Einstudierte Spielzüge über die rechten Angriffsseite klappten besten

ThSV Eisenach II mit 30:29 (15:15)-Erfolg im prestigeträchtigen Derby über die HSG Werrtal • Philipp Urbach, Armend Alaj und Maximilian Manys mit je 6 Treffern

Philipp Urbach und Armend Alaj sowie Trainer Jörn Schläger strahlten. Die einstudierten Spielzüge über die rechte Angriffsseite klappten bestens. Rechtsaußen Philipp Urbach und Rückraum-Rechts-Spieler Armend Alaj, eigentlich auch ein gelernter Mann für die Außenposition) netzten zusammen 12 Bälle ein. Jörn Schläger schob jedoch sofort nach, jeder im Team habe seinen Job sehr gut gemacht, seinen Anteil am 30:29 (15:15)-Erfolg des ThSV Eisenach II über die HSG Werratal gehabt.

Mit nur 10 technischen Fehlern konnten wir unsere diesbezügliche schlechte Quote der letzten Spiele deutlich reduzieren, registrierte Jörn Schläger wohlwollend.

Nach dem Abpfiff reihte sich der einstige Eisenacher Bundesliga-Stratege beim Freudentänzchen mit ein. Er musste mit Pascal Küstner und Noah Streckhardt auf zwei wichtige Rückraumspieler verzichten, die beim Doppelspiel-Wochenende im Zweitligateam dringend gebraucht wurden. Mit dem nur 1,79 Meter großen Maximilian Manys beorderte er einen etatmäßiger Außen in den linken Rückraum. Diesem gelang nicht alles, aber einiges. Auch 6 Treffer.

Wir haben das Maximum aus unserem Personal herausgeholt, betonte Jörn Schläger.

Die verletzten Christian Lämmerhirt und Benjamin Trautvetter stellten sich für Teil-Einsätze im Deckungs-Innenblock in den Dienst der Mannschaft. Einen Sieg im Prestigederby wollten alle auskosten.

Dickes Lob von prominenter Stelle

Der Eisenacher Sieg war verdient. Der ThSV II hatte das richtige Rezept parat, um auch ohne echten Rückraumspieler erfolgreich zu sein. Wir knüpften leider an die bescheidene Leistung der Vorwoche, der Niederlage in Behringen an, konstatierte Hans-Joachim Ursinus, der sportliche Leiter der HSG Werratal.

Der langjährige und erfolgreiche Eisenacher Erstligatrainer ging auch in die Analyse:

Der ThSV Eisenach II war uns konzeptionell und athletisch überlegen. Was wir derzeit anbieten, ist auch die Folge mangelhafter Trainingsbeteiligung. Dadurch bieten wir keine Mannschaftsleistung.

Durch Schichtarbeiter sei, so der Trainer-Haudegen, die Trainingsbeteiligung von Haus aus erschwert. Oft würden aber andere Gründe vorgeschoben, um zu Schwänzen.

Letztendlich gab die Teamleistung den Ausschlag
„Ein verdienter Sieg, auch wenn er zwischenzeitlich wackelte“, bekannte Philipp Urbach. Nur beim 15:15 (30.), 16:16 (34.) und beim 18:18 (37.) trafen die Gäste zum Gleichstand. Beim 10:5 (14.), 15:10 (25.) und beim 25:20 eingangs der Schlussetappe (49.) lag der ThSV Eisenach II mit 5 Treffern vorn.

Letztlich lag bestand unser Plus in der Teamleistung, befand Routinier Emmelmann.

Der 19-jährige Daniel Bohrt rackerte über die gesamte Distanz in Abwehr und Angriff. In Christian Trabert wusste der ThSV Eisenach II einen Klasse-Mann im Tor (parierte 17 Bälle). Er entschied das Torhüter-Duell mit seinem Kumpel im Gästekasten, Andreas Fehr, recht deutlich. Dieser ließ mit parierten Bällen in der Schlussviertelstunde und präzisen Steilvorlagen auf Ardit Ukaj seine Farben nochmals hoffen (vom 25:20, 49. zum 26:25, 55.). Der Angriff der Gäste lebte überwiegend von den individuellen Qualitäten ihres linken Rückraumspielers Marko Oluic. Mit körperlicher Präsenz im Zweikampfverhalten und knallhartem Abschluss wuchtete er 12 Bälle ein, allein 5 in der Schlussviertelstunde. Zum Erfolg führte die Ein-Mann-Show des Mehrnationenteams aus dem Sportzentrum Breitungen nicht.

