Ex-Eisenacher Stephan Just heuerte beim TuS Nettelstedt-Lübbecke an

GWD Minden ist aus der 1. Handballbundesliga abgestiegen, versucht sich in der nächsten Saison in der 2. Liga Nord um den sofortigen Wiederaufstieg. Der Ex-Eisenacher Stephan Just, seit 2005 als Allrounder bei GWD Minden, bleibt jedoch erstklassig.
Der inzwischen 31-Jährige wechselt zum nur 20 Kilometer entfernten Erzrivalen TuS Nettelstedt-Lübbecke. Dadurch wird auch ein «Tapetenwechsel» nicht nötig, bleiben Stephan Just und Partnerin Souad in Porta Westfalica-Hausberge wohnen. Aus einem Grün-Weißen (Minden) wird ein Schwarz-Roter (Nettelstedt).
Der TuS Nettelstedt-Lübbecke, im Sommer 2009 in die erste Liga zurückgekehrt, schaffte den Ligaverbleib und unterzeichnete mit Stephan Just einen Vertrag bis zum 30.06.2012. Stephan Just pausierte zuletzt verletzungsbedingt über einen längeren Zeitraum, unterzog sich nach einem Meniskusriss am 01.04.2010 ein Operation. Das lädierte Knie wird derzeit in der Reha auf die Rückkehr auf das Parkett vorbereitet.
Auf die Frage, ob die Mindener Fans ihm den Wechsel zum Erzrivalen verzeihen, antwortet Stephan Just: «Meine Entscheidung ist keine gegen GWD Minden, sondern eine für die erste Liga. Ich möchte noch drei bis vier Jahre hochklassig spielen. Das Angebot des TuS Nettelstedt-Lübbecke hat gepasst. Eine ganz normale Geschichte im Profisport.»
Stephan Just erlernte das Handball-ABC beim ThSV Eisenach. Bereits als 16-Jährigen holte ihn der damalige Eisenacher Trainer Rainer Osmann, jetzt DHB-Auswahltrainer Frauen, in den Kader der ersten Mannschaft. Als 18-jähriger Kreisspieler gehörte Stephan Just zu jener Eisenacher Mannschaft, die 1997 unter Leitung von Rainer Osmann den Aufstieg in die 1. Handballbundesliga feierte, an der Seite von Jürgen «Bongo» Beck, «Zdeno» Vanek, Jörn Schläger und Titel Raduta. Im Jahr 2003 zog es Stephan Just zum seinerzeit national und international erfolgreichen SC Magdeburg. An der Elbe schaffte er den Durchbruch nicht. Über ein Intermezzo bei Post Schwerin kam Stephan Just im Sommer 2005 zu GWD Minden.
Im Mai 2004, am letzten Spieltag der Saison, gab GWD Minden dem ThSV Eisenach den letzten Stoß zum Abstieg in die 2. Liga. Ein 30:30-Remis, nach eigener 30:27-Führung in der Schlussphase, beendete die siebenjährige Erstligazugehörigkeit der Wartburgstädter. Bei einem Sieg wäre der Klassenerhalt noch über die Relegation möglich gewesen. Jetzt, im Jahr 2010, beißt GWD Minden selbst in den sauren Apfel des Abstiegs.

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