Eintracht erkämpft ersten Dreier in der Verbandsliga

Mit der SG Eisenberg/Hermsdorf kam eine Mannschaft in die Wartburgstadt, die ebenfalls wie die Aufsteigerinnen der Eintracht trotz vielversprechender Ansätze in der neuen Saison noch keine Punkte verbuchen konnte. Dies wollten beide Teams mit aller Macht ändern und so entwickelte sich ein kampfbetontes, teilweise auch hektisches Spiel.

Die Gäste wollten gleich zu Beginn des Spiels zeigen, dass sie nicht bereit waren, mit leeren Händen auf die Heimreise zu gehen.
Sie erkämpften sich die erste Ecke, die auch prompt für Gefahr sorgte. Die erfahrene Marion Radloff konnte mit beherztem Einsatz einen frühen Rückstand verhindern.

Der Eintracht war klar, dass es in diesem Spiel keinen Schönheitspreis zu gewinnen gab – nur Punkte zählten! Dies war auch die klare Vorgabe von Trainer Frank Walenta. Nach den guten Auftritten der letzten Spiele sollte nun Zählbares her.
Die Eintrachtmädels wirkten anfänglich nervös, fanden dann aber besser in die Partie. Ein langer Pass von Katharina Berndt über die gegnerische Abwehrkette hinweg, fand in der laufstarken Sina Radloff eine Abnehmerin. Sie enteilte ihren Gegenspielerinnen – doch die glänzend aufgelegte SG-Keeperin vereitelte die Führung und lenkte dann hart geschossenen Ball noch zur Ecke(17. Min.).
Eintracht wurde mutiger und gewann leichtes Übergewicht.

Ein schnell ausgeführter Einwurf von der rechten Seite durch Julia Keßler auf die durchstartende Katharina Berndt sorgte für weitere Gefahr – den satten Abschluss kratzte die Gästekeeperin jedoch erneut aus dem oberen Eck (21. Min.). Zwei Minuten später erfolgte ein weiterer Versuch über die rechte Seite. Die junge Desiree Pohl steckte zu Sina Radloff durch, deren Flachschuss knapp am langen Pfosten vorbei zischte.
Die SG Eisenberg/Hermsdorf hatte kaum noch etwas in der Offensive zu bieten, die Abwehrkette mühte sich aber redlich.

Einmal gelang es den Eintrachtmädels noch vor der Pause diese ins Schwimmen zu bringen. Wiederum steckte Desiree Pohl zu Sina Radloff durch, die den Ball von der Grundlinie in den Strafraum flankte. Julia Keßler stand dort bereit, doch der mutige Einsatz der Gästekeeperin, die sich mit allem was sie hatte Ball und Gegenspielerin entgegen warf, verhinderte erneut die Führung (35. Min.). Beide Spielerinnen konnten trotz des schmerzhaften Zusammenpralls das Spiel fortsetzen.

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Ließen die Eintrachtmädels den Ball laufen, ergaben sich automatisch Großchancen, doch zu häufig war ihnen Nervosität anzumerken, sodass es kein Erfolgserlebnis in den ersten 45 Minuten gab. Mit 0:0 und der Gewissheit, dass die ersten Punkte in der Landesliga zum Greifen nah sind, ging es in die Pause.

Mit neuem Ehrgeiz und Willen kamen die Eisenacherinnen wieder aus der Kabine. Doch das Bild ähnelte sich lange Zeit der ersten Halbzeit – das Übergewicht konnte nicht in Tore umgemünzt werden, zu gut stand die Gästeabwehr.
Um zusätzlichen Druck zu machen, brachte Trainer Frank Walenta mit Torjägerin Marijana Busch, aufgrund einer Knieblessur zunächst nur auf der Bank, neuen Schwung für den Angriff. Mit fortschreitender Zeit trieb es auch die Mittelfeldreihe immer weiter nach vorn. In der 63. Min. war es Mittelfeldmotor Carolin Werner die von der Grundlinie flankte, K. Berndt erwischte den Ball im Strafraum nicht voll und zog am linken Pfosten vorbei. Der Wille der Eintrachtmädels war ungebrochen, auch wenn nach wie vor nicht alles klappte.

Küken Clara Stenzel, sonst „Abfangjäger“ vor der Abwehr wurde ebenfalls offensiver und schickte Marijana Busch steil, die den Ball (nur) ans Außennetz hämmerte. In der 66. Min. kam mit Mareike Brückmann eine frische Abwehrspielerin, die fortan in der Dreierabwehrkette mitwirkte. Anja Waßmann rückte zusätzlich ins Mittelfeld vor – noch mehr Offensive!
In der 70. Min. war es wieder Clara Stenzel, die den Ball im Mittelfeld abfing. Über die Stationen S. Radloff und J.Keßler gelang der Ball erneut zu M. Busch, die Zentimeter am langen Pfosten vorbeizog.
Die Eintrachtmädels wollten unbedingt den Sieg und vergaßen dabei jegliche taktische Grundordnung – es gab nur noch eine Richtung.
So gelang es Sina Radloff in der 74. Min. einen Ball abzufangen – ohne langes Zögern schloss sie ab, aber auch diesmal verfehlte der Ball knapp das Ziel.
Die Zeit lief allmählich davon.
Doch in der 86. Min. erlöste Julia Keßler ihre Mitspielerinnen, ihren Trainer und die zahlreichen Zuschauer am Spielfeldrand.
Nach Pass von Carolin Werner tauchte sie plötzlich allein vor der Gästekeeperin auf. Kurzzeitig überrascht über ihre Freiheiten, verwandelte sie dann doch sicher. Die Erlösung.
Nun galt es die Schlussoffensive der SG zu überstehen. Die Gäste warfen alles nach vorne, sodass sich eine Kontermöglichkeit für die Eintracht ergab. Julia Keßler legte steil zu M. Busch, die mit sattem Flachschuss ins lange Eck auf 2:0 erhöhte (92. Min.). Die endgültige Entscheidung!

Aufstellung: Lautenschläger – A. Burkhardt, Klein, Waßmann, M. Radloff (66./Brückmann), Berndt, Werner, Stenzel, Keßler, Pohl (60./Busch), S. Radloff

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