Eisenacher erstmals bei Notfallübung unter Wettkampfbedingungen (SERC)

Erstmals nahmen Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) aus Eisenach an einem SERC-Wettkampf teil. In einer simulierten Notfallübung (Simulated Emergency Response Competition) muss ein vierköpfiges Team blitzschnell eine Notsituation erfassen und entsprechend reagieren. Das Ziel ist es, so viele Leben wie möglich zu erhalten und dabei die eigene Sicherheit jederzeit zu beachten.

Die Anspannung beim Eisenacher Team (Marco Becker, Marco Hilger, Lina Maria Ilgen, Lilly Marleen Weber und Max Weller) und den Betreuern Christian Becker und Heike Weller war hoch, schließlich war es nicht nur ihre erste Teilnahme am Eschborner SERC-Pokal, sondern ihre erste Notfallübung überhaupt. Dabei waren sie auch die Jüngsten im erfahrenen Teilnehmerfeld.

Das Wochenende hat schon spannend begonnen, sagt Lilly Marleen Weber. Wir sind bereits Freitagabend angereist und haben von der Besucherplattform des Frankfurter Flughafens den startenden und landenden Flugzeugen zugesehen.

Der eigentliche Wettkampf am nächsten Tag begann mit einem simulierten Badeunfall.

Sieben Personen waren in Not geraten, eine lag sogar bewusstlos im Wasser. Das war eine große Herausforderung für unseren Team-Captain Lilly Marleen Weber. Sie weist jedem Rettungsschwimmer seine Aufgabe zu., beschreibt Lina Maria Ilgen die erste Notfallübung. Innerhalb von zwei Minuten müssen die Menschen gerettet und erstversorgt werden. Kampfrichter bewerten anschließend die Ausführung und vergeben Punkte.

Das zweite Szenario war ebenfalls stark an die Realität angelehnt. Nach Analysen der DLRG ist ein großer Teil aller Badeunfälle in Deutschland auf Selbstüberschätzung und Alkoholmissbrauch zurückzuführen.

Unser nächstes Einsatzgebiet war eine Poolparty. Ein Junggesellenabschied war aus dem Ruder gelaufen und wir mussten Betrunkene aus dem Wasser retten, fasst Lina Maria Ilgen zusammen.

Die letzte Disziplin übertrug ebenfalls Einsatzsituationen eines Rettungsschwimmers in messbaren Sport.

Im „Line throw“ (Leine werfen) muss ein Retter so schnell als möglich ein Seil aufschießen, also auf spezielle Art und Weise aufwickeln und einem 12,5 Meter entfernten Opfer zuwerfen, erklärt Lilly Marleen Weber. Bekommt dieses das Seil zufassen, wird es vom Retter an den Beckenrand gezogen. Dabei läuft die Stoppuhr mit und es gilt, schneller als die Konkurrenten zu sein.

Das diese Disziplin noch eine Woche vorher ausgiebig unter Anleitung von Kerstin Becker, Heike Weiland und Ramona Herzog geübt wurde, zahlte sich für die Eisenacher am Ende aus.

Der 3. Eschborner SERC-Pokal war zwar die erste simulierte Notfallübung für die Rettungssportler aus Eisenach, mit Sicherheit aber nicht die letzte.

Rettungsübung: Das typische Merkmal einer Rettungsübung ist das Anwenden erworbener Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse unter simulierten Bedingungen eines Unfalls in aquatischer Umgebung. Sie dient dabei im Rahmen der Aus- und Fortbildung von Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmern dazu, erworbene Fähigkeiten in realitätsnahen, simulierten Situationen zu erproben, anzuwenden und zu verbessern. Wichtig ist hierbei, verschiedene Fähigkeiten und Fertigkeiten in der richtigen Reihenfolge und richtiger Intensität anzuwenden.

Über die DLRG: Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG) ist mit rund 1.800.000 Mitgliedern und Förderern die größte freiwillige Wasserrettungsorganisation der Welt. Auch in Eisenach werden die Schwimm- und Rettungsschwimmausbildungen ausschließlich von ehrenamtlichen Ausbildern geleitet. Infos und Spendenmöglichkeit unter: https://eisenach.dlrg.de/

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