Eintracht bietet Ligaprimus mächtig Paroli – 1:2 in Saalfeld

Am Sonntag musste die Eintracht beim vermeintlich stärksten Gegner der Verbandsliga, Lok Saalfeld, antreten.
Trainer Frank Walenta ging mit einer defensiven Aufstellung ohne nominelle Spitze ins Spiel. Die wieselflinken Spielerinnen auf den Außenbahnen, Sina Radloff und Desiree Pohl, sollten in der Offensive für Druck sorgen. Torjägerin Marijana Busch, diesmal aufopferungsvoll im Mittelfeld kämpfend, rückte aus der Tiefe unterstützend nach.
Das Konzept ging auf.

Die Saalfelderinnen bissen sich ein ums andere Mal die Zähne an den Eisenacher Abwehrreihen aus. Lauffreudig, einsatzstark und mannschaftlich geschlossen erwehrten sie sich den Angriffen der Gastgeberinnen und konnten selbst den einen oder anderen Konter fahren.
So in der 25. Min., als sich Julia Keßler den Ball erkämpfte und steil auf Sina Radloff passte, die von der Strafraumgrenze abzog und die Saalfelder Keeperin in Bedrängnis brachte.

Die erfolgsverwöhnte Heimmannschaft verließ das Spielfeld beim Pausenstand von 0:0 mit finsterer Miene. Für die Eintracht bedeutete das Remis zur Halbzeit einen weiteren Teilerfolg im „Abenteuer“ Verbandsliga. Vor 20 Monaten standen die Damen noch abgeschlagen am Tabellenende der Landesklasse, nun fordern die gleichen Mädels die besten Teams Thüringens heraus. Respekt für die tolle Entwicklung, auch wenn es am Ende noch nicht zum Punktgewinn gereicht hat.

Die Saalfelderinnen kamen energisch aus der Kabine und drängten auf die Führung. In der 47. Min. untermauerten sie gleich mit einem Kopfball an die Latte ihre Ambitionen. Doch auch im weiteren Verlauf des Spiels tat sich der Favorit schwer. Carolin Werner und Küken Clara Stenzel „räumten im Mittelfeld auf.“ Letztere rückte für Kapitänin Katharina Berndt ins Team, die verletzt passen musste. Daniela Klein und Annett Burkhardt, beide erstmals in der Innenverteidigung für die angeschlagenen Jana Hofmeister und Mareike Brückmann aktiv, organisierten die Abwehrreihe und machten es den gegnerischen Stürmerinnen schwer. Ständig den Atem der Verteidigerin spürend, blieb denen kaum Zeit zum Torabschluss. So hatte Saalfeld zwar deutliches Übergewicht, aber die Führung gelang zunächst nicht.

In der 66. Min. passierte es dann doch. Christiane Lautenschläger, die zuvor mehrfach klären konnte, musste den Ball aus dem Netz holen. Eine der gut getretenen Ecken nutzten die Gastgeberinnen per Kopf zur 1:0-Führung. Der Bann schien für die Saalfelderinnen gebrochen und sie legten gleich nach. Ein unhaltbarer Knaller von der Strafraumgrenze landete zum 2:0 im Eck (68.) Häufig ließ die Eintracht in solch einer Situation den Kopf hängen. Doch auch dies ist eine neugewonnene Stärke – man kämpfte unverdrossen weiter und wurde in der 87. Min. sogar mit dem Anschlusstreffer belohnt. Ein herrlicher Freistoßtreffer durch Sina Radloff ließ neue Hoffnung aufkommen. Die letzten Minuten stürmten die Eisenacherinnen mit Mann und Maus nach vorne – doch der Ausgleich gelang nicht. Dennoch trotzten sie dem Gegner die bisher knappste Niederlage ab, in Saalfeld sind schon ganz andere Gegner unter die Räder gekommen….
Trainer Frank Walenta zeigte sich nach dem Spiel zufrieden und sagte: „Die Mannschaft hat taktisch diszipliniert gestanden, aufopferungsvoll gekämpft und den Saalfelderinnen alles abverlangt. Es war ein weiterer Schritt nach vorn, der nun aber gegen Eisenberg auch mal in Punkte umgemünzt werden muss. Insgesamt bin ich mehr als zufrieden mit meinen Mädels.“

Aufstellung: C. Lautenschläger, A. Waßmann, D. Klein, A. Burkhardt, M. Radloff, S. Radloff, M. Busch (82./N. Amthor), J. Keßler, D. Pohl (46./S. Pomreinke), C. Werner, C. Stenzel

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