Im Finish wackelte der ThSV-Sieg noch einmal
„Wir machten es noch einmal unnötig spannend“, erklärte Routinier Philipp Emmelmann, einer von 8 Spielern auf dem Parkett, die in ihrer (langen oder kurzen) Laufbahn schon das Trikot des samstäglichen Kontrahenten getragen hatten. Der Urbach-Treffer zum 28:25 (57.) war keine Vorentscheidung. Marko Oluic traf im Doppelpack zum erneuten Anschlusstreffer (28:27, 58.). ThSV-Kapitän Sascha Kleint netzte zum 29:27 ein (58.). Aufregung auf der Werrataler Bank, die eine Zeitstrafe nach sich zog. Oldie Nemanja Vukasinovic lochte dennoch zum erneuten Anschlusstreffer ein (29:28, 59.). Aufgrund einer Zeitstrafe war die Partie für Eisenachs Christian Lämmerhirt vorzeitig beendet. Da waren noch 79 Sekunden zu spielen. Ganz viel Zeit im modernen Handball. Armend Alaj markierte mit ganz viel Willenskraft das 30:28 (60.). Vulk Centrik netzte 25 Sekunden vor Ultimo zum neuerlichen Anschlusstreffer ein. ThSV-Coach Jörn Schläger beruhigte seinen Mannen 8 Sekunden vor Ultimo während einer Auszeit. „Hier die grüne Karte zu legen, das war von unserem Coach natürlich clever“, befand Philipp Emmelmann. Die Hausherren sicherten das Leder bis zur umjubelten Schlusssirene.

Nach zwei höchst unglücklichen Niederlagen mal wieder zu gewinnen, das tut allen gut, unterstrich Jörn Schläger.

ThSV II gab 5-Tore-Führung leichtfertig aus der Hand
Die Eisenacher starteten vor stimmungsvoller Kulisse furios. Daniel Bohrt vollendete per Gegenstoß zum 4:1 (6.). Nach einem an Philipp Emmelmann verwirkten Siebenmter verwandelte Sascha Kleint von der Siebenmterlinie zum 9:3 (11.). Im Gegensatz zu Christian Trabert hatte der Ex-Eisenacher Roman Schäfer im Werrataler Kasten bis dato keinen Ball vor der Linie erwischt. Andreas Fehr, ebenfalls schon beim ThSV Eisenach, kam und stabilisierte die Abwehr. Ein Angriffs- und Abwehrwechsel (Ivan Tosino kam in der Defensive für Renato Pauli) zahlte sich aus. Beim 11:9 (18.) waren die Gäste wieder auf Tuchfühlung. Sehenswerte Spielzüge, abgeschlossen durch Philipp Urbach, Armend Alaj und Daniel Bohrt brachten das 15:10 (25.). Doch dann leisteten sich die Eisenacher technische Fehler, scheiterte Sascha Kleint. Im Zwischenspurt trafen die Gäste noch zum 15:15-Pausenstand.

Schlitzohriger Emmelmann-Siebenmeter
Mit Philipp Emmelmann, Maximilian Manys und Armend Alaj im Rückraum übernahm der ThSV Eisenach II nach dem 16:16 das Sagen. Der sonst so treffsichere Marko Oluic jagte das Leder über den ThSV-Kasten. Philipp Emmelmann und Maximilian Manys netzten zum 18:16 (36.) ein. Die Blau-Weißen gaben die Führung nicht mehr aus der Hand. Philipp Emmelmann hob das Leder von der Siebenmeterlinie zum 23:16 über Andreas Fehr ins Netz (44.). Der One-Man-Schlussoffensive der HSG Werratal setzte der ThSV Eisenach II Teamwork entgegen. Erfolgreich!

Statistik
ThSV Eisenach II: Trabert, Martin; Trautvetter Urbach (6), Lämmerhirt, P. Iffert, Emmelmann (5/3), Kleint (4/1), Manys (6), A, Alaj (6), Bohrt (3), Baur, Q. Alaj
HSG Werratal: Schäfer, Fehr; Cetnik (1), Majic (4), Pauli (3), Hergt, Ukaj (5), Vukasinovic (1), Oluic (12/1), Dolak (2), Tosino (1)
Siebenmeter: ThSV II 5/4 – HSG Werratal 1/1
Zeitstrafen: ThSV II 5 x 2 Min. – HSG Werratal 5 x 2 Min.
Schiedsrichter: Klich/Pfefferkorn
Zuschauer: 212

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