Gelingt dem ThSV Eisenach der Einzug ins Final4 des DHB-Pokals?
Wartburgstädter gastieren am Donnerstagabend beim Topteam Rhein-Neckar Löwen/ Ex-Präsident Helmut von Moltke als „Glücksbringer“ vor Ort.
Der ThSV Eisenach hat in seiner Vereinsgeschichte bisher kein einziges Mal die Teilnahme am Final4 des DHB-Pokals geschafft. Im Januar 1997 scheiterten die Wartburgstädter im Viertelfinale in einem Zweitligaduell hauchdünn mit 19:20 bei der HSG Dutenhofen (heute HSG Wetzlar). Zum Team um Trainer Rainer Osmann zählten damals Jürgen Beck, Jörn Schläger, Martin Münzberg, Titel Raduta, Zdenek Vanek und Bernd Fichtner. Zum Ende der Saison 1996/1997 stieg der ThSV Eisenach allerdings in die 1. Handballbundesliga auf.
Am Donnerstag, 19.12.2024 könnte der ThSV Eisenach ein Ticket für das Final4 des Jahres 2025 lösen. Die Männer aus dem Thüringer Handballtempel gastieren bei den mit internationalen Top-Stars besetzten Rhein-Neckar Löwen. Die Partie wird um 19.00 Uhr nicht in der sonstigen Löwen-Heimspielstätte in Mannheim, sondern in der wesentlich kleineren Halle in Heidelberg, SNP dome (Carl-Friedrich-Gauß Ring 16) ausgetragen. Dadurch stehen dem ThSV Eisenach für seine Fans nur 150 Tickets zur Verfügung. Über 800 hatten in der Geschäftsstelle der ThSV-Marketing GmbH angefragt.
Die Eisenacher richten aktuell ihren Focus auf dieses DHB-Pokal-Viertelfinale sowie die bis zum Jahresende noch anstehenden Punktspiele beim SC Magdeburg (Sonntag, 22.12.2024) und das Heimspiel gegen den HSV Hamburg (2. Weihnachtsfeiertag). Die internen Reibereien fanden in einem Gespräch der Protagonisten am Sonntag eine erste Schlichtung. An einer Lösung der verschiedenen Probleme werde, so Geschäftsführer Rene Witte, in zielführenden Gesprächen gearbeitet. „Auch für die Spieler ist diese Unruhe keine einfache Situation. Ich kann nicht in deren Köpfe schauen. Sie sind Profis genug, um sich auf das Wesentliche zu fokussieren, andere Türen zu schließen“, erklärte Misha Kaufmann, der Coach der Wartburgstädter. Er forderte die Fans auf, Verein und Mannschaft zu unterstützen. Zuerst beim „Alles-oder-Nichts-Spiel“ im DHB-Pokal-Viertelfinale.
Bis auf den verletzten Moritz Ende dürfte der ThSV Eisenach personell alles an Deck haben. Rückraumspieler Marko Grgic wurde gerade in den 19er Kader der deutschen Nationalmannschaft für die im Januar stattfindende WM nominiert. „Das erfüllt uns alle mit Stolz“, betonte Misha Kaufmann. „Wichtig wird sein, wie wir zu unserem Spiel kommen. Eine starke Abwehr und Effizienz im Angriff sind gefragt. Letztendlich könnten Kleinigkeiten entscheiden“, blickt der Eisenacher Trainer auf den Donnerstagabend.
Der ThSV Eisenach gestaltete die letzten drei Pflichtspiele gegen die Rhein-Neckar Löwen erfolgreich! Als „Glücksbringer“ wird der in der Region Mannheim wohnende und arbeitende ehemalige ThSV-Präsident Helmut Graf von Moltke am Donnerstagabend vor Ort sein. Er war in den vergangenen Jahren bei allen erfolgreichen Pflichtspielen in der Region (in der 2. Liga bei den Eulen Ludwigshafen und eben den Punktspielen bei den Rhein-Neckar Löwen) dabei. Favorisiert und unter Erfolgsdruck dürften die Gastgeber am Donnerstagabend sein. Sie bezwangen in der Liga zuletzt die SG Flensburg-Handewitt, bezogen gegen den SC Magdeburg eine deftige Heimklatsche. Gegen den „Underdog“ aus Thüringen wird ein Erfolg und der Einzug ins Final4 erwartet. Die Final4-Teilnahme wird auch finanziell honoriert.
Die Rhein-Neckar Löwen sind gespickt mit Ausnahmekönnern. David Späth und Mikael Appelgren bilden ein exzellentes Torhüterduo, das von Torwarttrainer Dragan Jerkovic, vor 20 Jahren im Torwartteam des ThSV Eisenach, bestens betreut wird. Im Spiel nach vorn dreht sich alles um Regisseur Juri Knorr. Der Rückraum-Rechte Ivan Martinovic rangiert mit 110 Treffern in der Torjägerliste der Liga auf dem 4. Platz. Für Torgefahr aus dem linken Rückraum sorgt Nationalspieler Sebastian Heymann, hinter dessen Einsatz verletzungsbedingt ein Fragezeichen steht. Der Kreis ist mit Jannik Kohlbacher, die Rechtsaußenposition mit Patrick Groetzki mit weiteren Top-Handballern besetzt.
Vielleicht gelingt dem ThSV Eisenach eine faustdicke Überraschung…
Th. Levknecht