Deutsche Paralympics bringen Behindertensport weiteren Aufschwung
Hessens Sportminister Volker Bouffier verspricht sich von der deutschen Olympiabewerbung auch einen weiteren Aufschwung für den Behindertensport. «Sollte Deutschland, und insbesondere das Rhein-Main-Gebiet, den Zuschlag für 2012 erhalten, so finden auch die Paralympics in unserer Region statt», sagte der Minister am Rande eines Spiel- und Sportfestes des Hessischen Behindertensportverbandes in Dietzenbach. Die Ausrichtung der Paralympics, so der Sportminister, sei für die Akzeptanz des Sports bei Behinderten- und Nichtbehinderten nicht hoch genug einzuschätzen.
Nach Auskunft des Ministers hätten die Spiele in Sydney 2000 gezeigt, dass die Paralympics eine ähnliche Faszination ausübten wie Olympia. Inzwischen freuten sich 92 Prozent der Bevölkerung ebenso über den Gewinn einer Medaille bei den Paralympics wie bei den Olympischen Spielen; dies fand jedenfalls ein Kölner Institut heraus. «Die Sogkraft der Paralympics bringt einerseits einen großen Zulauf für den Behindertensport, andererseits erhöht es die Medien- und Werbewirksamkeit dieses Sports und damit die Attraktivität für Sponsoren», betonte Bouffier. Insbesondere der Leistungssport im Behindertenbereich werde von diesen Einnahmen profitieren.
In diesem Zusammenhang gab Sportminister Volker Bouffier ein klares Bekenntnis zum Leistungssport bei Behinderten ab: «Außergewöhnliche Leistungen stärken nicht nur das Selbstwertgefühl des Einzelnen, sie erregen Aufmerksamkeit, spornen an und führen Andere zum Behindertensport hin.» Der Weg in den Sport, so der Minister weiter, bedeute für behinderte Menschen einen entscheidenden Schritt zu mehr Lebensqualität. Nahezu jeder habe hier die Möglichkeit, seine eigene Leistungsfähigkeit zu steigern und auch seine sozialen Kontakte zu erweitern, hob Bouffier hervor.
Die mögliche Ausrichtung der Paralympics im Rhein-Main-Gebiet werde auch deshalb einen Schub im Behindertensport auslösen, weil damit das Angebot behindertengerechter Sportstätten breiter werde; gleichfalls werde sie auch das Spektrum der Sportarten für Behinderte erweitern, ergänzte Sportminister Bouffier.
Zur Zeit unterstützt das Hessische Ministerium des Innern und für Sport den Hessischen Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband mit 720.000 Mark jährlich. In diesem Verband sind hessenweit fast 35.000 Behinderte organisiert. Für Veranstaltungen im Rahmen des Hessentages erhält der Behinderten-Sportverband weitere 40.000 Mark. Gleichfalls übergibt Innen- und Sportminister Volker Bouffier am Donnerstag dem Verband einen Kleinbus, der vom Verein für Bewegungsförderung Heppenheim genutzt wird. «Damit sollen schwerbehinderte Kinder und Jugendliche zu ihren Trainingsstätten gefahren werden», so Sportminister Volker Bouffier.