Eisenacher 24:20 Erfolg über Großwallstadt

Der ThSV Eisenach feierte im 4. Saisonheimspiel mit einem ungefährdeten 24:20 (13:8) über Altmeister TV Großwallstadt den 4. Heimsieg. Grundlage des Erfolges war eine engagiert und leichtfüßig zu Werke gehende Abwehr. Die Gäste enttäuschten im Angriff maßlos. Weder Henning Siemens, noch Jacek Bedzikowski oder Tonci Valcic konnten sich in Szene setzen. Die Eisenacher, wieder mit dem genesenen Kreisläufer Stephan Just, dessen Einsatz sich erst 5 Minuten vor dem Anpfiff entschied, machten den Ball zum schnellsten Mitspieler, strahlten von allen Positionen Torgefahr aus. Die Deckung mit «Schlitzohr» Eric Amalou, der seine tolle Leistung durch Abschlussschwächen beim Konter «befleckte», und Jonny Jensen, hatte spätestens Mitte der 1. Halbzeit alles im Griff. Regisseur Preben Vildalen stand vom Anpfiff unter Volldampf. Er dirigierte und traf in seiner unnachahmlichen Art selbst (3 Treffer zum 4:3, 10.). Karsten Wöhler zerrte auf Linksaußen unaufhörlich an den Ketten. Der Blondschopf befindet sich seit Wochen in Glanzform. Eisenachs Keeper Dragan Jerkovic zog bereits nach 10 Minuten Großwallstadts Ex-Nationalspieler Bernd Roos den Nerv, als er ihm einen Siebenmeter abkaufte. Eisenach drückte auf das Tempo. Großwallstadt verhaspelte sich ein um das andere Mal. Karsten Wöhler dankte für die Gästepräsente mit dem 7:4 nach abgeschlossenem Konter (19.). Eisenachs Kapitän Martin Reuter bediente mit «Auge» Stephan Just am Kreis, der zum 8:4 versenkte (20.). Großwallstadt änderte die Rückraumformation (Siemens und Jahns kamen), doch am Spielverlauf änderte sich nichts. Die Gäste hatten es der Eisenacher Chancenverwertung zu verdanken, dass sie nicht noch höher in Rückstand gerieten (Amalou, Casanova). Nach einer mustergültigen Kombination lupfte Sergio Casanova den Ball über Großwallstadts Besten, Torhüter Carsten Lichtlein, zum 11:6 (27.) ins Netz.
So richtig in Spiellaune zauberten die Schützlinge von Peter Rost und Matthias Allonge. Stephan Just legte zum in den Kreis fliegenden Preben Vildalen ab, der zum 13:7 traf und dafür mit Ovationen von den 2100 Fans bedacht wurde. Die Überlegenheit der Wartburgstädter fand auch nach Wiederanpfiff der Halberstädter Schiedsrichter Becker/Hack ihre Fortsetzung. Nach einem Foul am drangvollen Karsten Wöhler blieb Stephan Joulin vom Punkt erfolgreich (15:9, 33.Min.). Per Rückhandwurf erhöhte Stephan Just auf 16:11 (39.). Einige Holperer im Eisenacher Angriffsspiel konnten die Gäste nicht verwerten. Sie scheiterten nun serienweise an Dragan Jerkovic im ThSV-Kasten. Nach dieser kleinen Schwächeetappe zogen die Wartburgstädter wieder an. Mit Schlenzer traf Stephan Joulin zum 19:13 (45.) und Stephan Just powerte sich zum 20:13 (46.) durch. Um die teilweise hausbacken und harmlos agierenden Gäste war es geschehen. Ihre Angriffsversuche endeten in der Eisenacher Deckung oder bei «Teufelskerl» Dragan Jerkovic. In der Schlussphase durfte auf Eisenacher Seite auch Jonny Jensen im Angriff ran. Der Wikinger spielte seine kämpferischen Qualitäten eindrucksvoll aus, traf zum 23:18 (58.) und 24:19 (60.). Vom Siebenmeterpunkt besorgte Großwallstadts Heiko Grimm den 24:20 Endstand. Mit diesem Erfolg können die Eisenacher wieder auf ein ausgeglichenes Punktekonto (8:8) und einen Platz im gehobenen Mittelfeld verweisen.

