Eisenach und Magdeburg starten mit Siegen in den Sparkassencup

Rasant! Rasant! ThSV Eisenach startete mit 36:31 (20:16)-Erfolg über den TV Emsdetten in den Sparkassencup
Gegen das temposcharfe Angriffsspiel des ThSV Eisenach, basierend auf einer kompakten Abwehr, hatte der TV Emsdetten, immerhin Tabellen-Dritter der 2. Bundesliga Nord der Vorsaison, deutlich das Nachsehen.
Die Wartburgstädter wirbelten ihren künftigen Punktspielkontrahenten besonders im ersten Abschnitt der zweiten Spielhälfte gehörig durcheinander, zogen vom 20:17 (31.) auf 31:21 (43.) davon. «Die Abwehr inklusive Torhüter arbeitete sehr gut zusammen», freute sich ThSV-Coach Adalsteinn Eyjolfsson. Ballgewinne im Deckungsinnenblock, insbesondere durch den stark auftrumpfenden Eryk Kaluzinski, waren Ausgangspunkt für temposcharfe, bestens strukturierte und präzise abgeschlossene Gegenstöße.
Eryk Kaluzinski bediente per Steilvorlage Daniel Luther, der beispielsweise zum 30:21 (42.) einnetzte. Adrian Wöhler versenkte wenig später von Linksaußen zum 31:21 (43.). Das hohe Tempo der Eisenacher war geradezu Gift für den Kontrahenten. Der schwerfällig wirkende TV Emsdetten meldete in dieser Phase «Land unter».
Leichtfüßig zogen die Wartburgstädter mit Tomas Sklenak als «Chef» des Angriffes ihr Kombinationsspiel auf.. Girts Lilienfelds passte zu Kapitän Benjamin Trautvetter, der zum 32:22 (44.) vollendete. «Mit der 10-Tore-Führung im Hinterkopf unterliefen uns dann einige einfache technische Fehler», übersah ThSV-Coach Adalsteinn Eyjolfsson dennoch nicht. Das begünstigte die Ergebniskosmetik des TV Emsdetten.

Zu Beginn der Partie lief das Eisenacher Spiel noch nicht mit der gewünschten Drehzahl und Präzision. Adrian Wöhler fand bei seinen Würfen von Linksaußen im 38-jährigen Keeper Vitali Feshchanka, in der Vorsaison im Kasten von Erstligist DHC Rheinland, mehrfach seinen Meister. Als er zur Mitte einlief, überlistete er jedoch den Altmeister zum 4:3 (5.). bei Würfen von außen. «Wir hatten anfangs mit Abstimmungsproblemen im Deckungsverband zu kämpfen», monierte Adalsteinn Eyjolfsson. Die wuchtigen Rückraumspieler des TV Emsdetten konnten mehrfach kaum attackiert zum Torwurf ansetzen oder auf die Außenpositionen ablegen. Emsdetten Linksaußen Jeffrey Boomhouver netzte zum 6:7 (9.) ein. Nick Heinemann wählte beim Strafwurf für Eisenach die falsche Variante. Torhüter Vitali Feshanka angelte sich den Heber. Janko Bozovic erhöhte für die Gäste gar auf 6:8 (11.) und 8:10 (12.). Die Eisenacher hatten jedoch inzwischen das Angriffsrezept des TV Emsdetten durchschaut. Der ThSV-Innenblock mit Eryk Kaluzinski und Daniel Luther riegelte ab. Eryk Kalizinski fing zum wiederholten Male ein Zuspielversuch der Gäste ab, bediente den sprintenden Benjamin Trautvetter, der zum besser postierten Adrian Wöhler ablegte, der zum 13:11 versenkte (18.). Auch eine veränderte Deckungsformation, mit Jeffrey Boomhouver auf vorgezogener Position gegen Spielmacher Tomas Sklenak, vermochte die Angriffsflut der Thüringer nicht einzudämmen. Vielfach vermochte der TV Emsdetten den Eisenacher Angriffswirbel nur regelwidrig zu stoppen. Tomas Sklenak verwandelte von der Siebenmeter-Linie zum 16:13 (24.) und 18:14 (27.). Viel Beifall für die Ballstafette von Roel Adams zu Girts Lilienfelds und Benjamin Trautvetter beim 20:15 (29.). Die Pausensirene schien den Gästen mehr als willkommen.
Aus den Kabinen zurück drückten die Eisenacher weiter auf das Tempo. Der schnelle Girts Lilienfelds stempelte seine Gegenüber zu Statisten, traf zum 24:18 (35.). Im Angriff schien der TV Emsdetten mit seinem Latein am Ende. Spätestens bei ThSV-Keeper Radek Musil war Endstation. Bei Ballsitz zündeten die Eisenacher sofort den Angriffsmotor. Daniel Luther schloss einen der zahlreichen Tempogegenstöße zum 28:21 (40.) ab. Die Eisenacher spielten ihre Gegenüber regelrecht schwindlig! «Wir profitieren natürlich von unserer eingespielten Formation. Nach und nach finden wir den Rhythmus der erfolgreichen Rückrunde der Vorsaison. Dennoch gibt es noch viel zu tun, um in der neuen Liga erfolgreich zu bestehen», betont Adalsteinn Eyjolfsson, der zudem hofft, bald einen Neuzugang im rechten Rückraum einsetzen zu können. Der Isländer auf der Eisenacher Bank wechselte kräftig durch. Philipp Lindner kam auf Linksaußen, Till Bitterlich an der Kreismitte und traf mit seinem ersten Ballkontakt zum 34:26 (53.). Roel Adams deutete einmal mehr seine Qualitäten an. Sven Luckert, Torhüter der zweiten ThSV-Mannschaft, vor einigen Jahren zum Zweitligakader gehörend, kurzfristig für den leicht angeschlagene Stanislaw Gorobtschuk an die Seite von Radek Musil ins Torhüterduo gerückt, durfte die letzten Minuten den ThSV-Kasten hüten.
Adalsteinn Eyjolfsson wollte den Erfolg in diesem Vorbereitungsspiel nicht überbewerten. «Eine solide Leistung. In der ersten Halbzeit überzeugte der Angriff, in der zweiten die Abwehr. Wir kommen Schritt für Schritt voran», lautete das Kurzfazit des ThSV-Trainers.

