Eine enge Kiste

ThSV Eisenach setzt Siegeszug mit 30:28 Sieg in Baunatal fort / Über 400 Eisenacher Fans sorgen für Heimspielatmosphäre

Nach dem vorzeitigen Staffelsieg in der Vorwoche heißt es beim ThSV Eisenach, Level hochhalten. Mit dem Titel in der Staffel Ost haben die Wartburgstädter schließlich nur den ersten Teil des Weges zurück in die 2. Handballbundesliga der Männer genommen. Das wahrscheinlich weitaus schwerere Stück folgt mit den Aufstiegsspielen im Mai. Und bis dahin soll in der Konzentration nicht nachgelassen werden. Im Gegenteil, Trainer Sead Hasanefendic will den Entwicklungsprozess seines Teams in Abwehr und Angriff vorantreiben und stabilisieren. Das erste Spiel nach dem Teilerfolg Staffelsieg führte den ThSV Eisenach am gestrigen Sonntag zum Tabellen-Vierten nach Baunatal. Die kürzeste Anfahrtsstrecke. Begleitet wurden die Schliedermann, Wöhler, Gorobtschuk & Co. von über 400 blau-weißen Fans, darunter viele Nachwuchsspieler, die am Vormittag am vereinsinternen Hallenfußballturnier mit dem großen Leder in der Werner-Aßmann-Halle teilgenommen hatten. Sie fuhren mit einem vom Verein finanzierten Bus ins benachbarte Hessische. Die 1982 erbaute und im Jahr 2010 generalsanierte Rundsporthalle Baunatal war auf den mit 1.150 Zuschauern besten besetzten Rängen fest in Eisenacher Hand. Der Gastgeber, mit Liga-Toptorjäger Felix Geßner (bis dato 158 Saisontreffer), stand unter Druck, Nur ein Heimsieg über Großsachsen stand auf der positiven Seite; hinzu kamen zwei Remis und drei Niederlagen. Der ThSV Eisenach nahm mit einem 30:28 (17:14)-Erfolg beide Zähler mit.

Stanislaw Gorobtschuk sorgte für Torhüter-Plus
Der ThSV Eisenach musste im Nachbarschaftsderby bis in die Schlussphase um den Sieg zittern, ging letztendlich aber als verdienter Sieger vom Parkett. Mit ihrer offensiven Abwehr machten die Gastgeber den Eisenachern das Leben überaus schwer. Willy Weyhrauch, wenige Tage nach seinem 25ten Geburtstag, mit einer hundertprozentigen Wurfquote (6 Versuche – 6 Treffer) sprach die gute Offensive der Baunataler an. Diese kamen vielfach über ihre linke Angriffsseite zum Torerfolg. Nach einer ausgeglichenen Auftaktviertelstunde (7:7, 15.) übernahmen die Thüringer mehr und mehr das Zepter. Daniel Luther bediente Justin Mürköster am Kreis zum 8:10 (20.). Eine Miljak-Fackel zischte zum 8:11 (22.) ins Netz. Marcel Schliedermann traf per Schlagwurf zum 11:14 (25.). Sehenswert der Kempa-Treffer zwischen Daniiel Luther und Adrian Wöhler zum 12:16 (29.). Dank der Treffer über die Außenbahnen von Adrian Wöhler und Willy Weyhrauch (beide bis zur Pause je 5 Tore) ging der ThSV Eisenach mit einer 3 -Tore -Führung in die Halbzeitpause. (14:17). Die Wartburgstädter verzeichneten zudem mit Stanislaw Gorobtschuk ein klares Plus auf der Torwartposition, der bis zur Pause 10 Bälle parierte. Mit 18 gehaltenen Bällen wurde das Eisenacher Torhüterdo Gorobtscuk/Voncina notiert. Die Torwurfeffektivität lag bei 73 Prozent.

Yoav Lumbroso – der Spezialist gegen offensive Abwehrformationen

Im zweiten Abschnitt konnten wir uns ein kleines Torepolster verschaffen, dieses jedoch nicht ausbauen, befand Willy Weyhrauch.

