Frauen auf Rennsteig-Tour

Heute kommen die 19 Frauen aus allen Teilen Deutschlands nach Neustadt am Rennsteig. Sie gehören zur ersten Frauenrunst – eine Wanderung auf dem Rennsteig nur für Frauen. Am Freitag trafen sich die Damen bereits an ihrem späteren Ziel in Hörschel. Dort wurden sie von Thüringens Innenminister Christian Köckert, der im Nebenort wohnt, verabschiedet. Die Autos wurden in Hörschel abgestellt und mit dem Zug ging es nach Blankenstein, dem Ausgangspunkt der Wanderung. 168,3 Kilometer werden die Frauen dann unter sachkundiger Führung von Eberhard Hering bis Donnerstag unterwegs sein. Dazu gab es vom Minister noch einige nützliche Dinge mit auf dem Weg, alles aus einer Apotheke, «für eine gewisse Gefährlichkeit» beim Wandern. Köckert: „ich wünsche Ihnen viel Freude in Thüringen und Sicherheit ist auf dem Rennsteig garantiert.“
Zu dieser Wanderung hat der Rennsteigverein 1896 e.V. Ortsgruppe Hörschel-Eisenach eingeladen. Im Gründungsjahr fand auch die erste Runst, die Wanderung auf dem gesamten Rennsteig statt.
Diese Frauenrunst wird zum Andenken an Luise Gerbing durchgeführt, deren 75. Todestag in diesem Jahr war.
Die Frauen, die u.a. aus Rüsselsheim, Bielefeld, Düsseldorf, Dresden, Erfurt und Hörschel kommen, wollen den Rennsteig in sieben Tagen kennen lernen und praktisch erwandern. Unterstützung gibt es dabei von «Rennsteigmännern», die sich um die Logistik (Gepäck) der Wanderung kümmern. Eberhard Hering den Rennsteig bereits neunmal erwandert und auch Vereinsvorsitzender Hans-Joachim Voigtländer ist dabei.
Die erste Etappe führte die Wanderfrauen von Blankenstein bis Steinbach am Wald, von dort nach Limbach, weiter nach Neustadt. Morgen geht es dann nach Oberhof und weiter über die Grenzwiese nach Hörschel. Am 26. September wollen die 19 Damen dann in Hörschel, so wie es die Tradition beschreibt, Steine aus Blankenstein in die Werra werfen.
Neben dem Kennenlernen des Wanderweges werden die Damen viel von den Sagen und Geschichten rund um den Rennsteig erfahren und so manches Lied erlernen.
Der Lohn für die über 168 Kilometer-Wanderung ist das Ehrenschildchen des Rennsteigsvereins, es wurde 1896 gestiftet und ist das älteste deutsche Wanderabzeichen. Luise Gerbing bekam damals das Ehrenschild mit der Nummer 3.
Den Gruß der Rennsteigwanderer «Gut Runst» lernten die Wanderinnen bereits am ersten Tag kennen.

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