Erster Punktgewinn gegen den HC Elbflorenz überhaupt

Die Historie des Aufeinandertreffens zwischen dem ThSV Eisenach und dem HC Elbflorenz, ob in Punkt- oder Testspielen, sah stets die Sachsen als Sieger. Am vorletzten Tag des alten Kalenderjahres waren die personell gebeutelten Wartburgstädter drauf und dran, ihren ersten Sieg zu landen. Fünf Sekunden fehlten. In der BallsportArena Dresden bestimmten sie, mit dem 20-jährigen Neuzugang Jannis Schneibel als Spielgestalter, klar das Geschehen. „Wir wollten noch einmal alles raushauen, das ist der Mannschaft bestens gelungen“, betonte Eisenachs Manager Rene Witte. Eine starke Abwehr im Zusammenspiel mit Torhüter Thomas Eichberger heizte der Offensive der Gastgeber im ersten Abschnitt gehörig ein. Daraus resultierende Ballgewinne schlossen vornehmlich Ivan Snajder und Willy Weyhrauch per Tempogegenstoß erfolgreich ab. Willy Weyhrauch (6 Treffer bei 8 Versuchen) traf zur eigen 11:7-Führung (23.). Daniel Dicker (insgesamt 5 Tore) netzte aus dem Rückraum zum 14:10 ein (29.). Die Gastgeber, mit ihre torgefährlichen Rückraumspielern Nils Kretschmer und Mindaugas Dumcius (zusammen 15 Tore) erhöhten nach dem Seitenwechsel in Abwehr und Angriff die Schlagzahl. Eingangs der Ziellinie, beim 22:22 (50.),war alles wieder offen. Kristian Beciri, Jannis Schneibel und Willy Weyhrauchbrachten den ThSV Eisenach mit 26:22 in Führung (57.). Beim Stand von 26:23 für das Team aus der Werner-Aßmann-Halle brachte Willy Weyhrauch einen Siebenmeter nicht am starken Dresdner Keeper Mario Huhnstock (15 Paraden) vorbei. Die Lunte zum Endspurt der Hausherren war gezündet, mit einer 4:2-Deckung und dem 7. Feldspieler. Oskar Emanuel traf zum 26:26-Endstand (Halbzeit 11:14).

„Ja, wir haben den greifbaren Sieg liegengelassen“, bekannte Eisenachs Kreisspieler Hannes Iffert nach einer beidseitig sehr intensiv geführten Partiemit roten Karten für Dresdens Jonas Thümmler (15.) und Eisenachs Ante Tokic (35.). „Wir waren nicht clever genug, aber kein Vorwurf an unser Team. Man bedenke die personelle Ausgangslage. Alle haben die letzten Kräfte mobilisiert“, betonte Eisenachs Trainer Markus Murfuni. „Wir haben einen Punkt mitgenommen. Den ersten Punkt gegen den HC Elbflorenz überhaupt“, unterstrich Rene Witte.  „Wir haben gegen starke Eisenacher kein gutes Spiel abgeliefert. Für uns spricht, dass wir in den letzten drei Minuten einen 4-Tore-Rückstand noch aufgeholt und uns einen Punkt gesichert haben“, fasste Dresdens Manager Karsten Wöhler, mit langer Eisenach-Vergangenheit als Spieler und Manager, die 60 Minuten zusammen.

Mehrtätige Ruhepause – nicht aber für Thomas Eichberger und Daniel Dicker

Der ThSV Eisenach überquerte mit 13 Pluszählern auf Platz 8 der aufgrund der unterschiedlichen Anzahl absolvierter Spiele verzerrten Tabelle die Schwelle zum neuen Kalenderjahr. „Wir werden nun eine mehrtätige Trainingspause einlegen“, so Rene Witte. „Es ist auch mal ganz gut, wenn wir uns nicht jeden Tag sehen“, grinste Hannes Iffert. Vom Parkplatz in Dresden verabschiedeten sich die ThSV-Spieler in verschiedene Himmelsrichtungen. Für Thomas Eichberger und Daniel Dicker ging es ins heimatliche Graz. Der Familienaufenthalt wurde aber nur zu einer Stippvisite. Mit dem Neujahrstag sind die beiden österreichischen Nationalspieler ins Training der ÖHB-Auswahl in Vorbereitung der EM-Qualifikationsspiele gegen Deutschland (6. und 10. Januar) und die sich anschließende Weltmeisterschaft in Ägypten eingestiegen.

