Eintrachtmädels krönen Saison mit Vizemeistertitel

Schon vor dem letzten Spiel der Saison war den Eintracht Frauen der 3. Platz in der Landesklasse West nicht mehr zu nehmen. Aber das Ziel war ganz klar noch den 2. Platz im Fernduell mit der punktgleichen FSG Büttstedt/Lengenfeld zu erreichen, um eine echte Motivation für die letzte Partie zu haben.

Das Grüningen ein unangenehmer Gegner ist, wusste die Eintracht schon aus vergangenen Partien. Das Hinspiel wurde auf heimischen Boden unnötig 1:2 verloren. Hinzu kam, dass die Gäste einige Ausfälle zu verkraften hatte. Mit Kapitän Katharina Berndt fehlte eine wichtige Führungskraft (schwere Knieverletzung vom letzten Heimspiel) und mit Sina Radloff sowie Sabrina Willner (beide berufsbedingt) mussten zwei weitere Stammkräfte ersetzt werden. Aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass durch die gesamte Weiterentwicklung der Mannschaft solche Ausfälle auch kompensiert werden können.

Grüningen versuchte von Beginn an Druck zu machen und sein Spiel aufzuziehen, aber Eintracht stand gut und mit zunehmender Spielzeit gewann man die Oberhand. Die junge Desiree Pohl zeigte hohe Laufbereitschaft und konnte somit die Gastgeberinnen frühzeitig im Aufbau stören. Mit Daniela Klein kurbelte sie das Spiel auf der rechten Seite an. Nach einem Einwurf von Carolin Werner auf Marion Pöhlmann (10. Min.) flankte diese den Ball in den gegnerischen Strafraum. Die Abwehr verpasste das runde Leder, Marijana Busch reagierte am Schnellsten und versenkte ins kurze Eck zur 1:0-Führung. Einige Minuten später, nach ein Doppelpass über Annett Burkhardt und C. Werner, war es nochmals M. Busch, die eine Torchance hatte, aber diesmal konnte die Torfrau der Gastgeberinnen den Ball noch abwehren. 25 Minuten waren bereits vergangen ehe die Grüningerinnen zu einigen guten Möglichkeiten kamen, da die Eintrachtmädels anscheinend einen Gang zurückschalteten.
Torfrau Christiane Lautenschläger verhinderte in der 32. Min. den Ausgleich, in dem sie bei einem Freistoss den Ball, mit phantastischer Parade, noch aus dem Winkel fischte.
Die Innenverteidigerinnen Jana Hofmeister und Mareike Brückmann waren zusehends mehr gefordert, doch für die Offensivkräfte der Gastgeberinnen war kein Vorbeikommen, da auch über die linke (A. Burkhardt) und rechte Seite (D. Klein) gut abgewehrt wurde.
Wenn auch nicht alles rund lief, zeigten die Eisenacherinnen vorbildlichen kämpferischen Einsatz und überstanden die Grüninger Drangphase bis zur Halbzeit.

Eisenach brauchte unbedingt das 2:0, um Sicherheit zu bekommen – so lautete auch die Zielvorgabe von Trainer Frank Walenta für die zweiten 45 Minuten. Aber auch nach der Pause setzten zunächst erst die Platzherrinnen die Akzente. Nach 2-3 Anläufen nutzen sie einige Unsicherheiten im Abwehrverhalten der Eintracht. Durch zu spätes Unterbinden konnte der Ausgleich in der 50. Min. nicht verhindert werden.
Anschließend war es ein offener Schlagabtausch beider Mannschaften. In der 60. Min kam Anja Waßmann für „Küken“ Clara Stenzel, die auf der Position im defensiven Mittelfeld die fehlende K. Berndt versuchte so gut wie möglich zu ersetzen, aber viel Kraft gelassen hatte.
In der 70. Min. war C. Lautenschläger wiederum gefordert und konnte geschickt vor einer heranstürmenden Grüningerin den Ball klären. Die Partie stand bis dahin auf Messers Schneide.
Da Trainer Walenta und seine Mädels unbedingt das Spiel gewinnen wollten, brachte er in der 74. Min. mit Nadine Amthor eine zusätzliche Stürmerin und stellte auf das System (3-4-3) um. Dies brachte mehr Druck auf die Gegnerinnen und Eintracht versuchte noch mal alles. In der 78. Min. wurden die Bemühungen belohnt. Marijana Busch war wieder mal zur Stelle und spielte im „Slalom“ einige Gegenspielerin und zuletzt noch die Torfrau aus, um dann den Ball ins Netz zum 2:1 für Eintracht Eisenach einzulochen.
Großer Jubel bei Spielerinnen und den mitgereisten Fans, aber noch waren ca. 10 Min. zu spielen.
Mit großer Einsatzbereitschaft und einer kämpferischen starken Leistung überstand man auch diese Spielphase. Die Gäste aus der Wartburgstadt kamen noch zu einer sehenswerten, dicken Chance.
Nach Pass von Marion Radloff, die vor allem nach der Halbzeit eine ganz starke Partie ablieferte, hatte M. Pöhlmann die Möglichkeit zum 3:1 zu erhöhen, scheiterte aber an der guten Torhüterin der Gastgeberinnen. So blieb es beim 2:1-Erfolg.

Kurz nach Spielende erfuhren die Eintrachtlerinnen das Ergebnis aus Schlotheim. Die unmittelbaren Gegnerinnen um Platz 2 (FSG Büttstedt/Lengenfeld) erzielten nur ein Remis (0:0). Somit war die Freude dreifach groß, zum einen über den Auswärtssieg, zweitens, dass man die Rückrunde ungeschlagen (bei nur einem Unentschieden!) absolvierte und drittens, dass das Ziel, doch noch Vizemeister in der Landesklasse West zu werden, erreicht wurde.

Fazit: Auch in diesem Spiel war der Wille den Sieg zu erlangen etwas stärker auf Seiten der Eisenacherinnen. Disziplin und eine geschlossene Teamleistung waren weitere Kriterien.
Eine große Qualität der Mannschaft über die ganze Saison war sicherlich, dass die Ausfälle an jedem Spieltag (Trainer konnte NIE auf die Stammelf der Vorwoche zurückgreifen) immer gut kompensiert wurden. Der Einsatz und die Leidenschaft jeder einzelnen Spielerin haben immer gestimmt und Trainer Walenta bezeichnete den Vizetitel als Traum, der so vor der Saison sicherlich nicht unbedingt erwartet werden konnte, aber umso schöner wiegt. Das Team hat großes geleistet, denn man ist die einzige ungeschlagene Mannschaft in der Rückrunde.
Erfreulich ist zum einen, dass Eintracht Eisenach einige junge U-18-Spielerinnen in den Kader integrieren konnte und zweitens, dass mit Marijana Busch höchstwahrscheinlich auch die beste Torschützin der Landesklasse West gestellt wird.

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Es spielten: C. Lautenschläger – D. Klein, J. Hofmeister (74./N. Amthor), M. Brückmann, A. Burkhardt – D. Pohl, C. Stenzel (60./A. Waßmann), M. Radloff, C. Werner – M. Pöhlmann, M. Busch

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