Favoritensieg beim Glasbachrennen

Seinen eigenen Streckenrekord aus dem Vorjahr hat Europameister Simone
Faggioli am Sonntag beim 19. Glasbachrennen zwar um zwei Sekunden
verfehlt, den Gesamtsieg ließ sich der Italiener jedoch auch bei seinem
zweiten Rennen auf Deutschlands längster Bergrennstrecke mitten im
Thüringer Wald nicht nehmen.

Mit traumwandlerischer Sicherheit fand der begnadete
Rennfahrer auf seinem Norma M20FC sowohl im 1. als auch im 2. Wertungslauf
auf der 5,5 Kilometer langen, mit 35 Kurven auch recht anspruchsvollen
Strecke, oberhalb des idyllisch gelegenen Bergdorfs Steinbach schnell die
Ideallinie. Faggiolis Fahrzeiten (2:04.715/2:06.041 min.) konnte auch
dessen schärfster Kontrahent Milos Benes auf seinem Osella FA30 nicht
erreichen. Der Tscheche wurde mit fast sechs Sekunden Rückstand Zweiter.
Beide wurden von 10000 Zuschauern ebenso begeistert gefeiert wie die auf
den Folgeplätzen eingekommenen Italiener Federico Lieber und Fausto
Bormolini sowie der fünftplatzierte David Hauser aus Luxemburg.
Schnellster Deutscher mit einer Gesamtfahrzeit von 5:01.289 min war auf
einem Opel Vectra der zweimalige deutsche Bergfahrmeister Norbert Brenner
aus Schweinfurt. Einen neuen Streckenrekord bei den Tourenwagen konnte
Jörg Weidinger im BMW 318i STW mit 02:27.959min.) aufstellen.

Bevor die Sieger und Platzierten in den verschiedenen Klassen feststanden,
mussten die 190 Rennpiloten genau wie die Zuschauer sehr viel Geduld
aufbringen. Das Bergrennen wurde wegen Pannen an einigen Boliden und durch
Fahrfehler verschuldeter Karambolagen mit den Leitplanken oft
unterbrochen. Mit hohem Einsatz schafften es die fleißigen Helfer von der
gastgebenden RSV Oberland, auch schwierige Gegebenheiten, wie
Motordefekten geschuldete Ölspuren zu beseitigen, sodass trotz Zeitverzugs
beide Europameisterschaftsläufe ausgetragen werden konnten.

Bestens bewährt hat sich in den schwierigen Rennphasen das von den
Veranstaltern selbst entwickelte Sicherheitssystem entlang der Strecke.
Freuen durften sich die rührigen Organisatoren um ihren Chef Marcus Malsch
über das gesteigerte Interesse der heimischen Bevölkerung. Bereits bei der
Präsentation der Fahrer am Freitag und beim Training am Samstag, das wegen
Gewitter am Nachmittag abgebrochen werden musste, tummelten sich tausende
Zuschauer an der Rennstrecke und im Fahrerlager, das sich nahezu durch die
gesamte 1400-Seelen-Gemeinde Steinbach zog.

Text: Gert Hellmann

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