Ein Punktgewinn, der sich wie ein Sieg anfühlt!

Tim Rodrian sichert mit verwandeltem Siebenmeter dem SV Town & Country Behringen/Sonneborn ein 30:30-Remis gegen den ThSV II

Dieses Spiel hätten wir nicht verlieren dürfen. Nach dem Spielverlauf ist die Punkteteilung wahrscheinlich gerecht, doch wir gingen mit einem 2-Tore-Plus in die letzten knapp 100 Sekunden, konstatierte Michael Stegneer-Guillaume, der Coach des ThSV Eisenach II.

Nur zu gerne hätte er, der bis zum Sommer auf der Bank des SV Town & Country Behringen/Sonneborn saß, beide Zähler mitgenommen. Im zweiten Abschnitt dominierte sein Team auch überwiegend, teilweise mit drei Treffern (25:22, 52.Min.). Die Gastgeber warfen ihre kämpferische Komponente in die Waagschale. Mirko Brachmann (der wenig später Rot sah) und Julian Kubald brachten die Hausherren mit 28:27 in Führung (56.). Die Eisenacher antworteten mit kreativem Angriffsspiel, vollendet mit dem 10. Treffer von Armend Alaj und Philipp Urbach zum 28:30. Da waren noch exakt 97 Sekunden zu spielen. Doch der greifbare Doppelpunktgewinn ging noch flöten. Nach dem Anschlusstreffer der Hausherren versammelt sich der ThSV Eisenach II zur „Dienstbesprechung“, oder im neuen Jargon, zum „Meeting“. Doch was passiert nach Wiederanpfiff? Stürmerfoul und Ball für die Hausherren. Na klar, nun rief Behringens Coach Christopher Kohls seine Schützlinge zusammen, um den letzten Angriffszug zu besprechen. Mirko Brachmann stand nicht mehr auf dem Parkett. Wer sollte den finalen Wurf übernehmen? Eine Aktion über die Außenposition sahen die Unparteiischen als siebenmeterwürdig. Tim Rodrian übernahm die Verantwortung. Und wie! Nämlich mutig. Er entschloss sich gegen 2-Meter-Keeper Marius Noack zu einem Heber und versetzte seine Mannschaftskameraden und den eigenen Anhang in Ekstase.

Ein Punkt, der sich wie ein Sieg anfühlt, jubelte Tim Rodrian nach seinem 8. Treffer zum 30:30-Endstand. Na klar, der ThSV II spielte unclever und eröffnete uns die Chance zum Punkt. Ich durfte vollenden, sprudelte es am Tag danach aus Tim Rodrian heraus.

Zur Kirmesfeier gingen er und seine Teamkollegen bestens gelaunt. Die Eisenacher hatten die greifbare Chance auf einen 4:0-Punkte-Start vertan.

Der Auftakt ging an die Gastgeber, dann kamen die Gäste
Der Auftakt ging an die hoch motivierten Gastgeber. Tim Rodrian netzte zum 6:2 ein (8.).

Unsere Abwehr wirkte löchrig, ließ den gut haltenden Andreas Fehr im Tor in Stich, bilanzierte Michael Stegner-Guillaume.

Nach dem 9:5 (16.) stellte der ThSV Eisenach, mit Armend und Qendrim Alaj sowie Noah Streckhardt im Rückraum beginnend, auf eine ballorientierte offensivere Abwehrvariante um. Mit Erfolg! Beim 12:12 (25.) leuchte ein Gleichstand auf der Anzeigetafel.

Schlechte Torwurfeffektivität, etliche Bälle landeten selbst freistehend am Holz, ärgerte sich ThSV-Coach Michael Stegner-Guillaume. Die Eisenacher lösten auch viele Angriffszüge zum Kreis aus, die wir nicht regelkonform unterbinden konnten, so Tim Rodrian.

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Die Unparteiischen Dähne/Scholz sprachen den Eisenachern 11 Siebenmeter zu, Armend Alaj verwandelte davon allein sieben. Dem 12:12 ließen die Eisenacher noch die Treffer zum 12:14-Pausenstand folgen.

Wir hätten aber klarer führen müssen, merkte Michael Stegner-Guillaume mit Verweis auf die vielen ausgelassenen Torchancen an.

Offener Schlagabtausch mit in Richtung Gäste neigender Waage
Im zweiten Abschnitt zeigten die Eisenacher zwar eine verbesserte Abwehrarbeit,

doch bei Einläufern von außen wirkten wir unkonzentriert, analysierte der Eisenacher Coach. Es passt eben noch nicht alles, fügte er hinzu. Ein offener Schlagtausch, skizzierte Tim Rodrian den zweiten Abschnitt.

Maximilian Manys traf zum 12:15 (32.), Mirko Brachmann zum 20:18 (43.), Noah Streckhardt zum 20:22 (48.). Mit dem Heimvorteil und ihren besonderen Tugenden wuchernd, steckten die Hausherren auch nach dem 22:25 (52.) nicht den Kopf in den San. Im Gegenteil. Trotz 32 Strafminuten (je 16) und einer roten Karte (Behringen) sei dieses Derby nicht ausgeufert, merkte Tim Rodrian an.

Im Spiel bei einem unangenehmen Gastgeber haben wir einen Punkt geholt, den nehmen wir mit. Es gilt weiter an der Verbesserung der Abwehrarbeit zu feilen, resümierte Michael Stegner-Guillaume.

Kommenden Sonntag steht ein nächstes Derby an, der SV Blau-Weiß Goldbach/Hochheim gastiert um 16.00 Uhr in der Werner-Aßmann-Halle.

Statistik:
SV T & C Behringen/Sonneborn: Schenk, Hübner; Eschrich (1), Zika (4), Brachmann (7), Keller (1), Moratschke (3), Ehrhardt (2), Hellmund (2), Kubald (2), Jähning, Rodrian (8/3)
ThSV Eisenach II: Noack, Fehr, Martin; Schunke, Urbach (3), Q. Alaj (3/1), Ukaj (1), Brenner, A. Alaj (10/7), Streckhardt (7/2), Pauli (2), Manys (2), Warlich (1), Meyer (1)
Siebenmeter: SV Behringen/Sonneborn 5/3 / ThSV Eisenach II 11/10
Zeitstrafen: SV Behringen/Sonneborn 8 x 2 Min, Rot Brachmann (59.) / ThSV Eisenach II 8 x 2 Min.
Schiedsrichter: Dähne/Scholz
Zuschauer: 100

Th. Levknecht

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