Ein thüringisch-hessisches Derby im DHB-Pokal

Zweitligist ThSV Eisenach empfängt am Mittwochabend Erstligist HSG Wetzlar • Noch ausreichend Tickets erhältlich • 3 G-Regel gilt

Die Zeit der nahezu jährlichen Aufeinandertreffen liegt länger zurück. In der Saison 2015/2016 trafen der ThSV Eisenach und die HSG Wetzlar letztmalig in einem Pflichtspiel, seinerzeit um Erstliga-Zähler, aufeinander. Beide Spiele entschieden die Mittelhessen für sich. Danach gab es noch etliche Testspiele zwischen beiden Teams. Am Mittwoch, 06.10.2021 stehen sich der hessische Erst- und der thüringische Zweibundesligist in der 2. DHB-Pokal-Hauptrunde um 20.00 Uhr in der Eisenacher Werner-Aßmann-Halle gegenüber. Tickets sind vorab online unter www.thsv-eisenach.de und an der Tageskasse erhältlich. Dauerkarten gelten im Pokal nicht! Es gilt die 3 G-Regel (genesen, geimpft, getestet). Dies ist zu belegen. Dank der Johanniter besteht die Möglichkeit zu einem kostenfreien Corona-Schnelltest von 17.30 bis 19.30 Uhr unter dem Tribünendach des nahegelegenen Wartburgstadions. Wichtig: Das Pokalspiel wird weder im Fernsehen oder auf sportdeutschland.tv zu sehen ein! Der ThSV Eisenach empfiehlt das Live-Erlebnis im Thüringer Handballtempel.

Im Stimmungshoch befindet sich der ThSV Eisenach aktuell nicht. Nach der 31:34-Derby-Niederlage beim Dessau-Roßlauer HV am Sonntag stehen 2:6-Zweitliga-Zähler auf der Bilanz.

Da war mehr drin, weiß auch die Mannschaft, so Markus Murfuni, im zweiten Jahr Cheftrainer unter der Wartburg.

Als „Bonbon“, ermöglicht durch den 35:31-Sieg in der ersten DHB-Pokal-Hauptrunde beim VfL Lübeck-Schwartau, steht nun ein Pflichtspiel in einem anderen Wettbewerb an.

Wir können frei aufspielen. Wetzlar spielt einen schnellen Handball, da wird es entscheidend sein, wie schnell wir nach vorn und wieder zurückkommen, so der Eisenacher Coach.

Offen, ob er die am Wochenende aufgrund eines grippalen Infektes fehlenden Peter Walz und Jannis Schneibel wieder dabeihat. Rückraumspieler Alexander Saul feiert am Spieltag seinen 26. Geburtstag.

Der Erfolgsdruck lastet auf dem Erstligisten aus Mittelhessen, betont Eisenachs Rückraumspieler Malte Donker.

Er (23 Jahre), vom TSV Hannover-Burgdorf gekommen, gehört mit Fynn Hangstein (21 Jahre, vom TBV Lemgo) und Johannes Jepsen (21 Jahre, vom TuS Nettelstedt-Lübbecke) zu Eisenachs Neuzugängen vom Sommer, die den personellen Paradigmenwechsel unter der Wartburg fortsetzen.

Dier HSG Wetzlar ist uns seit der Zeit, in der wir auf Augenhöhe waren, sportlich und wirtschaftlich enteilt. Und dennoch, im Pokal fällt die Entscheidung über 1-mal 60 Minuten. Das macht diesen Wettbewerb so attraktiv, argumentiert Rene Witte, der Manager des ThSV Eisenach.

Auch wenn die Mittelhessen zuletzt zwei Gesichter zeigten, mit einem 38:16-Kantersieg über Hannover-Burgdorf und einer klaren 23:31-Niederlage bei Aufsteiger HSV Hamburg, sie sind der Favorit.

Wir müssen von der ersten Sekunde hellwach sein und nehmen Eisenach sehr ernst, lässt Ben Matschke wissen, der im Sommer Kay Wandschneider auf der Trainerbank abgelöst hat.

Er muss auf Kreisspieler Patrick Gempp und Rückraumspieler Alexander Feld (beide verletzt) verzichten. Der Kader der HSG Wetzlar kann sich sehen lassen.

Wir treffen auf einen eingespielten Brocken Erstligaqualität, angefangen mit einem sich derzeit in Bestform präsentierenden Torhüter Till Klimpke, davor eine sehr bewegliche Abwehr. Die körperlich großen Spieler zeigen sich ausgesprochen beweglich. Der Rückraum ist stark besetzt mit Magnus Frederiksen als Spielgestalter, Stefan Cavor im rechten und Lenny Rubin im linken Rückraum. Hinzu kommen Emil Mellegard auf Links- und Domen Novak auf Rechtsaußen. Für die Kreis-Mitte-Position wurde gerade zusätzlich 2,01-Meter-Mann Tomislav Kusan verpflichtet, der Adam Nyfjäll unterstützen soll, so Eisenachs Coach Markus Murfuni.

Nun das 31. Pflichtspiel-Aufeinandertreffen
Seit der Wiedervereinigung Deutschlands trafen die HSG Wetzlar (vormals HSG Dutenhofen/Münchholzhausen) und der ThSV Eisenach zu 30 rassigen Punktspielen in der 1. und 2. Bundesliga sowie im DHB-Pokal aufeinander. Während der 60 Minuten ging es auf dem Parkett feurig zu. Über die Jahre entwickelte sich dennoch eine Freundschaft. Rainer Dotzauer, „Mister Handball“ und der Macher der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen, entwickelte und pflegte diese Freundschaft. Horst Theiss („Hackele“) unterstützte als langjähriger und leider viel zu früh verstorbener Mannschaftsbetreuer diese freundschaftlichen Kontakte. Unvergessen die Spiele in der familiären Atmosphäre in der Sporthalle Dutenhofen. Die notwendige Professionalisierung ging an der HSG Wetzlar nicht vorbei. In Verbindung mit Bodenhaftigkeit, Realitätssinn und dem effektiven Einsatz der zumeist bescheidenen finanziellen Mittel. Der Umzug von Dutenhofen nach Wetzlar gelang. Die Rittal-Arena eröffnete neue Möglichkeiten. Seit 1998 gehören die Mittelhessen ununterbrochen der Beletage des deutschen Handballs an. Velimir Petkovic (von 1998 bis 2004) und Kay Wandschneider (2012 bis 2021) sorgten für Kontinuität auf der Trainerbank. Nun hat Ben Matschke den Staffelstab übernommen.

Th. Levknecht

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