Eintracht schnupperte an drei Punkten

Am vergangenen Sonntag durften sich Eintrachts Fußballdamen erstmals vor heimischen Publikum in Thüringens höchster Spielklasse beweisen. Mit dem SV Schott Jena, Vizelandesmeister 2010, wartete ein harter Brocken auf die Gastgeberinnen. Die guten Ansätze der letzten Woche machten aber Mut.

So ging die Eintracht auch beherzt ins Spiel. Gleich in der 1. Min. legte die agile Julia Keßler auf Katharina Berndt ab, die steil zu Sina Radloff – erster Warnschuss für die Gästekeeperin.

Die Jenaerinnen schienen überrascht, ob der Stärke der Eisenacherinnen. Diese standen diszipliniert und mannschaftlich geschlossen, machten es den Gegnerinnen immer wieder schwer durch ihr laufintensives frühzeitiges Stören.
Im wieder gelangen Ballgewinne – Anja Waßmann erkämpfte sich das Leder, passte zu Katharina Berndt, die 20 m vor dem Tor nur regelwidrig gestoppt werden konnte. Den fälligen Freistoß legte sich Marijana Busch zurecht, vor dem Spiel noch als erfolgreichste Torschützin 2009/2010 in der Landesklasse geehrt. Und sie machte gleich munter weiter mit dem Tore schießen. Der Ball zischte zur 1:0-Führung unter die Latte (14. min).
Ermutigt vom Erfolgserlebnis machte die Eintracht weiter Dampf. Diesmal war es Sina Radloff, die auf der rechten Außenbahn nach Pass von Carolin Werner entwischt war, auf den Strafraum zusteuerte und unsanft gebremst wurde. Zum nachfolgenden Freistoß stand wiederum Marijana Busch bereit. Andere Seite, gleiches Ergebnis. Der Ball zappelte zum 2:0 oben im Netz (17. min). Die Jenaerinnen trauten ihren Augen kaum. Weitere Großchancen der Eintracht durch S. Radloff und M. Busch, die jeweils allein dem Tor zusteuerten, konnten leider nicht verwertet werden.
Doch so leicht wollten sich die Gäste nicht geschlagen geben. Mit ihren hochgewachsenen Offensivkräften und robustem Körpereinsatz kämpften sie sich zurück ins Spiel. Nach einem Eckstoß verkürzten sie mit herrlichem Kopfball und der Hilfe des Innenpfostens(31. min). Gute Aktion der Gäste, Pech für die Eintracht – war es doch die erste richtige Chance.

Weitere Möglichkeiten vereitelte entweder Torfrau Christiane Lautenschläger durch geschicktes Mitspielen und Herauslaufen oder die vielbeinige Abwehrkette mit Jana Hofmeister, Mareike Brückmann, Daniela Klein und Marion Radloff. So ging es mit 2:1 in die Pause.

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Freude im Eintrachtlager, doch man war sich bewusst, dass der SV Schott nach der Halbzeit noch einmal alles versuchen würde, um das Spiel zu drehen.
Doch gleich nach Wiederanpfiff war zunächst Eintracht wieder am Drücker. Für die verletzt ausgeschiedene Torjägerin Marijana Busch rückte Neuzugang Svenja Pomreinke in den Sturm. Aus beruflichen Gründen in die Wartburgstadt gezogen, bestritt Sie ihr erstes Spiel für den neuen Verein. Sie deutete mehrfach ihr Potential an und kann eine gute Verstärkung werden. Eine sehenswerte Ballstafette eingeleitet von Mittelfeldmotor Carolin Werner, und nach zweifachen Doppelpass von Svenja Pomreinke und der starken Julia Keßler, zeigte sich die Gästeabwehr auf verlorenem Posten – einziges Manko: das 3:1 fiel nicht! Trainer Frank Walenta raufte sich seine wenigen Haare ahnte er doch, dass man dieser hochkarätigen Chance noch hinterher trauern würde.
Und so kam es auch. Statt einer zwei Tore Führung stand es auf einmal unentschieden.
In der 63. Min. nutzen die Gäste ihrerseits einen Freistoß aus etwa 18 m zum Ausgleich. Unhaltbar knallte der Ball an den Innenpfosten und erneut ins Tor. Fortuna war der Eintracht nicht hold.

Nun wurde es schwer für die Eintrachtmädels – ihrer hohen Laufbereitschaft allmählich Tribut zollend, wirkte das 2:2 weiter lähmend. Die Jenaerinnen nutzen die Gunst der Stunde und schlugen nur drei Minuten später erneut zu. Wieder war es eine Standardsituation. Eine scharf getretene Ecke sorgte für Durcheinander im Strafraum und der Ball fand den Weg ins Tor zur Gästeführung.
Enttäuscht aufgrund des unverdienten Rückstands schlich sich kurzzeitig Resignation ein. Die cleveren Gäste ließen sich nicht lange bitten und erhöhten auf 4:2 nach Unstimmigkeiten in der Eintrachtdefensive(69. min).
Desire Pohl kam anschließend, um nochmals für frischen Wind zu sorgen. Nach einem lange Zeit tollen Spiel wollte man sich nicht so einfach geschlagen geben. Eintracht versuchte alles. Nach erneuter Regelwidrigkeit trat Sina Radloff zum Freistoß aus gut 20 m an. Und auch sie versenkte das Leder unter der Latte zum Anschlusstreffer (73. min). Noch war Zeit für den Ausgleich, doch die Beine wurden schwerer. Nach Einwurf von Daniela Klein, ließ Katharina Berndt ihre Gegenspielerin stehen, doch die Kraft fehlte und so blieb der Abschluss zu harmlos.
Nadine Amthor, zuvor bereits in der Kleinfeldmannschaft aktiv, kam für die Schlussphase, um den Druck zu erhöhen, doch die Eintrachtmädels mussten ihrem aufwendigen Spielsystem Tribut zollen und konnten das Spiel nicht mehr drehen. Schade, waren doch durchaus ein, wenn nicht sogar drei Punkte drin.
Die geschlossene gute Mannschaftsleistung zeigt aber, dass man sich allmählich an das Niveau in der Verbandsliga heranarbeitet und bereits an Stärke dazu gewonnen hat. So sollte in den nächsten Partien der eine oder andere Punktgewinn möglich sein, wenn vielleicht auch nicht gleich im nächsten Spiel, wo es beim Ligaprimus Lok Saalfeld zu bestehen gilt.

Aufstellung: Lautenschläger – Brückmann, Hofmeister (69./Pohl), Klein, M. Radloff – Waßmann (78./Amthor), Berndt, Werner, Keßler, S. Radloff – Busch (46./Pomreinke)

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