Es reichte nur zum Vizemeistertitel

ThSV Eisenach B II muss in der Meisterrunde der JSG • Saalfeld/Könitz/Blankenburg den Vortritt lassen

Keine Mannschaft konnte sich in einer niveauarmen Meisterschaftsrunde der männlichen Jugend B in Saalfeld herausheben. Die Qualität des Turnieres zeigte, woran der Thüringer Nachwuchs-Handball krankt. Organisatorische Schwächen kamen hinzu. Der eigentlich qualifizierte SV Petkus Wutha-Farnroda hatte bereits im Vorfeld schweren Herzens abgesagt, stand aufgrund von Klassenfahrten keine spielfähige Mannschaft zur Verfügung. Am Spielort wurde die eigentlich veranschlagte Spielzeit von 2 x 10 Minuten auf 1 x 25 Minuten abgeändert. Das Haftmittelverbot überraschte auch einige. Bei den ThSV-Talenten schien das gleich im Kopf zu sitzen.

Wir zeigten nicht die Defensivleistung, die wir eigentlich können. Insbesondere im Zusammenspiel zwischen Abwehr und Torhüter waren erhebliche Mängel zu verzeichnen. In punkto Chancenverwertung haperte es auch erheblich. Für einige Spieler war es ungewohnt, Verantwortung zu übernehmen, lautete das Fazit von ThSV-Coach Matthias Bäurer.

Ein Sieg reichte zum Landesmeistertitel
Hochmotiviert ging die Konkurrenz in die Partien gegen den „großen ThSV Eisenach“. Den Titel bejubelte die JSG Saalfeld/Könitz/Blankenburg vor der B II des ThSV Eisenach, die beide 7:5 Punkte aufwiesen. Letztlich entscheidend, die Eisenacher hatten in der normalen Thüringenliga-Saison gegen die JSG Saalfeld/Könitz/Blankenburg mit 23:27 und bei der Meisterschaftsrunde am Samstag in Saalfeld mit 12:13 verloren. Da die Punkte aus der Thüringenliga-Saison mit in die Wertung einflossen, reichte der JSG Saalfeld/Könitz/Blankenburg am Samstag ein Sieg, das 13:12 über den ThSV Eisenach II, zum Titel. Gegen den HBV Jena (8:12) und die JSG Saalfeld (10:13) unterlag der neue Titelträger. Erfolgreichste Werfer für die B II des ThSV Eisenach waren Joaquin Grabow mit 11 und Julian Helm mit 7 Treffern.

Mangelnde Chancenverwertung im gesamten Turnierverlauf
Gleich zum Auftakt des Turniers in der überhitzten Dreifelder-Halle Gorndorf kamen die von Jugendkoordinator Matthias Bäurer betreuten Eisenacher, eine Mischung aus B- und C-Jugendlichen, nicht über ein 13:13 gegen die JSG Hermsdorf/Stadtroda hinaus. Ein letztlich folgenschwerer Punktverlust. Gegen den HBV Jena verzeichneten die Eisenacher einen knappen 16:15-Erfolg. Insgesamt enttäuschten die Wartburgstädter, vermochten die etwas erfahrenen die jüngeren Spieler nicht zu führen. Gute Einzelspieler führten zu keiner geschlossenen Mannschaftsleistung. Teilweise gute Abwehrarbeit fand im Angriffsspiel keine Fortsetzung. Die Chancenverwertung bildete das große Manko im gesamten Turnierverlauf.

Mit Bruder Leichtfuß zum Punktverlust
Mit einer 4:1-Führung nach 5 Minuten, Felix Cürten hatte eingenetzt, starteten die Eisenacher optimal gegen die JSG Hermsdorf. Schnell zog Bruder Leichtfuß ein, wurden beste Tormöglichkeiten ausgelassen. Beim 6:7 (9.) lag die JSG Hermsdorf vorn. Zwei von Joaquin Grabow verwandelte Siebenmeter ließen die ThSV-Talente mit einer 13:12-Führung in die letzten 76 Sekunden gehen. Die Entscheidung zu erzwungen misslang. Stattdessen folgte nach einer Abwehraktion im Kreis der Siebenmeterpfiff für die Talente vom Thüringer Autobahnkreuz. Per Strafwurf wurde in allerletzte Sekunde zum 13:13 ausgeglichen.

Entscheidender Gegentreffer erneut in aller letzter Sekunde
Um noch nach dem Titel greifen zu können, war ein Sieg über die JSG Saalfeld/Könitz/Blankenburg Pflicht. Beim 3:6 (6.) lagen die Eisenacher hinten, rafften sich durch verbesserte Abwehrarbeit aber auf. Joaquin Grabow brachte die ThSV-Talente mit 8:7 in Führung (14.). Julian Helm besorgte das 10:8 (18.). Für besonnene Aktionen sorgte das nicht. Es fehlte die ordnende Hand. Die Turnier-Gastgeber witterten die Chance, mit einem Sieg schon nach dem Titel greifen zu können. Emil Weiß brachte mit einem verwandelten Siebenmeter nach dem 11:11-Ausgleich die Talente von der Wartburg mit 12:11 in Vorhand. Sekunden später fiel der Ausgleichstreffer. Wieder sorgte eine Abwehraktion im Kreis für einen (dieses Mal umstrittenen) Siebenmeter gegen den ThSV Eisenach II, den Marc Freimuth in aller letzter Sekunde zum 13:12-Siegtreffer für die JSG Saalfeld nutzte. Die Aktion vorher zu klären, misslang den ThSV-Talenten.

Im Finish zum Sieg über Jena
Im letzten Turniermatch gegen den HBV Jena spielten für die B II des ThSV Eisenach überwiegend die C-Jugendlichen. Die Zeiss-Städter sahen über weite Strecken wie der Sieger aus führten 5:1 (7.) und 14:11 (19.). Die jungen Eisenacher gaben aber nicht klein bei, warfen ihre Kampfkraft in die Waagschale und drehten noch die Partie vom 13:15-Rückstand (23.) durch Treffer von Kyrill Höllein, Maarten Elwert und Conrad Ruppert zum 16:15-Sieg.

Für die B II des ThSV Eisenach waren dabei: Torhüter Pascal Bartelt sowie die Feldspieler Kyrill Höllein (4 Tore), Emil Weiß (3), Jannes Rehm (1), Hannes Beyer, Tobias Knoth, Tim Knoth, Louis Müller, Maarten Elwert, Jakob Völksch (6), Conrad Ruppert (5), Joaquin Grabow (11), Felix Cürten (3), Julian Helm (7)

Alle Resultate
JSG Saalfeld – HBV Jena 8:12, JSG Hermsdorf – ThSV II 13:13, JSG Saalfeld – ThSV II 13:13, JSG Saalfeld – ThSV II 13:12, JSG Hermsdorf – HBV Jena 12:7, HBV Jena – ThSV II 15:16, JSG Hermsdorf – JSG Saalfeld 13:10

Endstand Meisterschaftsrunde männliche Jugend B
1. JSG Saalfeld/Könitz/Blankenburg 7:5 Punkte
2. ThSV Eisenach II 7:5 Punkte
3. HBV Jena 5:7 Punkte
4. JSG Hermsdorf/Stadtroda 5:7 Punkte

Th. Levknecht

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