Neuverpflichtungen kurz vor dem Weihnachtsfest

„Angesichts unserer Verletzungsmisere können wir mit der Punkteausbeute zufrieden sein. Zwei bis drei Zähler mehr waren freilich möglich“, konstatiert Markus Murfuni und denkt dabei an die Heimniederlage gegen den TV Hüttenberg und das Auswärtsspiel bei den Rimpar Wölfen. Die Verantwortlichen hatten auf die Verletzungen von Stammkräften (Mürköster, Beciri, Ulshöfer, Potisk), die Vertragsauflösung mit Luka Kikanovic und die weitere Nichteinsatzfähigkeit von Kristian Volar reagiert, Kreisläufer Hannes Iffert aus Groß-Bieberau zurückgeholt sowie kurz vor dem Weihnachtsfest den 20-jährigen Rückraum-Mitte-Spieler Jannis Schneibel aus dem Profikader der Rhein-Neckar Löwen und den 24-jährigen Rückraumspieler Daniel Hideg (in der Vorsaison per Zweitspielrecht der Eulen Ludwigshafen bei Drittligist HG Oftersheim/Schwetzingen) verpflichtet. „Alle unsere Spieler haben großen Willen gezeigt, sodass wir gut durch den Dezember gekommen sind. Die Mannschaft weiß, worauf es ankommt“, betont Markus Murfuni. Gerade in punkto Emotionalität hat sie im Dezember erheblich zugelegt. Wichtig sei auch gewesen, „eine Dreier-Niederlagen-Serie ist uns nicht unterlaufen.“

„Nach Wiederbeginn rasch punkten, um die Klasse zu halten.“

Mit dem 13 Pluszählern kann sich der ThSV Eisenach freilich nicht in Sicherheit wiegen, Die hinter den Wartburgstädtern platzierten Teams haben noch etliche Nachholspiele zu absolvieren, in den sie punkten können. „Unser Hauptfokus liegt daher darauf, nach Wiederbeginn rasch Punkte zu sammeln, um die Klasse zu sichern“, betont Markus Murfuni. Einschließlich der Nachholpartie gegen den Wilhelmshavener HV hat der ThSV Eisenach noch drei Begegnungen aus der Hinrunde zu bestreiten. „Jetzt gilt es erst einmal neue Kräfte zu sammeln, um dann die anstehenden Aufgaben erfolgreich anzugehen“, erklärt Markus Murfuni, der beim ThSV Eisenach seine erste Cheftrainer-Aufgabe übernahm, diese mit ganz viel Engagement und Herzblut ausfüllt.

 

Statistik: HC Elbflorenz – ThSV Eisenach 26:26 (11:14)

HC Elbflorenz: Huhnstock (15 Paraden), Mohs (1 Parade); Noack; Wucherpfennig (2/1), O. Emanuel (3), Gugisch, Buschmann, Dumicus (7), Oehler (1), Kretschmer (8/4), Jungemann, Greß (2), Vanco (1), Quade (1), Kasal, Thümmler (1)

ThSV Eisenach: Eichberger (1.-42./ 7 Paraden), Voncina (5 Paraden); Volar, Iffert, Wöhler (1), Schneibel (2), Tokic (1), A. Alaj, Dicker (5), Hideg, Obranovic (1), Beciri (4), Snajder (4), Weyhrauch (6/1), Saul (2)

 

Siebenmeter

HC Elbflorenz:  5/6

ThSV Eisenach:  1/4

 

Zeitstrafen

HC Elbflorenz:  8 Min., Rot Thümmler (15.)

ThSV Eisenach: 12 Min, Rot Tokic (35.)

 

Schiedsrichter: Friedel/Herrmann

 

Zuschauer: keine in der BallsportArena Dresden

 

Th. Levknecht

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