Eine bärenstarke Abwehr legt den Grundstein zum 10. Saisonsieg

ThSV Eisenach kehrt mit 23:21 (9:11) -Erfolg aus Dormagen zurück und gastiert bereits am Freitag beim VfL Lübeck-Schwartau

Im Sportcenter Dormagen waren sich am Mittwochabend alle Augenzeugen einig, eine starke 5:1-Abwehr mit einem überragenden Torhüter Johannes Jepsen bildete den Schlüssel zum 23:21 (9:11) -Erfolg des ThSV Eisenach in einem Nachholspiel vom 10. Spieltag über Bayer Dormagen. Die Wartburgstädter können sich nach diesem Sieg in einem sogenannten 4-Punkte-Spiel in Richtung Tabellen-Mittelfeld orientieren, für Bayer Dormagen wird die Lage als Tabellen-Letzter sehr prekär. Der ThSV Eisenach hat nach 22 absolvierten Partien 21:23 Punkte vorzuweisen, belegt damit den 13. Tabellenplatz, und fährt am Freitag, 04.03.2022 entspannt gen Ostseeküste, wo die Mannschaft der Stunde, der VfL Lübeck-Schwartau, Gastgeber ist. Seit dem Michael Roth als Interimstrainer (bis zum Sommer) bei den Norddeutschen übernommen hat, gelangen in 4 Spielen 4 Siege. Im Torhüterteam der „Marmeladenstädter“ steht, der Ex-Eisenacher Blaz Voncina, der erst im Dezember des Vorjahres zum VfL Lübeck-Schwartau gewechselt ist.

In der Schlussphase noch einmal unnötig spannend gemacht

Wir haben den Gastgeber nicht ins Spiel kommen lassen. Nur 21 Gegentore sprechen deutlich für unser Team, die die das taktische Konzept bestens umgesetzt hat. Glückwunsch der gesamten Mannschaft und dem Trainerteam, erklärte ein freudig gestimmter Eisenacher Manager Rene Witte.

Gewonnen hat das Kollektiv, zu dem auch sämtliche Wechselspieler auf der Bank gehören. Jeder hat mitgeholfen, jeder war am Sieg beteiligt. Doch dieses Mal möchte ich, neben unserem Torhüter, noch drei Spieler herausheben. Die Zweikampfführung von Peter Walz in Abwehr und Angriff ist herauszustreichen. Er geht als Kapitän mit ganz viel Leidenschaft voran. Daniel Hideg dirigierte unsere Abwehr, kommunizierte ganz viel, war auf den Punkt da, stellte viele Blocks auch gegen den 2,07-Meter-Mann Andre Meuser. Neben ihm lieferte Ivan Snajder ein unglaublich starkes Spiel in der Abwehr, erzielte zudem selbst vier wichtige Treffer, bilanzierte Eisenachs Trainer Misha Kaufmann.

Beim 5:10-Rückstand (23.Min.) sei er nicht unruhig geworden.

In dieser Phase hatten wir Probleme im Angriff, räumte Rückraumspieler Malte Donker ein.

Bis zur Pause verkürzte der ThSV Eisenach auf zwei Treffer (11:9) und übernahm nach Wiederanpfiff die Initiative im Bayer Sportcenter vor 312 Zuschauern.

Wir haben eine Super-Abwehr gestellt, die mich bestens unterstützt hat, betonte ThSV-Keeper Johannes Jepsen, der 17 Bälle abwehrte.

Er und auch Spielgestalter Jannis Schneibel merkten selbstkritisch an, dass es ihrem Team bei eigenen 2-Tore-Führungen, wie nach dem 17:19 (49.) und 18:20 (55.) nicht gelungen sei, den Sack zuzubinden.

Wir lassen da zu viele klare Torchancen aus, darunter einen Siebenmeter, Würfe von Außen und auch Gegenstöße. Aber wir haben uns die Bälle in der Abwehr zurückerkämpft, unterstrich der 21-jährige Jannis Schneibel, dessen Eltern auch zugegen waren.

Ja, wir machen es derzeit immer spannend, flachste Malte Donker, selbst ohne Torerfolg, aber Wurfmöglichkeiten für seine Mitspieler, wie Fynn Hangstein, schaffend.

Mit dem ausgelassenen Siebenmeter habe ich dazu beigetragen, dass es zu einem hochspannenden Finish kam, erklärte ein augenzwinkernder Fynn Hangstein, der mit seinen 7 Treffern (aus 11 Versuchen) seinen Spitzenplatz in der Torjägerliste der Liga mit nun insgesamt 157 eingenetzten Bällen untermauerte.

Ivan Snajder mit eminent wichtigem Treffer
Nach dem 18:20 (55.) warfen die Gastgeber noch einmal alles in die Waagschale, nutzten einen technischen Fehler von Eisenachs Jonas Ulshöfer durch ihren Kapitän Patrick Hüter zum 20:20-Ausgleich, egalisierten Eisenachs erneute Führung durch Ante Tokic (20:21, 57.) durch den am Kreis freigespielten Patrick Hüter zum 21:21 (59.). Die Wartburgstädter initiierten einen Spielzug zur Linksaußenposition, den Ivan Snajder mit platziertem Wurf zum 21:22 abschloss (60.). In Überhast unterlief dem Gastgeber ein Offensiv-Foul. Misha Kaufmann griff 11 Sekunden vor Ultimo zur grünen Karte. Sein Kapitän Peter Walz machten mit seinem 3. Treffer den Deckel zum 10. Saisonsieg drauf, zugleich der 5. In fremden Hallen!

ThSV-Coach Misha Kaufmann mit Rat an die Bayer-Fans

Ein verdienter und zugleich wichtiger Sieg, betonte Johannes Jepsen.

Für Dormagens Co-Trainer David Röhrig, der den an Corona erkrankten Peer Pütz vertrat, war der Eisenacher Keeper der entscheidende Mann der Partie.

Wir hatten uns ganz viel vorgenommen, boten kämpferisch alles, scheiterten aber am Schlussmann der Gäste, so David Röhrig, der im Sommer als Cheftrainer zum VfL Lübeck-Schwartau wechselt.

ThSV-Coach Misha Kaufmann hatte noch einen Rat für die ihren Unmut an der eigenen Mannschaft bekundeten Bayer-Fans parat:

Eure Mannschaft braucht in dieser prekären Situation Unterstützung, keine Pfiffe. Echte Fans stehen gerade in schwierigen Situationen zur eigenen Mannschaft.

Statistik
Bayer Dormagen: Juzbasic, Klama; Reuland (3/2), Meuser (5), Leitz (1), Senden (6), Wolfram, Rehfus, I. Hüter, Reimer (1), Zurga, P. Hüter (3), Grbavac, Seesing (2), Steinhaus, Mast
ThSV Eisenach: Jepsen, Lucin; Wöhler, Potisk, Hangstein (7/1), Ulshöfer (1), Walz (3), Hideg (1), Tokic (1), Sousa (1), Dicker, Donker, Schneibel (1), Snajder (4), Weyhrauch, Saul (4)
Zeitstrafen: Dormagen 2 x 2 Min. – Eisenach 5 x 2 Min.
Siebenmeter: Dormagen 2/4 – Eisenach 1/3
Schiedsrichter: Engeln/ Schmitz
Zuschauer: 312

Th. Levknecht

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