Nach dem 15:19 (33.) steckten die Gastgeber nicht auf. Mit Dimitri Ignatow und Kevin Trogisch brachte Baunatals Trainer Florian Ochmann zwei frische Kräfte, die für neue Impulse sorgten. Sead Hasanefendic, der Coach des ThSV Eisenach, setzte bis zur 45 Min. nahezu ausnahmslos auf sein Stammpersonal. Der knappe Zwischenstand verbot, die Nachwuchskräfte einzuwechseln. Marcel Schliedermann war es im zweiten Abschnitt, der immer wieder mit Solos die offensive Deckung der Gastgeber knackte. Der Eisenacher Kapitän benötigte für 6 Treffer nur 7 nVersuche. Doch es wurde noch einmal eng, weil sich die Eisenacher Ballverluste leisteten. Beim 25:26 (50.) war die Partie wieder völlig offen.

Baunatal bot wahrscheinlich sein bestes Spiel seit langem, befand Sead Hasanefendic.

Er schickte in der Schlussphase seinen „Spezialisten“ gegen offensive Abwehrreihen, Yoav Lumbroso, auf das Parkett. Dieser netzte zum 25:28 (53.) ein, nachdem kurz zuvor der im zweiten Abschnitt das ThSV-Gehäuse hütende Blaz Voncina einen 7-m von Sven Vogel parierte. Überhaupt, die Baunataler brachten von 8 ihnen zuerkannten Siebenmetern nur die Hälfte im Eisenacher Kasten unter. „Kämpfen und Siegen“ skandierte die blau-weiße ThSV Fankolonie. Wieder war Blaz Voncina zur Stelle, Willy Weyhrauch traf im Gegenzug zum 27:29, Yoav Lumbroso leichtfüßig zum 27:30 (57.). Die Eisenacher ließen sich den Sieg nicht mehr nehmen.

Gemeinsam mit den eigenen Fans zu Siegen, dass ist eine tolle Sache, erkannte Sead Hasanefendic. Baunatal steht nicht umsonst auf dem 4ten Platz, doch wir gingen als Sieger vom Parkett. Ein riesen Dank an die mitgereisten Fans, betonte Eisenachs Manager Rene Witte.

Diese feierten mit dem Rennsteiglied den neuerlichen Auswärtserfolg.

Nächstes Punktspiel erst übernächste Woche
Am kommenden Wochenende ist der ThSV Eisenach spielfrei. Die Heimstätte Werner-Aßmann-Halle ist ab heutigen Montag fest in der Hand der Sommergewinnszunft, die die am Freitag und Samstag hier stattfindenden Sommergewinnsvorabende, einem Mix aus Musik, Tanz und Humor vorbereiten. Nahezu die gesamte erste Mannschaft des ThSV Eisenach zählt, ebenso wie viele Mitglieder des ThSV-Fanprojektes, zu den Gästen der stimmungsvollen Abenden. Das nächste Punktspiel steht erst am Sonntag, 31.03.2019 an, wenn die HSG Hanau in der Main-Kinzig-Halle Gastgeber aus (Anwurf: 17.00 Uhr). Bis zum nächsten Heimspiel müssen sich die Fans des ThSV Eisenach noch ein wenig gedulden. Am Samstag, 06.04.2019 gastiert die HG Oftersheim/Schwetzingen in der Werner-Aßmann-Halle (Anwurf 19.30 Uhr). Der Ticketverkauf läuft bereits, über die Homepage des ThSV Eisenacfh unter www.thsv-eisenach.de, in der ThSV-Geschäftsstelle und in allen Pressehäusern der Mediengruppe Thüringen.

Statistik
Eintracht Baunatal: Ziebert, Hörn, Mügge; Weinrich, Ignatov (2), Gbur (4), Helbing, Trogisch, Vogel (6/3), Willrich, Räbiger (5), Geßner (4), Reinhardt (3), Gabriel (4/1), Drönner
ThSV Eisenach: Voncina, Gorobtschuk, Kremmer; Iffert, Bogatzki, Wöhler 8, Luther 3/2, Miljak 1, Schliedermann 6, Richardt, A. Alaj, Streckhardt, Mürköster 3, Obranovic, Lumbroso 3, Weyhrauch 6
Siebenmeter: Eintracht Baunatal 8/4 / ThSV Eisenach 3/2
Zeitstrafen: Eintracht Baunatal 1×2 min / ThSV Eisenach 3×2 min
Schiedsrichter: Hillebrand/Umbescheidt
Zuschauer: 1.150

Thomas Levknecht

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