Eine Frage der Ehre für den ThSV Eisenach

Wer wird deutscher Handballmeister? Diese Frage könnte über das Torverhältnis entschieden werden. Punktgleich an der Tabellenspitze lechzen aktuell der THW Kiel und die Rhein-Neckar-Löwen nach der nationalen Handballkrone. Der THW Kiel verdrängte am vergangenen Spieltag nach einem 46:24-Kantersieg beim TBV Lemgo aufgrund des nun um sieben Treffer besseren Torverhältnisses den Rekordmeister aus dem Norden vom Platz an der Sonne. Die Rhein-Neckar-Löwen werden nun ihrerseits versuchen, auf Torejagd zu gehen. Gastgeber für den Titelanwärter aus Mannheim ist der ThSV Eisenach. Die Thüringer, die als Aufsteiger nach nur einem Jahr zurück in die 2. Handballbundesliga müssen, ziehen für dieses «Heimspiel» ins fränkische Coburg. Weil die heimische Werner-Aßmann-Halle nicht vollumfänglich den geforderten Standards entspricht, beauflagte die HBL den Traditionsverein von der Wartburg, drei Heimspiele außerhalb Eisenachs auszutragen. So findet die Partie gegen die Rhein-Neckar-Löwen am Samstag, 10.05.2014 um 19.00 Uhr in der modernen 3.500 Zuschauer fassenden und ausgesprochen verkehrsgünstig gelegenen HUK Coburg arena statt. Die im Jahr 2011 eröffnete HUK-Coburg arena (Oudenaarder Str. 1, 96450 Coburg) liegt unmittelbar an der Autobahn A 73, direkt an deren Abfahrt Coburg (neben dem weit sichtbaren OBI-Markt). Sie ist außerdem über die Bundesstraße 4 zu erreichen. Ausreichend Parkplatz im Bereich der Arena!
«Wir wollen auf keinen Fall der Wettbewerbsverzerrung verdächtig werden, wir wollen uns gegen den haushohen Favoriten so teuer wie möglich verkaufen, mit erhobenem Haupt vom Parkett gehen», erklärte Adalsteinn Eyjolfsson, der Coach des ThSV Eisenach. Im gesamten Saisonverlauf musste er mit einer schier endlosen Langzeitverletztenmisere ringen. Auch am Samstag fehlen mit Daniel Luther, Girts Lilienfelds, Tomas Sklenak und Dener Jaanimaa gleich vier Stammkräfte. Alle samt Rückraumspieler, sodass die Eisenacher mit Hannes Jon Jonsson, Faruk Vrazalic und Mikel Aguirrrezabalaga gerade einmal drei Rückraumspieler zur Stelle haben. Auch der Einsatz von Nicolai Hansen, in Angriff und Abwehr eine Säule, steht in Frage. Der Kreisspieler pausierte zuletzt verletzungsbedingt. Sein Einsatz wird sich wohl erst am Spieltag entscheiden. Die Linksaußenposition wird Bjarki Elisson, die Rechtsaußenposition Nick Heinemann besetzten. Adrian Wöhler wird als «Hans Dampf in allen Gassen», als Allrounder gefragt sein. Kapitän Benjamin Trautvetter besetzt die Kreisposition. Branimir Koloper dürfte hauptsächlich Spezialaufgaben in der Abwehr übernehmen. Der ThSV Eisenach hofft zugleich auf ein sich gut ergänzendes Torhüterduo Rene Villadsen und Stanislaw Gorobtschuk.
Mit einem Notaufgebot bewies der ThSV Eisenach zuletzt ganz viel Charakter, bezwang Frisch Auf Göppingen mit 25:23 und unterlag bei GWD Minden knapp mit 23:25. «Wenn wir den Charakter der letzten Wochen erneut zeigen, können wir die Rhein-Neckar-Löwen vielleicht ein wenig ärgern», erklärt ThSV-Trainer Adalsteinn Eyjolfsson und hofft dabei auf die Unterstützung der aus Eisenach anreisenden eigenen Fans und der Handballfreunde aus der Region Coburg. Die einheimische Handballgemeinde schwebt derzeit im Stimmungshoch, steht der HSC Coburg doch kurz vor dem Aufstieg von der dritten in die zweie Liga, sodass es in der nächsten Saison in der zweithöchsten Handball-Spielklasse zu Punktspielen zwischen dem ThSV Eisenach und dem HSC Coburg kommen wird.
Handball-Welten treffen aufeinander
Am Samstag muss sich der ThSV Eisenach jedoch erst einmal mit einem nationalen und internationalen Topteam messen. Angesichts der personellen Situation werden die Wartburgstädter versuchen, das Tempo zu dosieren, niedrig zu halten. «Wir haben ja kaum personelle Alternativen, müssen das Spiel entsprechend steuern, um die Löwen nicht zu Tempogegenstößen einzuladen», unterstreicht Adalsteinn Eyjolfsson. Linksaußen Uwe Gensheimer (bisher 173 Saisontreffer und damit Platz 5 der Torjägerliste der Liga) dürfte sonst seine Qualitäten eindrucksvoll ausspielen. In absoluter Topform präsentierte sich zuletzt Torhüter Niklas Landin. Im Hinspiel konnte der ThSV Eisenach mächtig für Furore sorgen, führte in der Mannheimer SAP-Arena zur Pause mit 15:10. Der Favorit kam letztlich gerade so zu einem 30:27-Erfolg. «Da fehlten den Löwen allerdings eine Handvoll Stammkräfte», erinnert Adalsteinn Eyjolfsson. Die Rhein-Neckar-Löwen scheiterten jüngst erst im Viertelfinale der Champions League am FC Barcelona. Wenn der ThSV Eisenach auf die Rhein-Neckar-Löwen trifft, stehen sich Handball-Welten gegenüber….!

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