Diese Einstellung muss Standard werden!

ThSV Eisenach mit 25:24 (14:12) -Testspielsieg über Erstligist Eulen Ludwigshafen

Im dritten Testspiel binnen sechs Tagen verbuchte Handball-Zweitbundesligist ThSV Eisenach einen 25:24 (14;12) -Erfolg über den auf Testspielreise in den Neuen Bundesländern in der Wartburgstadt Station einlegenden Erstligisten Die Eulen Ludwigshafen. Nach einer Partie auf Augenhöhe gab es bei den Thüringern freudige Gesichter. Facettenreiche Angriffsgestaltung stellte die höherklassigen Gäste um den Ex-Eisenacher Azat Valiullin vor erhebliche Probleme. Im ersten Abschnitt wurde ein 6:8-Rückstand in eine 14:12-Pausenführung umgewandelt. Zwei-Tore-Führungen der Gäste im zweiten Abschnitt (18:20, 45./ 20:22, 52.) beantworteten die Wartburgstädter mit einem temposcharfen Schlussspurt. Beim Stand von 24:24 versenkte der erneut starke Kreisläufer Kristian Beciri eine Ballstafette über mehrere Stationen zum 25:24 (60.). Der letzte Gäste-Ball vom ansonsten treffsicheren Eulen-Rechtsaußen Pascal Durak (insgesamt 6 Treffer) wurde eine Beute vom 60 Minuten den ThSV-Kasten hütenden Thomas Eichberger. Torwartkollege Blaz Voncina fehlte krankheitsbedingt. Die jungen Unparteiischen Toni Hempel und Tizian Tralles hatten die Partie sicher im Griff.

ThSV-Coach: „Gegen die Eulen unser wahres Gesicht gezeigt.“
Markus Krauthoff-Murfuni, der Coach des ThSV Eisenach, war freudig gestimmt.

Wir haben 60 Minuten gezeigt, dass wir gegen einen Erstligisten mithalten und auch gewinnen können, In dieser für alle Mannschaften hochintensiven Phase haben wir die Testspielniederlage beim HC Elbflorenz in den Köpfen schnell aufgearbeitet und gegen die Eulen unser wahres Gesicht gezeigt, konstatierte er.

Die Abwehr habe im Zusammenspiel mit dem Torhüter gute Arbeit verrichtet. Markus Krauthoff-Murfuni hob die Einstellung aller Mannschaftsteile hervor.

Diese Einstellung muss unser Standard werden, in den Heimspielen, aber auch auswärts. Egal, in welcher Halle. Bewegung und Bereitschaft in der Abwehr bilden aktuell die Grundlage in unserem Handballsport. Das habe ich heute bei beiden Mannschaften gesehen, fügte der Eisenacher Cheftrainer hinzu.

Eulen-Trainer Matschke: „Wir brachten keine Ruhe ins Spiel.“
Benjamin Matschke, der Trainer der Eulen Ludwigshafen, zog ein kritisches Resümee:

Im ersten Abschnitt unterliefen unseren jungen Spielern zu viele technische Fehler. Nach dem Seitenwechsel wurde es besser. Nach unserer 2-Tore-Führung brachten wir keine Ruhe ins Spiel. Freie Einwurfchancen brachten wir nicht unter, scheiterten mehrfach am Eisenacher Schlussmann.

Dass es die dritte Niederlage im dritten Testspiel bei Teams aus dem Ostteil Deutschlands war, löse bei ihm keine Beunruhigung aus.

Na klar, ich hätte schon gern zumindest eine Partie gewonnen, aber wir werden das richtig einordnen, fügte Benjamin Matschke hinzu. Er hob die Rolle des Ex-Eisenachers Azat Valiullin hervor. Azat ist im Mittelblock und im Angriff sehr wichtig, mit seiner Präsenz und seinen Möglichkeiten. Er müsste noch emotionaler werden, um noch mehr ein Leader zu sein, erklärte der Eulen-Coach, der nach der Saison auf die Trainerbank der HSG Wetzlar wechselt.

Das Ende einer ganz besonderen Ära. Seine Arbeit hat den Verein stark beeinflusst.

