Eisenacher Rettungsschwimmer stellen sich Notfallübung unter Wettkampfbedingungen (SERC)

SERC (Simulated Emergency Response Competition) ist eine Spezialdisziplin im Rettungssportprogramm der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG).

Hierbei muss ein vierköpfiges Team blitzschnell eine Notsituation erfassen und entsprechend reagieren. Das Ziel ist es, so viele Leben wie möglich zu erhalten und dabei die eigene Sicherheit jederzeit zu beachten. Von Kampfrichtern werden die teilnehmenden Teams genaustens beobachtet und die Lösung der gestellten Aufgaben strengstens bewertet.

Schließlich geht es im Ernstfall um Menschenleben und nicht um eine Wettkampfplatzierung, sagt Kerstin Becker, Teamleiterin der Eisenacher Rettungsschwimmer beim 4. Eschborner SERC-Pokal, der unter strengen Corona-Regeln mit getesteten Teilnehmern durchgeführt wurde.

Zwei Eisenacher Mannschaften stellten sich am 13.11.2021 in Eschborn dieser Herausforderung. Dabei belegten in der Endabrechnung die Whales (Antonia Lang, Jan Erik Lewandowski, Arne Prömmel und Lilly Weber) einen hervorragenden 5. Platz. Die Dolphins (Marco Becker, Lukas Olschewski, Noah Schneider und Markus Sojak) landeten auf der siebten Position. Zusätzlich verstärkte Conny Olschewski das Kampfrichterteam vor Ort.

Die Vorbereitung war nicht einfach, erklärt Christian Becker, zuständig für die Anmeldung und Vorbereitung. Aufgrund der geltenden Corona- und Hygieneregeln konnten viele Notfallszenarien nur in der Theorie durchgegangen werden. Im Wettkampf bleiben den Teams gerade zwei Minuten Zeit, um die Situation zu erfassen und entsprechend zu handeln!

In Eschborn wurden die Wettkämpfer mit drei Katastrophenfällen konfrontiert. Unter anderem wurden sie zu einem verunglückten Boot gerufen. Hier mussten schnellstmöglich alle Opfer gefunden und gerettet werden.

Auch unter dem Boot war jemand eingeschlossen. Das kann auch unter realen Bedingungen leicht passieren, sagt Arne Prömmel, Rettungsschwimmer aus dem Team Whales.

Zum Abschluss traten die Rettungssportler in einem Wettbewerb gegeneinander an, der ebenfalls unmittelbar aus der Lebensrettung abgeleitet wurde.

Im Line throw (Leine werfen) muss ein Retter so schnell als möglich ein Seil aufschießen, also auf spezielle Art und Weise aufwickeln und einem zehn Meter entfernten Opfer zuwerfen, beschreibt Noah Schneider die letzte Wettkampfdisziplin. Bekommt dieses das Seil zufassen, wird es vom Retter an den Beckenrand gezogen. Dabei läuft die Stoppuhr mit und es gilt, schneller als die Konkurrenten zu sein.

Die letzte Übungseinheit am Vortag zu später Stunde auf dem Hotelparkplatz erheiterte nicht nur Passanten, sondern zahlte sich auch aus. Die Dolphins verpassten mit ihrem vierten Platz in dieser Disziplin nur denkbar knapp das Treppchen.

Der 4. Eschborner SERC-Pokal war zwar erst die zweite simulierte Notfallübung für die Rettungssportler aus Eisenach, mit Sicherheit aber nicht die letzte.

Rettungsübung: Das typische Merkmal einer Rettungsübung ist das Anwenden erworbener Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse unter simulierten Bedingungen eines Unfalls in aquatischer Umgebung. Sie dient dabei im Rahmen der Aus- und Fortbildung von Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmern dazu, erworbene Fähigkeiten in realitätsnahen, simulierten Situationen zu erproben, anzuwenden und zu verbessern. Wichtig ist hierbei, verschiedene Fähigkeiten und Fertigkeiten in der richtigen Reihenfolge und richtiger Intensität anzuwenden.

Über die DLRG: Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG) ist mit rund 1.600.000 Mitgliedern und Förderern die größte freiwillige Wasserrettungsorganisation der Welt. Auch in Eisenach werden die Schwimm- und Rettungsschwimmausbildungen ausschließlich von ehrenamtlichen Ausbildern geleitet. Infos und Spendenmöglichkeit unter: https://eisenach.dlrg.de/

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