Zwei ganz dicke Brocken warten nun innerhalb weniger Tage. Am Mittwoch, 23.10.02 reisen die Eisenacher zum unangefochten seine Kreise ziehenden Tabellenführer TBV Lemgo. Am Samstag, 26.10.02 empfangen sie um 19.30 Uhr in der Erfurter Messehalle den ärgsten Verfolger des TBV Lemgo, nämlich die SG Flensburg-Handewitt. Thüringens Landeshauptstadt Erfurt darf sich auf einen echten Knüller freuen!

STATISTIK
Eisenach: Jerkovic, Lehmann (n.e.); Romanesen (n.e.), Wöhler (4), Joulin (3/2), Amalou, Vildalen (5), Reuter (1), Bitterlich, Jensen (2), Just (5), Göhl (n.e.), Auer (n.e.), Casanova (3);
Großwallstadt: Lichtlein (1.-29., 30.-36.), Hoffmann (29.-30., 36.-60.); Malone, Mierzwa (4), Roos, Valcic (1), Fetser (1), Siemens, Grimm (6/3), Bedzikowski (1), Wolf (2), Jahns (3)

Siebenmeter: Eisenach 3/2 (Joulin verwandelt 2mal gegen Lichtlein, scheitert 1mal an Hoffmann); Großwallstadt 4/3 (Grimm verwandelt 3mal gegen Jerkovic, Roos scheitert 1mal an Jerkovic);
Zeitstrafen: Eisenach 5 x 2 Min. (Casanova 2 x 2 Min., Wöhler, Joulin, Jensen je 1 x 2 Min.); Großwallstadt 3 x 2 Min. (Malone, Valcic, Fetser je 1 x 2 Min.)
Schiedsrichter: Becker/Hack (Halberstadt)
Zuschauer: 2100

TRAINERSTIMMEN:

Peter Meisinger (Großwallstadt):
Wie zeigten zuletzt besonders im Angriff guten Handball. Davon war in Eisenach über 60 Minuten nicht zu sehen. Unser Angriff agierte heute auf Oberliga-Niveau. Besonders in der ersten Halbzeit unterliefen uns extrem viele technische Fehler, die Eisenach zu einfachen Treffern einluden. Beim Stand von 15:11 hatten wir durch Heiko Grimm die Chance, es noch einmal spannend zu machen, doch vertan. Dann warfen wir Eisenachs Schlussmann Dragan Jerkovic richtig warm, es war um uns geschehen. Wir boten insgesamt katastrophalen Handball, wobei ich beide Torleute aus der Kritik herausnehmen möchte.

Peter Rost (Eisenach):
Wir hatten Großwallstadt im Vorfeld intensiv beobachtet, waren von deren Stärke beeindruckt. Über eine hervorragende Abwehrarbeit holten wir uns den Sieg. Beweis hierfür die 1. Halbzeit. Wir kassierten nur 8 Gegentore, davon 5 nach Tempogegenstößen. Wir ließen folglich aus dem Positionsspiel ganze 3 Törchen zu. Unser Manko in der 1. Halbzeit bestand in der mangelnden Chancenverwertung. In der 2. Spielhälfte erreichten wir nicht mehr ganz den Spielfluss der ersten 30 Minuten, leisteten uns sogar eine Schwächephase. Gerade da schwang sich Dragan Jerkovic zum großen Rückhalt auf. Zu einer erfolgreichen Mannschaft gehört eben auch ein guter Torhüter. Der gesamten Mannschaft gilt für ihre Leistung ein großes Kompliment.

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