ThSV-Rückraumspieler Daniel Dicker sieht positive Entwicklung
Daniel Dicker, der österreichische Nationalspieler, kürzlich aus Graz zum ThSV Eisenach gekommen, sieht seine neue Mannschaft und sich selbst auf einem guten Weg;

Hervorzuheben ist das gute Klima im Team. Alles Super-Typen. Die Vorbereitungszeit mit läuferischen und krafttechnischen Einheiten war sehr anstrengend. Inzwischen wird das Training mehr von handballerischen Dingen bestimmt. Das Zusammenspiel wird besser, ebenso die Abstimmung in der Deckung und im Angriff. Mit meinen Rückraumkollegen verstehe ich mich immer besser. In der letzten Woche bestritten wir drei Testspiele. Beim SC Magdeburg, wohlgemerkt einem deutschen Spitzenteam, haben wir nicht gezeigt, was wir können. Bei Ligakonkurrent HC Elbflorenz haben wir die erste Viertelstunde regelrecht verschlafen, gerieten deutlich in Rückstand, spielten mit zunehmender Spielzeit immer besser und trafen dann ja auch zehn Minute vor dem Ende zum Ausgleich. Zum Sieg reichte es jedoch nicht. Beim sonntäglichen Erfolg über Erstligist Eulen Ludwigshafen agierten wir von Beginn hochkonzentriert. Uns gelang vieles. Freilich nicht alles. Wir haben bis zum Punktspielstart noch drei Wochen Zeit, in denen wir weiter intensiv arbeiten werden.

Daniel Dicker und Adrian Wöhler treffen zur Eisenacher Halbzeit-Führung
Vor leeren Rängen in der Werner-Aßmann-Halle waren sowohl der ThSV Eisenach als auch Die Eulen Ludwigshafen sofort auf Betriebstemperatur. Martin Potisik dirigierte das Eisenacher, Dominic Mappes das Spiel der Eulen. Die Gäste suchten den Abschluss über alle Kreispositionen (1:3, 4.). Christian Klimek traf aus dem Rückraum zum 3:5 (7.). Eisenachs Linkshänder-Fraktion mit Willy Weyhrauch und Alexander Saul machte über die rechte Angriffsseite Betrieb. Rechtsaußen Willy Weyhrauch vollendete per Gegenstoß zum 5:5 (9.). Beim 6:8 durch Azat Valiullin (15.) lagen die Gäste nochmals mit zwei Treffern vorn. Eisenachs Abwehr um Kristian Beciri stabilisierte sich, Torhüter Thomas Eichberger fischte einen Heber herunter. Luka Kikanovic und Andrej Obranovic kamen im Rückraum. Andrej Obranovic traf vom Kreis zum 8:8 (21.) und aus dem Rückraum zum 10:10 (23.). Luka Kikanovic versenkte nach einem Tempogegenstoß über drei Stationen zum 11:10 (28.). Die Gästen patzten bei Ballbesitz, ThSV-Keeper Thomas Eichberger wehrte einen Eulen-Wurf sb, Daniel Dicker und Adrian Wöhler trafen zur 14:12-Halbzeit-Führung des ThSV Eisenach.

ThSV-Keeper Thomas Eichberger hält den Sieg fest
Nach Regelwidrigkeit an Martin Potisk verwandelte Ivan Snajder den fälligen Strafwurf zum 16:14 (34.). Alexander Saul legte für Luka Kikanovic zum 18:6 auf (37.). Die klaren Pausenworte von Trainer Benjamin Matschke veranlassten die Eulen zu aggressiverer Abwehrarbeit. Sein Torhüter parierte zudem einen Snajder-Siebenmeter (42.). Nach vorn wurde die Schlagzahl merklich erhöht. Per Kemp-Treffer markierten die Eulen das 18:20 (45.). ThSV-Coach Markus Krauthoff-Murfuni rief seine Schützlinge mittels grüner Karte zusammen. Jonas Ulshöfer und Andrej Obranovic lochten zum 20:20-Ausgleich ein (47.). Eisenachs Keeper Thomas Eichberger parierte gegen Hendrik Wagner. Das 20:22 vermochte er aber nicht zu verhindern (22.). Das war jedoch das Signal für Eisenachs Schlussspurt mit einer 5:1-Abwehr. Sehenswert das Zusammenspiel von Daniel Dicker und Kristian Beciri zum 23:22 (56.). Die Gäste glichen aus. Nach einer neuerlichen Eisenacher Auszeit beim Stand von 24:24 (59.) trifft Kristian Beciri zum 25:24 (60.). ThSV-Schlussmann Thomas Eichberger hielt den Sieg mit einer Parade kurz vor der Sirene fest.

Statistik
ThSV Eisenach: Eichberger; Kikanovic (3), Wöhler (3), Potisk, Ulshöfer (1), Dicker (2), Obranovic (3), A. Alaj (1), Beciri (2), Snajder (4/3), Weyhrauch (4), Saul (2)
Die Eulen Ludwigshafen: Tomovski, Skof; Dietrich, Scholz (4), Remmlinger (2), Durak (6/1), Bührer, Mappes (3), Wagner (4), Meddeb (1), Neuhaus, Damm, Valiullin (3), Klimek (1), Klein
Siebenmeter: ThSV 3/4 – Die Eulen 1/1
Zeitstrafen: ThSV 2 x 2 Min. – Die Eulen 1 x 2 Min.
Schiedsrichter: Hempel/Tralles

Th. Levknecht

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