Eintracht-Damen kassieren unnötige 1:2-Niederlage

Das Heimspiel der Damen ließ am Ende nicht nur den Himmel weinen, auch Trainer und Zuschauer schüttelten nur noch mit dem Kopf.
Wie konnte ein Spiel gegen so eine, zwar keineswegs schlechte, aber auch keinen Deut bessere, Mannschaft verloren werden?
Der FSV Grüningen wurde von Beginn an in seiner Hälfte festgenagelt. Nur sporadisch kam die Truppe aus dem Kyffhäuser über die Mittellinie, aber schon da zeigte sich, dass Aufwand und Nutzen bei der Eintracht in keinem besonders guten Verhältnis standen.

In der 7. Minute war es Marijana Busch, die sich auf der rechten Seite durchsetzte und den Ball zielgenau in den Strafraum brachte, doch die Verwertung war mal wieder mangelhaft….
Negativ machte sich das Fehlen von Sina Radloff (Arbeit) bemerkbar, die von der jungen Desiree Pohl, erwartungsgemäß, nicht gleichwertig ersetzt werden konnte. Da auch die anderen Mittelfeldakteurinnen an diesem Tag nicht zu ihrer Form fanden, waren die Spitzen Marion Pöhlmann und Marijana Busch gezwungen weite Wege zu gehen und selbst die Bälle zu holen. Dies kostete beim schweren Geläuf viel Kraft.
M. Busch war es dann auch, die im Stile einer Slalomläuferin sich von der Mittellinie aus durch die Reihen der Gäste tankte, um im Strafraum „gefällt“ zu werden. Der Schiedsrichter zeigte sofort auf den Punkt. M. Pöhlmann ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und verlud die Torfrau. 1:0 (14.) für die Eintracht und Hoffnung auf einen weiteren Dreier.
Im strömenden Regen versuchten die Eisenacherinnen weiter das Spiel vom eigenen Tor fern zu halten. Was bis zur 37. Minute auch gelang. Bei einem ihrer seltenen Vorstöße kam Grüningen in Tornähe, ein Schussversuch wurde zur Ecke abgeblockt. Eine Stärke der Grünningerinnen ist es jedoch solche Standardsituationen effektiv zu nutzen.
Bei der Ausführung nahm das Verhängnis dann auch seinen Lauf, wenn auch mit Unterstützung der Eisenacherinnen: gleich zwei Verteidigerinnen der Eintracht behinderten Torfrau Christiane Lautenschläger, die ohnmächtig mit ansehen musste, wie der Ball ins Tor kullerte.
Ein herber Rückschlag, machten die Gäste doch aus einer halben Chance ein Tor.
Aber die Eintracht schien stark genug, dieses Handicap wegstecken zu können.
Leider waren an diesem Tag Schein und Sein zwei Paar Schuhe. Einige Spielerinnen bauten merklich ab, andere wollten (oder konnten) keine Verantwortung übernehmen. Einzig Kapitänin Katharina Berndt rackerte im Mittelfeld unermüdlich. Zu wenig, denn die Stürmerinnen hingen in der Luft.
Zu wenig Brauchbares kam nach vorn. Die Chancen, die erspielt wurden, konnten nicht genutzt werden und so nahm die Verunsicherung allmählich zu.
Als wenig hilfreich für das Eisenacher Spiel erwies sich, dass das Mittelfeld der Gäste schalten und walten konnte, wie es wollte. Bei der Ballannahme wurde nicht energisch genug gestört, die Ballführende viel zu spät attackiert.
So wurden die Gäste immer frecher, eingeladen durch die Halbherzigkeiten der Gastgeberinnen.
Neue Siegeshoffnungen keimten allerdings mit Beginn der Schlussviertelstunde.
Ein fulminanter Lattenknaller von K. Berndt nach Doppelpass mit M. Busch in der 78. Minute hätte fast die erneute Führung gebracht, aber es fehlten die berühmten Zentimeter. Nur eine Minute später konnte sich M. Pöhlmann auf der linken Seite durchsetzen, scheiterte im Abschluss jedoch an der guten Gästekeeperin, die den Ball noch um den Pfosten lenkte. Auch Marijana Busch tauchte wieder gefährlich vor dem Tor auf, aber auch ihr Torschuss verfehlte das Ziel knapp.
So zeigten die Gäste aus Grünningen den Eintrachtmädels wieder einmal was Effektivität bedeutet. Einen von ausgesprochen wenigen, schnell vorgetragenen Angriffen, nutzten die Gäste in der 84. Minute, zur zwar unverdienten, aber sich auch abzeichnenden Führung.
In der Nachspielzeit hatten die Gastgeberinnen eine letzte Großchance um wenigstens noch einen Punkt behaupten zu können. Ein scharf getretener Eckball von M. Busch tanzte bereits auf der Linie, aber es war Niemand in der Lage, die Kugel ins Netz zu befördern.
So blieb es beim 1:2 und es gab lange Gesichter und hängende Köpfe im Eintrachtlager.
Bereits am kommenden Sonntag hat das Team die Chance zur Wiedergutmachung, denn Gastgeber Stadtilm ist nicht unbesiegbar. Allerdings muss sowohl kämpferisch, als auch spielerisch eine deutliche Schippe draufgelegt werden.
Trainer Frank Walenta wird sich so eine Leistung sicher nicht zweimal bieten lassen. Das Team wird es beim Training merken.

Eintracht: Lautenschläger – Werner, Hofmeister, Brückmann, A: Burkhardt – Klein, Berndt, M. Radloff (85. Amthor), Pohl (69. Keßler) – Busch, Pöhlmann

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