Erfolgreicher Einstand von Jörn Schläger

ThSV Eisenach II besiegt mit neuem Coach den LSV Ziegelheim 32:30  und ist unter Mithilfe der Konkurrenz zurück im Meisterschaftsrennen  

Einstand gelungen. Zumindest vom Ergebnis her. Im ersten Spiel unter Jörn Schläger als Trainer bejubelte der zuletzt ins Schlingern geratene ThSV Eisenach II einen 32:30 (16:16)-Erfolg über den LSV Ziegelheim und meldete sich – auch Dank der Resultate der Konkurrenz – im Meisterschaftsrennen zurück. Tabellenführer HBV Jena unterlag bei der HSG Werratal 23:27, der Sonneberger HV zog in Goldbach mit 27:28 den Kürzeren. An der Tabellenspitze fer Thüringenliga Männer geht es ganz eng zu. Der auf Platz 5 rangierende ThSV Eisenach II hat nur noch zwei Zähler Rückstand auf Platz 1. Es bleibt also spannend. Sechs Teams liegen ganz dicht beieinander.

Mangelnde Abwehrarbeit im Angriff kompensiert
Trainer Jörn Schläger und Spielgestalter Qendrim Alaj waren sich nach dem Abpfiff einig, die Abwehrarbeit muss dringend verbessert werden.

Dieses Manko konnten wir im zweiten Abschnitt mit unserem Zug zum Tor kompensieren, konstatierte Jörn Schläger.

Der ehemalige Eisenacher Bundesligaspieler bescheinigte Pascal Küstner und Armend Alaj (beide je 6 Treffer) „ein ständiges Zerren an den Ketten“. Von den eingesetzten Zweitbundesliga-Anschlusskadern erwarte er jedoch mehr. Diese Kritik ging an Maximilian Manys und Noah Streckhardt.

Im Angriff haben wir ganz gut kombiniert, vermochten aber aus guten Positionen nicht einzunetzen, bekannte Qendrim Alaj.

Viele Torerfolge resultierten aus Aktionen in der Kleingruppe. Nicht unzufrieden mit dem Auftritt in Eisenach zeigten sich die Ziegelheimer Rückraumspieler Oliver Kunz und Patrick Jahn (zusammen 14 Treffer).

Im ersten Abschnitt waren wir ebenbürtig, gerieten in der zweiten Halbzeit durch unnötige Zeitstrafen in Rückstand, den wir nicht mehr aufholen konnten, bilanzierte Oliver Kunz, der die Eisenacher Abwehr mit seinem leichtfüßigen Spiel und Körperfinten immer wieder narrte.

Vom 28:26 (51.) zogen die Eisenacher auf 32:27 (55.) davon, ließen sich im Finish, trotz einiger Patzer,  nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. In Markus Collatz hatte der ThSV Eisenach II einen sicheren Siebenmeterwerfer. Er verwandelte alle seinen Farben zuerkannten 6 Strafwürfe und tanzte nach dem Abpfiff singend mit seinen Teamgefährten auf dem Parkett der kleinen und mit 122 Zuschauern gut gefüllten  Jahnsporthalle. Die Referees Norbert Nirsberger und Jochen Willner waren in einer von beiden Seiten zwar einsatzstark aber überwiegend fair geführten Partie zwei sichere Leiter.

