Ein ausgeglichenes Punktekonto winkt

Eine Woche nach dem Ende der Handball-Europameisterschaft steigt die 2. Handballbundesliga der Männer wieder in den Punktspielbetrieb ein, absolviert den letzten Spieltag der Hinrunde.
Der ThSV Eisenach empfängt am Samstag, 04.02.2012 um 19.30 Uhr in der heimischen Werner-Aßmann-Halle den VfL Potsdam, in dessen Reihen von Stephan Mellack und Alexander Urban zwei ehemalige Eisenacher stehen.
Mit einem vollen Erfolg – und das ist erklärtes Ziel – können die Wartburgstädter ihre Punktebilanz (derzeit 17:19) ausgleichen und möglicherweise auf einen einstelligen Tabellenplatz klettern. Bis auf den langzeitverletzten Daniel Luther (Wirbelbruch) hat Eisenachs Trainer Adalsteinn Eyjolfsson sein stärkstes Aufgebot zur Stelle. «Alle sind heiß, fiebern der Fortsetzung der Punktspiele entgegen», berichtet Adalsteinn Eyolfsson. Auch Eisenachs Nationalspieler Tomas Sklenak (mit Tschechien bei der EM) und Girts Lilienfelds (mit Lettland in der WM-Qualifikation) sind nach Regenerationspausen wieder voll im Mannschaftstraining.
«Wir haben während der Punktspielpause gut gearbeitet, um Schwächen abzustellen und um insbesondere in den Auswärtsspielen stabiler zu werden», berichtet der Eisenacher Coach. Der Isländer in Diensten des ThSV Eisenach warnt alle vor einer Unterschätzung des samstäglichen Kontrahenten, der nach einem guten Saisonstart ins Schlingern geriet und sich nun in der Abstiegszone befindet.
«Der VfL Potsdam ist eine über Jahre gewachsene und eingespielte Mannschaft, mit einigen erfahrenen Spielern, hat verschiedene Angriffs- und Abwehrkonzepte in petto», betont Adalsteinn Eyjolfsson. Im Tor steht beispielsweise der inzwischen 41-jährige Ex-Delitzscher Gabor Pulay. Reich der Erfahrungsschatz von Alexander Urban (inzwischen 32-jährig) am Kreis. Die Qualitäten eines Stephan Mellack (inzwischen auch 32-jährig) sind in Eisenach bestens bekannt.
Mit dem Anspruch, drittstärkste Kraft im Osten zu werden, sind die Potsdamer nach einer überaus erfolgreichen Vorsaison (Platz 5 in der 2. Liga Nord, punktgleich mit dem Dritten) etwas vollmundig in die neue eingleisige 2. Handballbundesliga gestartet.
Der Auftakt verlief dann auch ausgesprochen gut, doch zuletzt musste der VfL Potsdam über sechs Niederlagen in Folge quittieren, dabei ganz knappe und schmerzhafte Heimniederlagen gegen TUSEM Essen (24:25) und den TV Emsdetten (28:29), aber auch als Tiefpunkt das 14:33-Heimdesaster zum Jahresausklang gegen Ligaprimus GWD Minden. So datiert der letzte Doppelpunktgewinn vom 18.11.2011, einem Husarenstreich, einem 30:21-Auswärtssieg beim DHC Rheinland.
Aber auch wirtschaftliche Probleme belasteten den VfL Potsdam, der zu seinen bisherigen Heimspielen im Schnitt nur 324 Zuschauer begrüßen konnte. Mit der kürzlich erfolgten Einweihung einer neuen Spielstätte (vor über 2000 Zuschauern in einem Testspiel) erhofft sich der VfL Potsdam deutlichen Zuschauerzuwachs. Damit es sportlich bergauf geht, vermeldete Potsdam zu Wochenmitte mit 2-Meter-Mann Marc Pechstein einen Neuzugang von den Füchsen Berlin, der vom Erstbundesligisten mit einem Zweitspielrecht ausgestattet wurde und in Eisenach erstmals mitwirkt.
«Wir hoffen auf eine stimmungsvolle Kulisse und wollen nach dem Abpfiff mit unseren Fans und der Band «3 amPeer» im Foyer feiern», erklärt ThSV-Marketing-Geschäftsführer Karsten Wöhler.

Vertragsgespräche laufen – Eigene Talente in Trainingsbetrieb mit einbezogen
Die Verantwortlichen des ThSV Eisenach haben bereits die nächste Saison im Blick. Derzeit laufen Vertragsgespräche mit Spielern des aktuellen Aufgebotes. Einig über eine Verlängerung wurde sich der ThSV Eisenach mit den Torhütern Radek Musil (bis zum 30.06.2013) und Stanislaw Gorobtschuk (bis zum 30.06.2014) sowie Kreisspieler Philipp Lindner (bis zum 30.06.2014). Klarheit möchten die Eisenacher auch bei Tomas Sklenak haben. «Ein wichtiger Eckpfeiler für unser personelles Konzept», unterstreicht Karsten Wöhler und fügt mit Blick auf den 29-jährigen Regisseur an, «wir würden ihn gern behalten». Eine Entscheidung über dessen sportliche Zukunft soll möglichst bald fallen. Das trifft ebenso auf die Gespräche mit Trainer Adalsteinn Eyjolfsson zu. Beide Seiten erklärten zur Pressekonferenz einmütig, gern weiter zusammenzuarbeiten. «Ich würde meine Arbeit in Eisenach gern fortsetzen», erklärte Adalsteinn Eyjolfsson. Er lobte zugleich die gute Arbeit im Nachwuchs, die es erleichtere, eigene Talente in das Zweitbundesligateam einzubinden. Dank der Trainer Christoph Jauernik und Christian Roch seien diese technisch taktisch auf einem sehr guten Niveau. Athletisch müssten die Youngster freilich zulegen. Zuletzt absolvierten mit Konstantin Singwald (17 Jahre), Christopher Stölzner und Konstantin König (beide 18), Felix Rollmann und Tim Nothnagel (beide 19) Talente aus der eigenen Nachwuchsabteilung Trainingseinheiten und Testspiele mit dem Zweitbundesligateam.

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