsten Meister aller Zeiten krönte, musste er den Start bei der ADAC Wikinger-Rallye auslassen. „Allerdings höre ich immer nur begeisterte Stimmen von diesen Wertungsprüfungen. Sie haben viele kleine Kuppen und sind sehr selektiv“, so der Bayer, der gemeinsam mit seiner österreichischen Co-Pilotin Ursula Mayrhofer wieder in der R4-Version des Mitsubishi Lancer antritt. „Durch die in jedem Jahr neuen Strecken haben die anderen Teams keinen Erfahrungsvorsprung. Allerdings ist es auch so: Je selektiver die Strecken sind, desto schneller sind die S2000-Fahrzeuge. Wir haben das Setup des R4 nochmals besser auf mich abgestimmt, sodass ich noch besser pushen kann.“

Zu den Favoriten auf den anspruchsvollen Asphaltprüfungen gehört auch das schnelle Thüringer Ehepaar Olaf und Alexandra Dobberkau, die in ihrem feuerroten Porsche 911 GT3 in ihre DRM- und Masters-Saison starten. Dobberkau schwärmt von der nördlichsten Rallye Deutschlands: „Eine sehr schöne Veranstaltung mit wahnsinnig herausfordernden Prüfungen. Hier gibt es fast so viele Kuppen wie in Finnland.“ Bei seinen Zielen ist der Schleusinger eher zurückhaltend: „Ich will Spaß und schnelle Zeiten. Ein Platz auf dem Podium wäre toll, aber das ist bei dem starken Starterfeld sehr schwierig. Ich denke es gibt sieben potenzielle Sieganwärter.“

Starke Besetzung: Drei Titelträger des ADAC Rallye-Masters am Start

Zu den Podest-Kandidaten beim zweiten Saisonlauf gehört auch der amtierende Champion des ADAC Rallye Masters und vierfache Deutsche Rallye-Meister Hermann Gaßner (Surheim). Er rangiert aktuell hinter Wallenwein und seinem Sohn auf dem dritten Platz in der Meisterschafts-Wertung. Mit Karin Thannhäuser (Teisendorf) auf dem Beifahrersitz ist der Routinier immer wieder für Überraschungen gut – auch wenn er in der etwas leistungsschwächeren Gruppe-N-Version des Mitsubishi Lancer an den Start geht. Mit Gaßner (2006 und 2013), dem schnellen Dänen Kim Boisen (BMW M3, 2012) und dem Hamburger Nils Heitmann (2010) im Citroën C2R2 sind drei der bisherigen Titelträger des ADAC Rallye Masters bei der Wikinger am Start.

Anzeige

Starterfeld mit exzellenten Teams

Auch hinter den ganz heißen Favoriten treten bei der ADAC Wikinger-Rallye starke Teams an, die dem Geschehen viel Würze geben. Da ist zum Beispiel Maik Stölzel (Zwickau), der einen weiteren Porsche 911 GT3 an den Start bringt. Oder die amtierenden deutschen Rallye-Vizemeister: Dirk Riebensahm (Andernach) und sein Co-Pilot Peter Schaaf (Mayen) mussten ihren Peugeot 207 S2000 beim Saisonauftakt auf Rang fünf liegend mit einem defekten Motorlager vorzeitig abstellen und wollen jetzt die ersten Punkte erobern. Das will auch der Erzgebirgler Carsten Mohe (Crottendorf), der seinen Saisonauftakt absolviert. Er bringt seinen Renault Mégane N4 an den Start. Mit Co-Pilot Sebastian Walker (Trittau) ist er einer der schnellsten Fronttriebler-Piloten der Republik.

Starke Lokalmatadore freuen sich auf das Heimspiel

Ganz besonders fiebern zwei Lokalmatadore der ADAC Wikinger-Rallye entgegen. Der Hamburger Jan Becker und seine Kieler Co-Pilotin Bianca Hutzfeldt wollen in ihrem Subaru Impreza WRX an die starke Leistung im Vorjahr anknüpfen. Im Schnee-Chaos behielten sie einen kühlen Kopf und fuhren den dritten Rang im Gesamtklassement ein: ein Ansporn für diese Saison. „Es ist natürlich extrem spannend, nach so einer langen Winterpause endlich wieder im Auto zu sitzen. Ich kann es kaum erwarten, dass es endlich losgeht“, so Becker. Er konnte nicht nur auf den heimischen Wertungsprüfungen überzeugen, sondern absolvierte 2013 eine erfolgreiche Saison, in der er schließlich sogar mit um den Masters-Titel kämpfte. Für den sportlichen Start in das Jahr 2014 hat er an der Technik seines Autos gearbeitet. „Das betrifft vor allem die Anordnung der Kühler“, verrät er. „Wir erhoffen uns von der neuen Gestaltung eine bessere aerodynamische Wirkung der Kühler und geringeren Durchströmungs¬widerstand. Bis jetzt hatte das Auto eher den Cw-Wert einer Ritterburg, was ein echter Nachteil war.“ Ebenfalls in die Saison des ADAC Rallye Masters startet ein schnelles Ehepaar, das rund um Süderbrarup auf sein Heimrecht pocht: Timo Grätsch und Alexandra Gawlick reisen aus Handewitt bei Flensburg an. Sie wollen mit ihrem BMW M3 versuchen, den Divisionssieg aus dem vergangenen Jahr zu wiederholen. „Unsere Division ist diesmal sehr stark besetzt“, ist Grätsch allerdings vorsichtig. „Es wäre schon ein Erfolg, wenn wir diesmal unter die ersten Drei kommen könnten.“

Anzeige
Anzeige