Familienfest zum Wartburgstadion-Jubiläum

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Die Eisenacher Katzenaue lockte am Wochenende viele Menschen an. Vor dem neuen Freibad bildeten sich lange Schlangen.
Das Wartburgstadion feierte mit einem bunten Familien- und Sportfest sein Jubiläum. Vor 50 Jahren wurde die Sportstätte durch das Eisenacher Handball-Idol Werner Aßmann feierlich als «Wartburgstadion» eingeweiht. Mit nahezu 100000 freiwilligen Aufbaustunden hatten die Eisenacher seinerzeit maßgeblichen Anteil am Entstehen. Oberbürgermeister Gerhard Schneider erinnerte daran. Er begrüßte einige der Fuß- und Handball-Kämpen von vor 50 Jahren, darunter Helmut Bieber und Otto Thees sowie Oswald Hook, Wolfgang Eisenhardt, Gerhard Schütrumpf und Frieder Singwald, besonders herzlich zur Jubiläumsfeier. Das Stadtoberhaupt versprach auch, nach der Fertigstellung des Frei- und Hallenbades die dringend notwendige Erneuerungskur für das Wartburgstadion auf den Weg zu bringen. Gerade die Leichtathleten werden das besonders wohlwollend vernommen haben, trainieren sie doch auf einer museumsreifen Aschenbahn. Die Stadtratsmitglieder, zuständig für den Haushalt und damit auch für die Finanzen der Sportstätten, blieben jedoch in der übergroßen Zahl der Festivität fern. Sicherlich kein gutes Omen oder gar ein Fingerzeig auf den Stellenwert des Sports? OB Gerhard Schneider und Dezernentin Ute Lieske konnten lediglich Heiko Gentzel und Thomas Levknecht aus dem Stadtrat begrüßen.
Die Eisenacher Bevölkerung hingegen zeigte sich an der Ein-Euro-Party höchst interessiert. Die 600 eigens gedruckten Eintrittskarten waren frühzeitig weg. Danach wurde von der Rolle verkauft. So wohnten nahezu 1000 Zuschauer den Programmpunkten ab dem frühen Nachmittag bei. Ein Streichelzoo und Ponyreiten standen bei den Kindern hoch im Kurs. Der Fanfarenzug der Wartburgstadt sorgte für die musikalische Eröffnung. Die Bogenschützen des ESV Lok Eisenach gaben einen Einblick in ihre Sportart. Sportaerobic und Break Dance gehörten ebenso zu den Programmpunkten. An der Torwand des ThSV-Internates musste mancher erkennen, dass es doch nicht so einfach ist, das Leder richtig zu platzieren.
Erinnerungen an glanzvolle Fußballzeiten wurden wach, als sich die Traditionsmannschaften des SV Wartburgstadt/Motor Eisenach und von Kali-Werra Tiefenort gegenüberstanden. Um Punkte in der zweithöchsten Spielklasse der ehemaligen DDR bevölkerten Tausende bei diesen Derbys die Ränge im Tiefenorter «Kaffeetälchen» und im Eisenacher Wartburgstadion. Bereits 1946 trafen beide Mannschaften in Eisenach aufeinander. Anlässlich des Stadion-Jubiläums gab es ein Wiedersehen mit den Fußballgrößen von einst. Bernd Hildenhagen führte ein von Detlef Schwendler und «Atze» Lorenz betreutes namhaftes Gastgeber-Aufgebot an. Gerhard Koch sah man die 60 Lenze nicht an. Rank und schlank wie in den besten Jahren marschierte der Oldie über den Rasen. Der dienstälteste Schiedsrichter des Kreises, Rolf Heyder, hatte mit seinen Assistenten Siegfried und Mario Beck ein leichtes Amtieren. Wolfgang Reuter, viele Jahre als Libero die Szene bestimmend, musste verletzungsbedingt passen, war aber natürlich unter dem Tribünendach. Die Eisenacher Gerd Raddau und Thomas Beyer halfen bei den personell geschlauchten Oldies aus Tiefenort aus.
Bei den Eisenachern liefen nahezu alle Angriffsaktionen über die noch bestens «im Saft stehenden» Michael Besser und Heiko Reinhard. Bei hochsommerlichen Temperaturen ließen beide Mannschaften über 2 x 30 Minuten ihr nach wie vor vorhandenes Können aufblitzen; freilich einen Gang niedriger, wie in der Blütezeit.
Beide Mannschaften waren hoch zufrieden. Die Zuschauer verabschiedeten beide Teams mit viel Beifall in die Kabinen. Am Ende hieß es 3:3
SVW/Motor: Nobert Leischner, Michael Besser, Heiko Reinhardt, Bernd Hildenhagen, Werner Heidemüller, Detlef Groß, Gerhard Koch, Walter Zakrewski, Manfred Radloff, Harald Hampel, Heiko Schlittig
Kali-Werra: Mario Iffland, Andreas Künzing, Dieter Lösche, Frank Lorenz, Andreas Döll, Jens Wiebel, Karsten Golz, Jörg Ebert, Walter Richter, Dirk Körner und die «Aushilfskräfte» Gerd Raddau und Thomas Beyer.
Torfolge: 0:1 Dirk Körner (5.), 1:1 Michael Besser (18.), 1:2 Walter Richter (25.), 2:2 Heiko Reinhard (29.), 2:3 Andreas Döll (36.), 3:3 Heiko Reinhard (60.)