Die Trauben hingen für den Thüringenmeister einmal mehr zu hoch

«Trotz intensiver Trainingseinheiten ist es uns nicht gelungen, den Abstand zu den anderen Teams der Südwestdeutschen Meisterschaften zu verkürzen», lautete die Bilanz von Alexander Koke, dem Trainer der männlichen Jugend C des ThSV Eisenach, zum Abschneiden bei den diesjährigen Südwestdeutschen Meisterschaften dieser Altersgruppe. Für den Titelträger Thüringens hingen die Trauben außerhalb des Freistaates einmal mehr unerreichbar hoch. Er schloss diese Regionalmeisterschaften ohne Pluszähler auf dem sechsten und damit letzten Tabellenplatz ab.

Der letzte Spieltag wurde mit allen sechs beteiligten Meistern in der Eisenacher Werner-Aßmann-Halle ausgetragen. Der verlustpunktfrei angereiste Saarlandmeister SV Zweibrücken bezwang die HSG Irmenach/Kleinich/Horbruch, den Meister des Handballballverbandes Rheinland, klar mit 33:22 (20:10) und bejubelte den Titel des Südwestdeutschen Meisters des Jahres 2011 mit der makellosen Bilanz von 10:0 Punkten, vor der HSG Hanau (Meister des Hessischen Landesverbandes) und der TSG Haßloch (Meister des Pfälzer Handballverbandes). Platz 4 und 5 gingen an die HSG Rhein-Nahe-Bingen (Meister des Handballverbandes Rheinland) und die HSG Irmenach/Keinich/Hörbruch.
Die Eisenacher kassierten noch eine deftige 21:36 (12:17)-Niederlage gegen die HSG Hanau. Doch eines wollten die ThSV-Jungs unbedingt kundgetan haben, artikulierten es via Hallenlautsprecher. «Jeder von uns hat von und mit Alexander Koke ganz viel gelernt. Leider fand das in den mannschaftlichen Resultaten bei den Südwestdeutschen Meisterschaften noch keinen Niederschlag», betonte Rückraumspieler Kevin Struck.

Schiris aus Hessen nicht angereist – Jens Hanse und Rene Vockenberg sprangen ein
Leider waren die für die ersten beiden Begegnungen angesetzten Schiedsrichter aus Hessen ohne Entschuldigung nicht angereist. Dankenswerterweise erklärten sich die in der Werner-Aßmann-Halle eigentlich zu anderen Aufgaben weilenden lizenzierten Unparteiischen Jens Hanse und Rene Vockenberg bereit, die Leitung der ersten beiden Partien zu übernehmen. Beide boten eine überzeugende Leistung!

ThSV-Talente gerieten rasch auf die Verliererstraße
Die Geschichte des Spiels der Eisenacher ist rasch erzählt. Der 2:0-Auftaktführung durch Treffer von Maximilian Jäschke und Kevin Struck nach exakt 40 Sekunden folgte die Übernahme der Vorherrschaft auf dem Parkett durch die HSG Hanau. Die Hessen nahmen Eisenachs torgefährlichen Rückraumspieler Kevin Struck in Sonderbewachung. Mit durchschlagendem Erfolg. Dessen Teamgefährten eröffneten mit halbherzigen Würfen ihren Gegenüber Tempogegenstoß auf Tempogegenstoß zum 4:10 (11.). ThSV-Coach Alexander Koke versuchte es während der Auszeit mit klaren Worten und während des Spiels mit konkreten Hinweisen von der Wechselbank sowie verschiedenen personellen Umstellungen; am Spielverlauf änderte sich nichts Entscheidendes. Die Gäste schufen mit ballverlagernden Aktionen sich Torchance auf Torchance. «Zuspiele mit Ansage» waren Einladung für Tempogegenstöße. Leistungsträger beim Titelgewinn in Thüringen blieben blass! Schon zur Halbzeit war beim 11:17 eigentlich die Entscheidung gefallen.
Auch mit Lukas Zemann auf der Regieposition im zweiten Abschnitt änderten sich die Kräfteverhältnisse nicht. Teilweise agierten die Eisenacher ohne Feuer, wirkten konsterniert. Hanaus Nicolai Mehlitz vernaschte Eisenachs Abwehr schier nach Belieben, versenkte insgesamt 16 (!) Bälle, traf auch zum 12:22 (33.). Oscar Zika und Florian Leinhos handelten sich Zeitstrafen ein. Die Hessen versenkten zum 12:24 (36.) und spulten locker ihr Pensum herunter, brachten sämtliche Wechselspieler zum Einsatz, erhöhten ihre Trefferausbeute (17:32, 43.). Einzig der auf Linksaußen eingewechselte Ardit Ukaj konnte mit sieben Treffern auf Seiten der Gastgeber sich positiv ins Licht rücken. ThSV-Schlussmann Sebastian Brand verhinderte mit guten Paraden ein Debakel.

Statistik
ThSV Eisenach: Köhler, Brand; Zemann (1), Popa (2), Spinner, Gladis (2), Meyer, Struck (4/2), Zika (1), Richter (1), Leinhos (1), Jäschke (2), Ukaj (7), Schmidt

HSG Hanau: Koloska, Weiß; Seidenspinner, Heuser, Staab, Stengel, Lotz (3), Niederhüfner (1), Kegelmann, Mehlitz (16/5), Maier (4), Mosch (3), Büttner (6), Fuklda (3)

Zeitstrafen: Eisenach: 5 x 2 Min. / Hanau 2 x 2 Min.
Siebenmeter: Eisenach 2/2 – Hanau 5/5

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