Ex-Eisenacher Tomas Sklenak im Interview

Vor dem hessisch-thüringischen Nachbarschaftsvergleich zwischen dem TV Hüttenberg und dem ThSV Eisenach am Samstag, 10.12.2016 um 19.30 Uhr in der Sporthalle Hüttenberg

Ich habe in Eisenach so viel erlebt, ich freue mich auf das Wiedersehen mit den Fans des ThSV Eisenach!

Tomas Sklenak trug 10 Jahre das Trikot des ThSV Eisenach, trifft am Samstag im Team des TV Hüttenberg auf die Wartburgstädter

Am Samstag, 10.12.2016 gastiert der ThSV Eisenach zum hessisch-thüringischen Nachbarschaftsderby beim TV Hüttenberg (Anwurf um 19.30 Uhr in der nur 1.400 Zuschauer fassenden Sporthalle Hüttenberg). Die Mittelhessen, mit dem ehemaligen Eisenacher Trainer Adalsteinn Eyjolfsson, tummeln sich als Aufsteiger aus der 3. Liga im Spitzenfeld der Tabelle der 2. Handballbundesliga Männer, eilen von Sieg zu Sieg und rangieren aktuell auf dem 3. Tabellenplatz. Im Team des TV Hüttenberg steht Rückraumspieler Tomas Sklenak, zuvor 10 Jahre (von 2005 bis 2015) für den ThSV Eisenach am Ball, zu den absoluten Publikumslieblingen in der Wartburgstadt zählend. Kürzlich weilte Tomas Sklenak als Zuschauer in seiner langjährigen Heimstätte, wurde von den über 1.700 Zuschauern in der Werner-Aßmann-Halle mit ganz viel Beifall begrüßt. Mit dem inzwischen 34-jährigen ehemaligen tschechischen Nationalspieler (55 Länderspiele) sprachen wir vor der Partie am kommenden Samstag.

Hallo Tomas Sklenak, wie geht es der Familie Sklenak im Hessischen?
Prima. Wir haben uns bestens eingelebt. Unsere Tochter Viktorie besucht die 1. Klasse, hat gerade mit Handball beim TV Hüttenberg begonnen. Unser zweites Kind, Charlotte, kommt in den Kindergarten. Am Dienstag, dem 6. Dezember, waren wir mit den Kindern in einem Einkaufszentrum beim Nikolaus. Das war natürlich für unsere Kinder ganz spannend.

Kommen wir zum Handball. Sicherlich fiebern Sie dem Samstagabend entgegen, die Partie ist doch sicherlich eine ganz besondere für Sie?
Dieses Spiel geht mir schon lange durch den Kopf. Ist es doch die Partie gegen meinen langjährigen Verein, mit dem ich in zehn Jahren soviel erlebt habe. Schon beim Treffen in der Vorbereitung hat es gekribbelt. Ich freue mich auf das Treffen mit den Fans und vielen Freunden. Es war schon ein besonderer Moment, als ich kürzlich als Zuschauer beim Eisenacher Heimspiel gegen den Wilhelmshavener HV so warmherzig begrüßt wurde. Es war toll, mal wieder in diese Atmosphäre einzutauchen. Auch wenn ich jetzt auf der anderen Seite spiele, ich freue mich auf die Eisenacher Fans am Samstagabend!

Zum Ende Ihrer Eisenacher Zeit ereilten Sie kurz hintereinander zwei Kreuzbandrisse. Sie haben alles gut überstanden?
Ich erinnere mich noch genau an mein Comeback nach dem ersten Kreuzbandriss. Bei meiner Einwechslung in der zweiten Halbzeit erhob sich spontan die ganze Halle, begrüße mich mit tosendem Beifall. Diesen Moment werde ich nicht vergessen! Inzwischen habe ich auch den zweiten Kreuzbandriss gut überstanden. Mein Dank geht an den TV Hüttenberg, an Trainer Adalsteinn Eyjolfsson, die mir alle notwenige Zeit zum Auskurieren einräumten. Im hiesigen Reha-Zentrum wurde nahezu 9 Monate bestens mit mir gearbeitet. Mit Erfolg! Ich kann wieder alles machen. Ich liebe Handball, bin nun wieder voll dabei.

