Deutsche Meisterschaften im Rettungsschwimmen
zwei Vizemeistertitel für Eisenach

Bei den 40. Deutschen Meisterschaften im Rettungsschwimmen in Paderborn am vergangenen Wochenende war die Ortsgruppe Eisenach gleich mit 4 Einzelstartern und einer Staffel qualifiziert. Wie hochklassig dieser Wettkampf besetzt war, zeigten u.a. die Damen der offenen Altersklasse aus dem Halle-Saalekreis in der Rettungsstaffel. Sie schwammen einen neuen Weltrekord.

Für Eisenach eröffneten Antonia Schröder, Celina Franz, Clarissa Frenzel, Janika Bunk und Kristin Kannegießer mit der Staffel AK12 weiblich den Wettkampf. Auf der für sie ungewohnten Langbahn klappten die technischen anspruchsvollen Wechsel reibungslos und die Eisenacherinnen platzierten sich auf einem beachtlichen 17. Rang unter den 28 besten Rettungsschwimmerinnen Deutschlands.

Am zweiten Wettkampftag standen die Einzeldisziplinen auf dem Programm. Darleen Eysert (AK13/14w) und Annalena Geyer (AK15/16w) hatten mit ihren hervorragenden Qualifikationsergebnissen (Meldeplatz 3 bzw. 2) ihre Gegnerinnen, aber auch sich selbst mächtig unter Druck gesetzt. Zusätzlich reiste Annalena als amtierende Deutsche Meisterin der Altersklasse 13/14 an. Mit dem Ergebnis der ersten von drei Schwimmdisziplinen setzten beide bereits ein Achtungszeichen. Darleen stieg als schnellste Schwimmerin Deutschlands über 100m Hindernis in der Altersklasse 13/14 weiblich aus dem Wasser. Anders als im «normalen» Schwimmsport gab es hierfür jedoch noch keinen Preis.

Im Rettungsschwimmen werden die Punktbesten aus mehreren Teilwettbewerben ermittelt. In der Altersklasse 13/14 sind das z.B. «100m Hindernis»; «50m Retten einer Puppe» und «50m Retten einer Puppe mit Flossen». Die Punktevergabe richtet sich nach der erreichten Zeit in Relation zur Rekordzeit. Außerdem wird streng auf die technisch saubere Ausführung der Einzeldisziplinen geachtet. Wenn sich zum Beispiel Mund oder Nase der Rettungspuppe unter der Wasserlinie befinden, führt dies zu Punktabzügen. Aber die Wasserwettbewerbe entscheiden nicht allein über das Endergebnis. Ab der Altersklasse 13 müssen auch Kenntnisse der Herz-Lunge-Wiederbelebung an einer Übungspuppe nachgewiesen werden. Nur wer hier keine Fehler macht, kann die volle Punktzahl für eine gute Platzierung mitnehmen.

50m Retten einer Puppe versetzte Darleen und Annalena in zwei gegensätzliche Gemütslagen. Darleen schwamm sich mit persönlicher Bestzeit auf den dritten Gesamtrang. Damit hatte sie die besten Voraussetzungen vor ihrer Paradestrecke, den 50m Retten mit Flossen. Annalena kratzte an ihrer Bestzeit, aber ihre Konkurrentinnen machten keine Fehler. Der bisher gehaltene 2. Rang war in Gefahr und dies ausgerechnet vor der nicht sehr geliebten Flossenstrecke.

Die 32 Teilnehmer werden entsprechend ihrer Qualifikationszeiten auf die einzelnen Läufe verteilt. Damit schwimmen theoretisch die acht besten Deutschlands pro Altersklasse direkt gegeneinander. Das wusste natürlich auch Darleen, als sie als vierte anschlug. War damit das Treppchen futsch?

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Nein! Darleen Eysert aus Eisenach ist Vizemeisterin der Altersklasse 13/14 weiblich! Für Annalena würde selbst ihre aktuelle Bestzeit nicht für das Podest reichen. Das hatte sie wohl selbst auch ausgerechnet. Mit 01:05,38 Minuten auf 100m Retten mit Flossen verbesserte sie nicht nur ihre eigene Bestzeit um sechs Sekunden, sie war damit auch schneller als die versammelte Konkurrenz. Annalena Geyer aus Eisenach ist Vizemeisterin der Altersklasse 15/16 weiblich!
Bei der Siegerehrung gratulierten ihr die 500 begeisterten Sportler nicht nur zum Vizemeistertitel, sondern mit einem Ständchen auch zum 15. Geburtstag.

Den Vizemeisterinnen ist es ein Anliegen, sich auch bei ihren langjährigen Trainern der DLRG (Jürgen Büchner, Peter Urbach und Steffen Schulze), aber auch des ESSV (Ekkehard Meißner, Detlev Chyzy und durch Karl-Heinz Pfeffer) zu bedanken.

Aber auch die übrigen Eisenacher Teilnehmer erzielten hervorragende Resultate. Antonia Schröder startete aufgrund ihrer hervorragenden Leistungen bei den Thüringer Landesmeisterschaften als zehnjährige in der Altersklasse 12 weiblich. Gegen die ältere Konkurrenz blieb auch Antonia fehlerfrei und errang den 22. Platz.

Lisa Maria Martin (AK offen weiblich) reiste mit erheblichen Trainingsrückstand nach Paderborn. Trotzdem schwamm sie zwei persönliche Bestzeiten. Auf den 200m Hindernis behauptete sie sich auf dem 5. Rang zwischen den Damen der Nationalmannschaft, die im November zu den Weltmeisterschaften im Rettungsschwimmen nach Australien fliegen.

Der professionell von der DLRG Bundesjugend organisierte Wettkampf war das Highlight im Rettungsschwimmen in diesem Jahr. Gleichzeitig zu den Deutschen Meisterschaften fand das Bundeskinder- & Jugendtreffen statt. Somit waren etwa 2000 Teilnehmer aus ganz Deutschland in Paderborn versammelt.

Die hervorragenden Ergebnisse dienen den Eisenacher Rettungssportlern und auch den Übungsleitern als Ansporn, ihre Trainingsarbeit und ihr ehrenamtliches Engagement mit aller Kraft fortzusetzen.

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