Statistik
TV Emsdetten: Feshanka, Babin (ab 31.); Selmanovic (3), Wessiling (2), Kemp (1), Bozovic (5), Weevers (5), Thünemann (7), Kourchev, Schüttemeyer (1), Belic, Boomhouver (7), Fridgeirsson, Giesbert

ThSV Eisenach: Musil, Luckert (ab 57.); Trautvetter (3), Sklenak (7/5), Wöhler (5), Luther (8), Bitterlich (1), Kaluzinski (6/1), Schiffner, König, Adams (1), Heinemann (1), Lilienfelds (4), Lindner,

Zeitstrafen: Eisenach 2 Min. – Emsdetten 2 x 2 Min.
Siebenmeter: Eisenach 6/5 – Emsdetten 0

Der SC Magdeburg kam gegen das slowakische Spitzenteam Tatran Presov erst nach einem 16:18 (36.)-Rückstand auf Betriebstemperatur und gewann 30:25 (14:14). Die Elbestädter stabilisierten sich in der Deckung, eroberten hier viele Bälle und initiierten temposcharfe und präzise abgeschlossene Tempogegenstöße zum 27:20 (54.) und zur Spielentscheidung. Der eingewechselte Damir Doborac trumpfte hierbei als Spielgestalter auf. Erfolgreichste Werfer waren für den SC Magdeburg Robert Weber mit sechs und der 2,05 Meter-Hüne Dajnis Kristopans mit acht Treffern für Tatran Presov.

Am Mittwoch, 10.08.2011 treffen um 20.00 Uhr in der Eisenacher Werner-Aßmann-Halle mit Lokalmatador ThSV Eisenach (2. Bundesliga) und dem SC Magdeburg (1. Bundesliga) zwei Traditionsvereine aus den neuen Bundesländern am zweiten Spieltag des Sparkassen-Handballcups in der Vorrundengruppe 2 aufeinander. Zuvor stehen sich um 18.00 Uhr der TV Emsdetten und Tatran Presov gegenüber.

Ergebnisse im Sparkassencup:

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ThSV Eisenach – TV Emsdetten 36:31 (20:16)

SC Magdeburg – Tatran Presov 30:25 (14:14)

HSG Gensungen/Felsberg – MT Melsungen 24:35 (13:17)

RK Celje Pivovarna Lasko -Bergischer HC 25:26 (13:12)

Alpla Hard – TSV Hannover 31:37 (16:21)

TV Hüttenberg -Nationalteam Weißrussland 26:25 (11:16)

HSG Düsseldorf – Bern Muri 27:29 (13:15)

HSG Wetzlar – OCI-Lions 40:17 (22:07)

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