Hohes Tempo, aber mangelnde Effizienz
Der ThSV Eisenach II, bei dem sich Benjamin Trautvetter ausschließlich auf seine Rolle als Co-Trainer konzentrierte, startete in einer blutjungen Formation. Rechtsaußen Philipp Urbach war mit 23 Jahren der „Senior“. Pascal Küstner kam durchgängig im Rückraum zum Einsatz. Daniel Bohrt und Philipp Emmelmann besetzten wechselweise die Kreisposition. Noah Streckhardt und Qendrim Alaj lösten sich in der Rolle des Spielgestalters ab. Es ging rasant zu. Nach 10 Minuten waren bereits 14 Tore gefallen (7:7). Dem neuformierten ThSV-Deckungsinnenblock fehlte noch die letzte Abstimmung, hatte es zudem gegen den schwergewichtigen Kreisläufer der Gäste, Andreas Biedermann, schwer. ThSV-Keeper Marius Noack bügelte manchen Fehler seiner Vorderleute aus, parierte im ersten Abschnitt 9 Bälle. Mit einer 5:1-Deckung versuchten die Eisenacher das Angriffsspiel der Ziegelheimer auszubremsen. Es blieb vielfach beim Versuch. Gelangen Ballgewinne, konnte der Gegenstoß nicht erfolgreich abgeschlossen werden. Es holperte. Beim 10:12 (22.) lagen die Hausherren gar mit 2 Treffern hinten. Mit den Routiniers Philipp Emmelmann und Sascha Kleint sowie Markus Collatz kam langsam etwas mehr Präzision. Armend Alqaj versenkte von Rechtsaußen zum 15:15 (29.). Markus Collatz besorgte aus dem rechten Rückraum das 16:15 (30.), und doch ging es mit einem 16:16 in die Halbzeitpause.

In doppelter Überzahl die Weichen gestellt
Im zweiten Abschnitt schränkte zunächst Sascha Kleint, später Maximilian Manys,  auf vorgezogener Position die Kreise von Ziegelheims Spielmacher Oliver Kunz erheblich ein. Die Gäste brachten ihren Oldie Steffen Moritz (42 Jahre), der mit seiner Routine das Angriffsspiel initiierte, beim 17:18 (33.) zur letztmaligen Führung seines Teams einnetzte. Markus Collatz verwandelte einen an Pascal Küstner verwirkten Siebenmeter zum 20:19 (35.). Aus einer Dublette der Gebrüder Alaj resultierte der Treffer zum 23:20 (39.). Doch die Abwehr fand nicht zu Stabilität. ThSV-Schlussmann Marius Noack bekam nach dem Seitenwechsel kaum noch einen Ball zu fassen, John Martin wurde ins Gehäuse beordert (42.). Beim 24:24 (44.) leuchtete erneut ein Gleichstand auf der Anzeigetafel. Die Eisenacher versäumten es danach, aus drei technischen Fehlern der Gäste Kapital zu schlagen. Erst als gleich zwei Ziegelheimer auf die Bank mussten, trafen Markus Collatz und Qendrim Alaj zum 27:24 (48.). Beleg für die miserable Abwehrarbeit, in doppelter Überzahl kassierte der ThSV Eisenach den 25. Treffer der Gäste aus dem Landkreis Altenburg. Ein ans Holz gesetzter Siebenmeter verhinderte gar den Anschlusstreffer des LSV Ziegelheim. Pascal Küstner (2), Daniel Bohrt, Armend Alaj und Noah Streckhardt trafen zum 32:27 (55.). Spätestens als John Martin einen Ball von Oliver Kunz parierte, war die Punktvergabe geklärt. Gleich 4 misslungene Aktionen blieben für die Eisenacher ohne Folgen, sie zehrten vom 5-Tore-Vorsprung.

Statistik
ThSV Eisenach II: Noack, Martin; Trautvetter, Küstner (6), Urbach, Emmelmann (3), Kleint (1), Manys (3), A. Alaj (6), Kreutzer, Bohrt (1), Collatz (8/6), Streckhardt (1), Q. Q. Alaj (3)
LSV Ziegelheim: Püschel, Wolf, Urwank; Kühnert (3), Heinig, Moritz (1), Lehmann, Wunderlich (4/1), P. Jahn (6), Klupsch, Kunz (8/1), Krause (2/1), M. Jahn (2), Biedermann (4)
Siebenmeter: ThSV Eisenach II  6/6 – LSV Ziegelheim 4/3
Zeitstrafen: ThSV Eisenach II 3 x 2 Min. – LSV Ziegelheim 5 x 2 Min.
Schiedsrichter: Nirsberger/ Willner
Zuschauer: 122 in der Jahnsporthalle

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