„Die Region ist unsere Herzkammer.“
Im Interview: Rene Witte, Geschäftsführer des ThSV Eisenach
Der Punktspielstart in der 1. Handballbundesliga der Männer rückt für den ThSV Eisenach heran. Zum Auftakt gastiert am Samstag, 07.09.2024 um 20.00 Uhr der vorjährige Vizemeister Füchse Berlin mit Welthandballer Matthias Gidsel in der Werner-Aßmann-Halle.
Wir sprachen mit ThSV-Geschäftsführer Rene Witte:
Wie ist es um das wirtschaftliche Fundament bestellt?
Mit einem weiteren Jahr 1. Liga können wir unsere wirtschaftliche Basis stärken. Wir profitieren von den Fernseheinnahmen der 1. Liga. Fast alle unserer Sponsoren sind treu geblieben. Die Ticketnachfrage ist extrem hoch, die Einnahmen steigen auf diesem Sektor. Wir könnten zu jedem Heimspiel 4- bis 5000 Eintrittskarten verkaufen. Wir haben die höchste Zahl der Vereinsgeschichte an Saison-Dauerkarten abgesetzt. Das spricht für unsere Beliebtheit, für unseren Stellenwert in der Region. Ein Kontingent für Auswärtsfans und diverse Maßnahmen, wie „Sponsor of the day“, haben wir reserviert.
Sie haben aber die Zuschauerkapazität in der Werner-Aßmann-Halle reduziert?
Ja, wir haben in Abstimmung mit der Stadt Eisenach die Kapazität um 200 bis 300 Stehplätze verringert. Nicht von allen bisherigen Stehplätzen war das Spiel zu sehen. Treppenaufgänge, also Fluchtwege, wurden besetzt. Das geht natürlich nicht. Wir haben für die Stehplätze bessere Bedingungen geschaffen. Jede Stehplatzkarte ist mit einem festen Platz verbunden. Dafür nötige Einbauten nehmen Platz weg, reduzieren unsere Gesamt-Kapazität von bisher 3.150 auf etwa 2.800 bis 2.850 Zuschauerplätze.
Auch das sicherlich ein Grund, den Ruf nach der schon viele Jahre angekündigten neuen Arena zu verstärken, für die Fördermittel vom Land und Bund bereitgestellt sind?
Die Stadt Eisenach ist der Bauherr. Die Stadtspitze hat uns zugesagt, dass wir ab 2027 in der neuen Arena spielen können. So ist das auch mit der HBL kommuniziert. Wir brauchen die Arena aus wirtschaftlichen Gründen, aber auch, um mit unseren Leistungen die aus ganz Thüringen und auch aus Hessen kommenden Handballfans live in der Halle zu begeistern.
Bodenhaftung, Verwurzlung in der Region, das zeichnet den ThSV Eisenach aus, sorgt für hohe Sympathiewerte…
Wir haben eine Saison weit über der Schnur gespielt. Unsere Mannschaft wurde regelrecht getragen von den Fans, die hauptsächlich aus Thüringen und Nordhessen kamen. Die Region ist unsere Herzkammer. Während der Saisonvorbereitung haben wir Testspiele in der Region ausgetragen, im nordhessischen Wanfried, im südthüringischen Breitungen, waren zum Vereinsjubiläum in Sonneborn (Landkreis Gotha) sogar auf dem grünen Rasen, weilten zur Sportplatz-Einweihung in Oberdorla (Unstrut-Hainich-Kreis). Wir sind gut beraten, demütig zu bleiben, gemeinsam hinter unserer Mannschaft zu stehen, damit wir auch in einem Jahr Erstligist sind.
Th. Levknecht