Einmal wurden die Löwen schon gezähmt

ThSV Eisenach gastiert zum Rückspiel bei den mit Top-Spielern besetzten Rhein-Neckar Löwen

Für den ThSV Eisenach stehen bis zur Festtagspause noch zwei Punktspiele an: am Mittwoch, 20.12.2023 um 19.00 Uhr bei den Rhein-Neckar Löwen und am Samstag, 23.12.2023 um 19.00 Uhr in der heimischen Werner-Aßmann-Halle gegen den HC Erlangen.

Die nächste Top-Mannschaft, blickt Eisenachs Trainer Misha Kaufmann auf den Mittwochabend.

Der Aufsteiger von der Wartburg befindet sich in englischen Wochen, was an die Substanz geht. „Noch eine harte Woche, in der es wie stets bei uns um extrem viel geht“, erklärt Misha Kaufmann. Er will nicht verhehlen, dass sich Müdigkeit einstellt.

Wir müssen lernen, mit Müdigkeit zu arbeiten. Wir sind Profis, da ist sehr vieles Kopfsache, erläutert der Schweizer.

In allen bisherigen 17 Punktspielen hat der ThSV Eisenach kämpferisch überzeugt, kassierte auch gegen die „Großen der Liga“ keine Niederlage mit mehr als 8 Toren.

In gewissen Phasen sind wir zu grün hinter den Ohren, was uns Punkte kostet. Wir müssen schneller lernen. Doch wir, als potentieller Abstiegskandidat gestartet, sind mit 9 Punkten dabei, beschreibt Misha Kaufmann die Lage.

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Zwei von den 9 Punkten eroberte der ThSV Eisenach am 09.10.2023. Eine mit 3.150 Zuschauern rappelvolle Werner-Aßmann-Halle bejubelte einen 29:26 (13:13) -Erfolg über die als klarer Favorit angereisten Rhein-Neckar Löwen. Manuel Zehnder und Alexander Saul markierten je 7 Treffer. In dieser Partie behielten die Eisenacher in der Schlussphase kühlen Kopf. Anders die Gäste aus Mannheim.

Wir brachten Konter nicht unter, uns unterliefen in der Crunchtime einfache Ballverluste, bilanzierte seinerzeit Löwen-Trainer Sebastian Hinze.

Nun das Rückspiel in der 14.500 Zuschauer fassenden SAP Arena.

© Ch. Heilwagen / ThSV Eisenach
Zunehmend mit mehr Einsatzzeiten auch im Angriff: Malte Donker.

Löwen-Kapitän Patrick Groetzky vor Comeback

Mit 18:16 Punkten rangieren die hochkarätig besetzten Rhein-Neckar Löwen auf dem 8. Tabellenplatz. Das dürfte keine Begeisterung auslösen. Am vergangenen Spieltag setzte es eine 24:38-Niederlage beim SC Magdeburg. In der Pressekonferenz am Montag versuchte Sebastian Hinze die 14-Tore-Niederlage zu relativieren, nüchtern einzuordnen. Man habe in Magdeburg bis zur 42. Minute Vieles richtig gemacht. Für den Rest erwartet er am Mittwochabend eine Reaktion. Er bereite sein Team nicht nur auf die besondere Abwehr der Eisenacher, sondern auch auf deren Angriff gewissenhaft vor. Löwen-Kapitän Patrick Groetzki wird vermutlich sein Comeback geben.

ThSV-Neuzugang Mait Patrail an einstiger Wirkungsstätte

Wir wollen den typischen Stärken der Löwen mit verschiedenen Abwehrsystemen begegnen, ihr Tempospiel bremsen, erklärt Eisenachs Coach Misha Kaufmann.

Auf die Achse Juri Knorr – Jannik Kohlbacher sei besonders zu achten. Rückraumspieler Gustav Davidsson suche oft die 1 gegen 1-Situationen. Mit Mikael Appelgren, Joel Birlehm und David Späth verfügen die Rhein-Neckar Löwen wohl über das stärkste Torhüter-Trio der Liga. Eisenachs Angriff dürfte beim Abschluss besonders gefordert sein. Die Wartburgstädter werden wahrscheinlich ihr stärkstes Aufgebot zur Stelle haben. Mit dabei auch der erst kürzlich verpflichtete Routinier Mait Patrail, der von 2020 bis 2022 das Trikot der Rhein-Neckar Löwen trug.

Eine schwierige Zeit. Corona bestimmte unser aller Leben. Wir mussten in der riesigen Arena vor leeren Rängen oder nur wenigen Zuschauern spielen. Ich trainierte während dieser zwei Jahre unter drei Trainern. Das war alles andere als optimal. Wir schlossen die Saison 2021/2022 nur auf Platz 10 ab, erinnert sich der 35-jährige Rückraum-Recke.

Mit seiner Erfahrung will er dem jungen Eisenacher Team helfen, die Klasse zu halten.

Th. Levknecht

© Ch. Heilwagen / ThSV Eisenach
Als torgefährlicher Regisseur gefordert: Manuel Zehnder.
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