Sie haben am vergangenen Spieltag mit 8 Toren nicht unmaßgeblich zum Auswärtssieg des TV Hüttenberg beim Dessau-Roßlauer HV beigetragen. Haben Sie sich für den Samstag warmgeworfen?
Ganz oben stehen generell nicht meine Tore, sondern der mannschaftliche Erfolg. Den hatten wir zuletzt auch ohne viele Tore von mir. In der Anhalt Arena Dessau haben wir fantastisch gespielt. Alles hat gepasst, jeder hat seinen Beitrag geleistet. Ich habe dieses Mal 8 Tore beigesteuert, doch das ist zweitrangig. Gewonnen hat die Mannschaft des TV Hüttenberg, und nur das zählt!

Foto 2: So wie ihn die Fans des ThSV Eisenach geliebt haben: Tomas Sklenak zündet im Oktober 2013 den Turbo im Erstbundesligaspiel gegen den HSV Handball.

Der TV Hüttenberg mischt als Aufsteiger, als Rückkehrer, die 2. Handballbundesliga gehörig auf, hält sich konstant in der Spitzengruppe. Worin ist dieser sportliche Höhenflug begründet?
Die famose Erfolgsserie in der 3. Liga hat dem Selbstvertrauen eines jeden Spielers und der gesamten Mannschaft außerordentlich gut getan. Wie sagt man so schön, die Chemie im Team stimmt. Wir haben riesigen Spaß am gemeinsamen Handball, im Training und im Punktspiel. Wir profitieren natürlich auch von einem breiten Kader, können wechseln, ohne dass es einen Riss gibt. Einer ist für den anderen da, wie beim Sieg in Dessau. Das ist unsere Erfolgsformel.

Und welche Rolle nimmt Routinier Tomas Sklenak ein?
Wir haben viele junge Spieler im Kader. Ich freue mich, als erfahrener Spieler zu helfen. Im Training und im Wettkampf! Da ist es nicht so schlimm, wenn ich im Punktspiel vielleicht nicht so lange auf dem Parkett stehe. Werde ich gebraucht, bin ich da. Ich sagte es ja, nur der mannschaftliche Erfolg zählt!

Was erwarten Sie für den Samstagabend?
Beide Mannschaften befinden sich im Hoch. Der ThSV Eisenach eroberte am vergangenen Spieltag mit einem 33:33 einen Zähler beim Tabellenführer SG BBM Bietigheim, liegt gut auf Kurs. Wir verließen die Anhalt Arena Dessau als klarer 32:25-Sieger. Ich rechne am Samstag mit einem spannenden und harten Kampf. Die Tagesform könnte ausschlaggebend sein. Ich persönlich freue mich auf das Wiedersehen mit den Fans des ThSV Eisenach. Ich hoffe, wir stehen nach dem Spiel zusammen, trinken etwas und reden ganz viel.

Tomas Sklenak, Danke für das Gespräch und beste Grüße an Ihre Familie! Th. Levknecht

Hinweis zu Tickets für das Derby
In der Sporthalle Hüttenberg kann der  ThSV Eisenach  auf eine stimmgewaltige Unterstützung per Sonderbussen und Privatfahrzeugen anreisenden Fans bauen. Wer diesen Hit noch live erleben will, wie Hüttenbergs Pressesprecher Benjamin Scheld auf Nachfrage informierte, sind Tickets vorab online erhältlich  unter (http://www.ticketmaster.de/artist/tv-huttenberg-tickets/929559). Aber auch an der Tageskasse am Samstag werde es ab 17.30 Uhr wohl nicht Eintrittskarten (wahrscheinlich aber nur noch Stehplätze) geben.

Titelfoto: Tomas Sklenak (re.)  im Februar 2014 während seiner Zeit beim ThSV Eisenach im Gespräch mit Thomas Levknecht.

Anzeige